Während nicht alle Kindergärten voll belegt sind, wandern Eltern wegen Krippenplätzen ab.
Obwohl Monika Kaiser erst ab dem 1. November offiziell die Leitung im Willersdorfer Kindergarten übernimmt, ist sie bereits stunden- und tageweise dort, möchte die Einrichtung kennenlernen und stellt sich den Eltern ebenso wie den künftigen Mitarbeiterinnen vor. Auf der Gemeinderatssitzung stellte sich Monika Kaiser vor, berichtete von ihren beruflichen Stationen in den Kindergärten der Gemeinde Eggolsheim. Seit über 26 Jahren dort tätig, wagt sie jetzt den Wechsel in eine neue Gemeinde und übernimmt eine neue Aufgabe. Die Kinder reagierten offen und freudig, berichtet Kaiser von ihren ersten Eindrücken in Willersdorf, auch die Eltern seien neugierig. Bürgermeister Torsten Gunselmann setzt große Hoffungen auf die Erfahrungen der gestandenen Kindergärtnerin und wünscht ihr viel Freude und ab November einen guten Start im Kindergarten.
Entscheidungsgrundlage
Karina
Lovmo, Sekretärin in der Gemeindeverwaltung, stellte anschließend den aktuellen Bestand an Betreuungsplätzen in den Kindertagesstätten des Gemeindegebietes
Hallerndorf vor, ebenso den künftigen Bedarf an Krippen- und Kindergartenplätzen. Die Zahlen bilden dabei die Entscheidungsgrundlage für die Gemeindevertreter, wenn sie über den Umfang der Sanierung der Trailsdorfer Einrichtung entscheiden sollen. Von den insgesamt vier Einrichtungen in Hallerndorf werden drei von der Gemeinde, eine von der Kirche betrieben. Für die Ermittlung der künftigen Plätze hatte das Landratsamt Forchheim eine Umfrage gestartet, von den in Hallerndorf verteilten Fragebögen kam gut die Hälfte zurück, berichtete Lovmo, so dass die daraus ermittelten Zahlen die Wirklichkeit widerspiegelten.
Während dank Ganztagesschule der Betreuungsbedarf bei den Kindern im Alter zwischen sechs und 14 Jahren gedeckt sei, bräuchten Eltern mehr Betreuungsmöglichkeiten in den Randzeiten. Ebenso wünschten sich die Eltern mehr Personal in den Einrichtungen, flexiblere Betreuungszeiten und längere Öffnungszeiten. Das Landratsamt errechnete für Hallerndorf einen Bedarf an 36 Krippen- und 120 Kindergartenplätzen. Während die Krippenplätze tatsächlich vollständig belegt sind und eine Warteliste existiert, gibt es in den Kindergärten sogar teilweise freie Plätze, das sei in Trailsdorf, aber auch in Willersdorf und Hallerndorf der Fall, be-richtete Lovmo: "Aktuell sind 20 Plätze nicht besetzt". Da es allerdings in Trailsdorf keine Krippenplätze gibt, wandern die Eltern ab und bringen ihre Kinder in Einrichtungen, in denen diese vorhanden sind, wies Bürgermeister Torsten Gunselmann (FWG) darauf hin, dass diese
Eltern dann die Kindergartenplätze in Trailsdorf ebenfalls nicht in Anspruch nehmen. Die Kinder bleiben weiterhin in der gewohnten Umgebung, auch wenn sie nach der Krippenzeit den Kindergarten besuchen. Wird der dortige Kindergarten saniert, könne neben den beiden Kindergartengruppen auch eine Krippengruppe etabliert werden, so dass die Eltern in Trailsdorf ihre Kinder im Ort unterbringen können: "letztendlich ist der Bedarf vorhanden", stellte der Bürgermeister fest. Der Gemeinderat müsse nun entscheiden, ob investiert werden soll, und ob der Kindergarten in Trailsdorf erweitert werden soll.
Erweiterung des Kindergartens
Claudia Kraus (WG Trailsdorf) sprach sich für die Erweiterung des Trailsdorfer Kindergartens aus: "Wenn wir dort sanieren, sollten wir für die Eltern auch eine Krippe anbieten", damit die Kinder bis zur Einschulung in eine Einrichtung gehen können und der Kindergarten
insgesamt attraktiver wird. Robert Linz (WG Trailsdorf) stimmte zu. Bürgermeister Gunselmann forderte die Gemeinderäte auf, sich mit den Zahlen vertraut zu machen, und daraus ihre Entscheidung abzuleiten. Deswegen fasste der Gemeinderat in dieser Sitzung noch keine Entschluss über die weitere Zukunft des Trailsdorfer Kindergartens.
