Auf dem Mehlbeerensteig in Muggendorf

1 Min
Exkursion der Gäste auf dem Mehlbeerensteig Foto: Paul Pöhlmann
Exkursion der Gäste auf dem Mehlbeerensteig Foto: Paul Pöhlmann

Der kirchliche Verein "Schöpfung bewahren konkret" feierte 20-jähriges Bestehen. Er hat eine besondere Beziehung zu Muggendorf.

"Schöpfung bewahren konkret" nennt sich ein kirchlicher Verein zur Förderung umweltfreundlicher Projekte. Am 6. Oktober 1995 war er von kirchlichen Umweltbeauftragten in Bayern gegründet worden. "Wir wollen im Interesse der Bewahrung der Schöpfung auf der Grundlage der biblischen Botschaft den Umweltschutz und einen nachhaltigen Lebensstil fördern", nennt der Verein seine Ziele. Ein wesentliches davon ist der Erhalt einer fast verlorenen Pflanzenart, der Fränkischen (Hersbrucker) Mehlbeere. Der Verein besteht 20 Jahre. Dieses Gründungsjubiläum wurde in Muggendorf gefeiert.

Denn hier gibt es ein besonderes Bezugsprojekt: den Mehlbeerensteig. Die vom Aussterben bedrohte Mehlbeere wächst nordöstlich von Muggendorf am sogenannten "Hohlen Berg". Unter der fachkundigen Anleitung von Barbara Füchtbauer, Mitglied des Trägervereines, wurden vor 14 Jahren vom örtlichen Fränkische-Schweiz-Verein zusammen mit dem
Markt Wiesenttal konkurrierende Buchen und schnell wachsende Haselnusssträucher gefällt.

Dadurch trat die hier häufig vorkommende, sonst aber seltene Mehlbeere aus ihrem Schattendasein und konnte sich prächtig entwickeln. Gerhard Monninger, Vorsitzender von "Schöpfung bewahren", brachte es auf den Punkt: "Wir haben zu Muggendorf eine besondere Beziehung. Hier ist die Mehlbeere prominent zu sehen." Der "Feiertag" begann mit einem Gottesdienst in der "St.-Laurentius"- Kirche. Helmut Schürger, Umweltbeauftragter der Bayerischen Landeskirche, sagte in seiner Predigt: "Wir müssen unsere Welt so gestalten, dass alle Geschöpfe darin leben können. Was wir tun oder nicht tun, wird das Angesicht unserer Erde für lange Zeit prägen." Waldsterben und Klimaveränderungen hätten die Evangelische Kirche dazu bewogen, ein Netzwerk aufzubauen mit dem Ziel, die Schöpfung zu bewahren. Der Mehlbeerensteig in Muggendorf sei dafür ein gutes Beispiel.

In einem Empfang im Dekanatszentrum brachte Dekan Günther seine Freude zum Ausdruck, dass der bayernweit aktive Verein sein Jubiläum in Muggendorf feiert. "Unser Mehlbeerensteig ist längst ein fester Begriff und sein Name bürgt für Qualität," ist Wiesenttals Bürgermeister Helmut Taut (FW) voller Stolz. Die Mehlbeere sei ein Alleinstellungsmerkmal.