Alle fünf Jahre glänzt Forchheim mit einem großen historischen Festumzug. Im 175. Jubiläumsjahr des Annafestes wird dieses Ereignis 2015 Karl dem Großen gewidmet - mit einem Festzug von vier Kilometern Länge.
Vor seinem geistigen Auge sieht Dieter George bereits Karl den Großen hoch zu Ross durch Forchheim reiten. Der Kulturbeauftragte und Vorsitzende des Heimatvereins hat alle fünf Jahre die ehrenvolle Aufgabe, den historischen Anna-Festzug zu organisieren. Der wird am Freitag, 24. Juli 2015, vom ehemaligen Messegelände im
Süden der Stadt in Richtung Schützenkeller starten. "Ein Elend langer Wurm", sagt George.
Er dürfte ungefähr vier Kilometer lang werden. Erfahrungsgemäß startet der letzte Wagen, in dem auch der Organisator mitfährt, erst dann, wenn die Spitze des Zuges den Kellerwald bereits erreicht hat. Über 20 000 Euro investieren Stadt und Heimatverein in den Festzug. Das Thema im 175. Jubiläumsjahr des Annafestes: Karl der Große.
Das liegt aus zwei Gründen nahe: Heuer wurde der 1200. Todestag des Kaisers gefeiert, dem Forchheim seine Ersterwähnung verdankt.
"Zudem führen auch die aktuellen archäologischen Funde im Klosterhof zurück in den karolingischen Zeithorizont", sagt der Forchheimer Kulturbeauftragte. Und er kündigt für das Jubiläumsjahr "zahlreiche Veranstaltungen und Aktivitäten" zu dem Thema an. Historischer Annafestzug - das heißt nun nicht, dass alle, die mitmachen, historisch korrekt ausstaffiert sein müssen.
Die meisten Teilnehmer kommen aus Vereinen und Musikkapellen. Es wird einen "historischen Block" im Zug geben. "Wie ich das inszeniere, ist noch nicht klar", sagt Dieter George. Auf jeden Fall sei die Kaiserkrone für den reitenden Karl den Großen schon in Auftrag gegeben.
Und auch Gewandmeisterin Walburga Heger und die Schneiderin Helga Baumann aus Igensdorf sind schon am Wirbeln: Denn sämtliche Kostüme (etwa drei Dutzend) für den historischen Zug werden neu geschneidert.
Weitere "typische Festzug-Attribute" (George) sind: Kaltblut-Gespanne, Blasmusiken, Menschen in Trachten. Der historische Umzug wird zudem genutzt, Gäste aus der Ferne wiederzutreffen. Dazu gehören natürlich die Menschen aus den Partnerstädten, aber auch die Musiker der Blaskapelle aus Forchheim am Kaiserstuhl, die traditionsgemäß beim historischen Umzug mitspielt.
Und: Nach Max Streibl (CSU) im Jahr 1990 wird endlich wieder ein bayerischer Ministerpräsident in den Kellerwald kommen. Horst Seehofer (CSU) will nicht nur beim Festzug dabei sein, er hat auch einen Beitrag für das Jubiläumsbuch zugesagt.
Dieter George ist sich sicher, dass der Umzug des Jahres 2015 auf dieselbe "phänomenale Resonanz" stoßen wird wie der letzte historische Zug im Jahre 2010.