Da der Architekt Markus Gatz vom gleichnamigen Planungsbüro aus Bamberg für die Sanierung eines alten Schulgebäudes in Gunsendorf/ Buttenheim verantwortlich zeichnete, wurde er von Bürgermeister Gunselmann gebeten, sich unverbindlich ein Bild vom Trailsdorfer Kindergarten zu machen, da dieser in Bauart und Alter dem Gunsendorfer Gebäude entspricht.
Werner Fischer (WG Hallerndorf) wunderte sich: "Haben wir uns im Gemeinderat denn schon auf einen Architekten festgelegt?" Robert Linz wies darauf hin, dass Gatz von der Marktgemeinde Buttenheim empfohlen wurde, da er Erfahrung mit der Sanierung alter Gebäude habe. Gatz selbst hatte sich das Gebäude angeschaut und erste Ideen entwickelt, wie hier zwei Kindergarten- und eine Kinderkrippengruppe untergebracht werden könnten. Das Gebäude selbst "ist sehr in die Jahre gekommen", was Wände, Böden und andere Oberflächen betrifft. Vieles könne erhalten werden, vieles müsse sogar erhalten werden, weil die Denkmalschutzbehörde Mitspracherecht hat. Die Kappendecke im Keller bezeichnete er als erhaltenswert, auch wenn die Träger bereits angerostet sind. Auch hier fassten die Gemeinderäte noch keinen Beschluss über das weitere Vorgehen: "Wir müssen das erst einmal sacken lassen", beschied Gunselmann.
Den in dieser Sitzung vorgelegten Bauanträgen stimmten die Gemeinderäte zu, ebenso dem Beschluss zur Änderung des Bebauungsplanes der Gemeinde Adelsdorf, an dem Hallerndorf als Nachbargemeinde am Verfahren beteiligt ist.
Nachträge zur Sanierung
Architekt Jürgen Schönfelder legte dem Gemeinderat drei Nachträge zur Sanierung des ehemaligen Pautzfelder Gemeindehauses vor. Da die Arbeiten vom bereits erteilten Auftrag nicht gedeckt waren, müssen diese über einen solchen Nachtrag vom Gemeinderat beschlossen werden. Da gleichzeitig Kosten wegfallen, belaufen sich die einzelnen Nachträge auf eine Summe von insgesamt 9300 Euro und liegt damit immer noch 40 000 Euro unter den geplanten Sanierungskosten.
Da am Pautzfelder Gemeindehaus die Sandsteinmauer saniert wird, holte Bürgermeister Gunselmann von dieser Firma und von einer anderen ein Angebot für die Sanierung des Kriegerdenkmals Pautzfeld ein. Der Gemeinderat vergab diesen Auftrag einstimmig an die Firma Rauch aus München. Das Denkmal wird für 2917 Euro gereinigt, es werden die Fehlstellen ausgebessert und bei Bedarf neu verfugt. Da die Sanierung des Kriegerdenkmals nicht zu den förderfähigen Kosten im Rahmen einer Dorferneuerung gehöre, gibt es dafür keine Zuschüsse, antwortete Gunselmann auf die entsprechende Frage von Claudia Kraus. Daraufhin schlug die Gemeinderätin vor, dass sich der Kriegerverein Pautzfeld an den entstehenden Kosten beteiligen möge, wie das in Pautzfeld ebenfalls der Fall war.
Schulsprengel
Die Gemeindevertreter von Hallerndorf berieten noch einmal über das Antwortschreiben der Gemeinde, mit dem sie ihren Standpunkt zur Änderung des Schulsprengels bei der Regierung von Oberfranken vertreten wollen und beauftragten einstimmig Bürgermeister Gunselmann, dieses entsprechend zu verfassen. Als Georg Gunselmann (JAB) den Gedanken äußerte, die Hauptschule willentlich aufzugeben, bezeichnete es Bürgermeister Gunselmann als falsches Signal: "Ich möchte nicht derjenige sein, der die Mittelschule in Hallerndorf aufgibt!" Selbst Hermann Seebauer, der als Geschäftsleitender Beamter anwesend war, forderte die Gemeinderäte auf, zu kämpfen: "Wir wollen eine aufstrebende Gemeinde sein - und noch ist nichts endgültig entschieden".