Die Gastronomie in Forchheim hat aufgerüstet, sagt Josua Flierl (CSU) und schlägt vor, während des Annafestes auch mal bis 5 Uhr auszugehen. Sebastian Körber (FDP) teilt diese Meinung, doch die Mehrheit des Stadtrates tut dies nicht.
Für junge Leute sei die Sperrzeit während des Annafestes "nicht gerade positiv", meint CSU-Stadtrat Josua Flierl. Nur bis 3 Uhr feiern in der Innenstadt, das sei "zu kurz". Zumindest am letzten Tag des Festes sollte bis 4 oder auch mal bis 5 Uhr gefeiert werden können, schlug Flierl im Stadtrat am Donnerstag vor. Das käme auch der Gastronomie entgegen, die in Forchheim "aufgerüstet" habe.
Als Manfred Mauser (FBF) das hörte, stieg er umgehend auf die Feier-Bremse. Der Lärm würde die arbeitende Bevölkerung stören, hielt er Flierl entgegen: "Wir müssen auch an diejenigen denken, die am nächsten Tag wieder raus müssen."
Sebastian Körber (FDP) war der einzige Stadtrat, der den Vorstoß von Flierl unterstützte: Zumindest am Wochenende sollte nicht um drei Uhr Schluss sein.
Schließlich sei das Annafest "ein überregionaler Magnet". Und dazu gehört aus Körbers Sicht eine ausgedehnte Anna-Nacht. "Das wäre ein gutes Signal."
Ganz im Gegenteil, warnte Oberbürgermeister Franz Stumpf (CSU/WUO): "Die Rechtsprechung geht ganz andere Wege." Selbst in großen Städten gelte oft diese Regel: Ausschank bis 22 Uhr, dann noch feiern bis 23 Uhr - "und dann weg von der Straße". Forchheim sei großzügig mit der Sperrzeit, betonte Stumpf: "Wir sollten es nicht herausfordern. Wenn erst ein Bürger zu klagen anfängt, dann haben wir bestimmt bald andere Sperrzeiten."
Manfred Hümmer, der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler, erinnerte wie Stumpf daran, dass die 3-Uhr-Regelung ein Kompromiss des Runden Tisches gegen Alkoholmissbrauch gewesen sei.
"Diese Sperrzeit hat sich auch bewährt, die alkoholbedingten Exzesse und Straftaten sind seitdem rückläufig ."
Zudem gelte es auch, die "Nachwirkungen des G7-Gipfels zu bedenken", meinte Hümmer. Die Polizei habe so viele Überstunden geleistet, dass es schwierig wäre, während der langen Anna-Nächte genügend schützendes Personal auf die Straße zu bringen.
Josua Flierl fand es zumindest zweifelhaft, mit dem Ruhebedürfnis der Nicht-Feiernden zu argumentieren: "Die Menschen in Erlangen und Bamberg leben auch damit." Doch die Mehrheit des Rates stimmte am Ende gegen Flierl und Körber: Die Sperrzeit beim Annafest 2015 soll bei 3 Uhr bleiben.
Ich kann verstehen das die "Jungen"länger feiern wollen. So ging es uns auch, wir hatten eine einfache Lösung. Wir haben einfach privat weiter gefeiert. So hat jeder dass was er möchte. Spaß und Ruhe, für jeden was er braucht.
Die Regelung in Erlangen:
"Im Innenstadtbereich beginnt die allgemeine Sperrzeit um 02:00 Uhr und endet um 06:00 Uhr [, während in ganz Forchheim nur die Putzstunde von 05:00 bis 06:00 Uhr gilt].
Während der Zeit der Erlanger Bergkirchweih ist der Beginn der allgemeinen Sperrzeit in der Innenstadt erst eine Stunde später [und damit wie in Forchheim] um 03:00 Uhr."
Quelle Stadt Erlangen:
http://www.erlangen.de/desktopdefault.aspx/tabid-1443/107_read-4348/
In Bamberg beginnt die Sperrzeit während der Sandkerwa in den Lokalen der Nachbarschaft außerhalb des Kirchweih-Gebietes ebenfalls um 03 Uhr! Der Festbetrieb endet um 1 Uhr.