Auf Spurensuche in der "Fränkischen"

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Was hat die Fränkische Schweiz m it dem Land der Eidgenossen zu tun? Das fragte ein Moderatorenteam des Wiesenttaler Bürgermeister Helmut Taut (FW). Foto: Andreas Hofbauer
Was hat die Fränkische Schweiz m it dem Land der Eidgenossen zu tun? Das fragte ein Moderatorenteam des Wiesenttaler Bürgermeister Helmut Taut (FW).  Foto: Andreas Hofbauer
Bürgermeister Helmut Taut, Xaver Bauer, Johannes Rösler und Moderator Freddy Grasser in Muggendorf. Foto: Josef Hofbauer
Bürgermeister Helmut Taut, Xaver Bauer, Johannes Rösler und Moderator Freddy Grasser in Muggendorf.  Foto: Josef Hofbauer
 

Deutschland hat mit über 150 Schweizen die größte "Schweiz-Dichte". Reporter wollen wissen, was diese Namensvettern mit ihrem Heimatland zu tun haben.

Zwölf Stunden haben Sandra Witmer und ihr Kollege Freddy Gasser vom Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) gebraucht, bis sie in Muggendorf, der ersten Station ihrer Reise durch das Land mit der größten Schweizen-Dichte ankamen.

Das Team hat sich vorgenommen, möglichst viele der mehr als 150 Schweizen den Bewohnern von Aargau bis Zürich vorzustellen. In einer Live Schaltung - gesendet wurde vom Rathausplatz in Muggendorf aus - amüsierte sich Moderator Freddy Gasser über Ortsnamen wie Wüstenstein, Tiefenstürmig oder Bösenbirkig, schwärmte aber von der Landschaft die ihn an den Übergang von der Berglandschaft der ersten Jurakette zum Schweizer Mittelland erinnerte.


Radler-Truppe zum Schmunzeln

Bürgermeister Helmut Taut (FFW) der kurz seine Gemeinde vorstellte beschrieb den Eidgenossen die Lage der Fränkischen Schweiz so: "Inmitten des Städtedreiecks Nürnberg, Bamberg und Bayreuth." Und er versicherte: "Wir tragen diesen Namen zurecht und mit Stolz." Taut bejahte, dass sowohl vom Selbstbewusstsein, als auch von den landschaftlichen Gegebenheiten jede Menge Schweiz in dieser Region liege.

Xaver Bauer, der 20 Jahre lang die Tourismuszentrale Fränkische Schweiz geleitet hatte, unterstrich das gute Image und die Attraktivität der beiden Reiseländer. Zum Schmunzeln fand Bauer, dass es Schweizer Miltärradler geschafft haben, sich als Kampftruppe zu etablieren und bis ins 21. Jahrhundert erhalten zu bleiben.

Parallelen sah der Tourismus-Experte in der kulturellen und klimatischen Vielseitigkeit der Landstriche. Gleichzeitig erinnerte er an den touristischen Vorstoß, bei dem in Bern Steine von Schweizen aus aller Welt aufgestellt wurden. Das vom Berner Künstler und Bluesmusiker George Steinmann geschaffene Kunstwerk symbolisierte 1992 mit fünf Gesteinsgruppen aus aller Welt die fünf Kontinente. Die Fränkische Schweiz steuerte dazu einen Dolomitfelsen mit einem Ammoniten bei.

Als weitere Parallele wertete Bauer die Kletter-Szene, die es in beiden Ländern gibt. "Jeder Sportkletterer der etwas auf sich hält, war schon einmal bei uns in der Fränkischen Schweiz. Hier sind die Felsen nicht ganz so hoch, dafür können wir mit Schwierigkeitsgraden bis zu elf plus aufwarten", so Bauer, der sich als Freund des Schweizer Käse outete. Ein Lebenswerk hat der Autor Johannes Rösler vor. Er will mit seinem Projekt "Schweizen in Deutschland" das Bewusstsein für die in den 16 Bundesländern liegenden Schätze sowohl in Deutschland als auch in der Schweiz wecken.


Bislang zwölf Schweizen bereist

Das Projekt hat zum Ziel, einen umfassenden Überblick über alle Schweizen in Deutschland zu erstellen. Für jede Schweiz will er ein Porträt verfassen. Dabei spürt Rösler der Geschichte nach, wann, warum und auch wann der jeweiligen Landstrich den Beinamen Schweiz erhielt. Die Romantik der Natur-Enklaven nannte der Autor als einen der Beweggründe für sein "Jahrhundertwerk".

Ein weiteres Ziel sei der touristische Aspekt. So könnten die Schweizen mit ihren regionalen Besonderheiten erwandert werden. Noch steht das Projekt am Anfang. Bislang hat Rösler mit seiner Schweizer Lebensgefährtin Isabella Kappeler, erst zwölf von 130 Schweizen, die in das Buch aufgenommen werden sollen, bereist. Zwei, drei Jahre werde er wohl noch brauchen, so Rösler. Auch das SRF-Team steht noch am Beginn ihrer Rundreise. Die Fränkische Schweiz war die erste der vielen Schweizen, über die Sandra Witmer und Freddy Grasser berichteten.