Noch ehe ab 9. September die "dritte Edition" von ZirkArt zu sehen ist, gilt das Festival als Marke.
Von Routine kann nicht die Rede sein, aber eine gewisse Gelassenheit bei den Festival-Machern ist spürbar: Nach der ZirkArt-Premiere 2012 arbeitete das Team um Festivalleiter Lorenz Deutsch seit einem Jahr an der "dritten Edition". Das Programm wurde am Dienstag Jungen Theater Forchheim (JTF, Veranstalter des Festivals) präsentiert.
Wie Hubert Forscht, der JTF-Vorsitzende unterstreicht, sei ZirkArt nur dank großzügiger Geldgeber - Hauptsponsor ist die Sparkasse Forchheim - und dank begeisterter JTF-Helfer (80 ehrenamtliche Mitarbeiter) denkbar.
Die 20 internationalen Künstlergruppen, die vom 9. bis 11. September die Forchheimer Altstadt in einen Freiluft-Zirkus verwandeln werden, kommen "aus sieben Ländern und der Oberpfalz" (Forscht). Nach der Resonanz auf die Veranstaltungen der Jahre 2012 und 2014 weiß Festivalleiter Lorenz Deutsch, dass Zirkuskultur im öffentlichen Raum nicht nur seine persönliche "Herzensangelegenheit" ist, sondern dass dieses Konzept "voll den Nerv trifft".
Balance auf dem Schlappseil
Die Festival-Macher Lorenz Deutsch, Annika Gloystein und Maximilian Teschemacher werben damit, dass ZirkArt Genregrenzen überschreitet, indem es Akrobatik, Jonglage, Theater und Tanz miteinander vereint. "Unser Anspruch ist, dass wir zeigen, was wir selbst gesehen haben", betont Annika Gloystein. Zum Beispiel: Artistik am Trapez, Balanceakte auf dem Schlappseil, an Schrottspielzeug, auf dem Einrad und auf Stelzen; Jonglage mit Holzklötzen, Blumentöpfen, Eimern, mit Keulen, Worten und Feuer und so fort. Nicht zufällig erhebt das ZirkArt Festival im Untertitel den Anspruch "Artistisches Theater" zu sein.
Forchheimer spielen mit
Einen Höhepunkt in dem Programm hervorheben will Lorenz Deutsch nicht; er weist lediglich darauf hin, dass sich die Zuschauer (erwartet werden rund 10 000 Besucher) auch auf zwei Co-Produktionen mit Forchheimer Beteiligung freuen dürfen. So wird der Marimbaphon-Spieler Jonas Lochner bei der Erstaufführung mit Feuer und Musik ("Der Ursprung der Liebe") mitwirken. Und der Forchheimer Musiker Dennis Kobylinski wird die Jonglage-Show von M. Lilley und Cortes Young bereichern.
Noch bevor die dritte Edition zu sehen ist, habe sich ZirkArt bereits "als Marke etabliert", freut sich Thomas Pötsch, der Marketingleiter der Sparkasse Forchheim. Dem "wirklich einzigartigen Festival" komme durch die Zukunftsstiftung der Sparkasse "die größte Einzelförderung" zugute (eine fünfstellige Summe), betont Pötsch.
Insgesamt wird ZirkArt mit 100 000 Euro auskommen - gemessen an einem hochkarätigen Programm mit annähernd 50 Künstlern eine eher bescheidene Summe. Wobei Lorenz Deutsch erleichtert feststellt, dass die in diesem Jahr fehlende Förderung der Oberfrankenstiftung durch das Sponsoring der Forchheimer Wirtschaft spielend ausgeglichen wurde.
Jonglierende Barkeeper
Reagiert haben die Veranstalter auf die Kritik an Essensversorgung. Diesmal werde es auf dem Festivalgelände "sechs Möglichkeiten geben, an etwas zu essen zu kommen", sagte Maximilian Teschemacher. Etwa werden in der Kapellenstraße Foodtrucks stehen. Eine Besonderheit bietet das Restaurant Arizona am Rathausplatz: Es wird nicht nur Nahrung aufwarten, sondern auch mit Barkeepern als Show-Jongleuren.