Die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Reifenberg sehen sich als große Familie. Das sind sie jetzt seit 100 Jahren.
Heuer ist für die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Reifenberg ein ganz besonderes Jahr, denn ihr Verein feiert sein 100-jähriges Bestehen. Über 30 Vereine haben sich für den großen Festzug angekündigt. Auch ein großes Festzelt stellt die Feuerwehr auf.
"Bei uns ist das eigentlich keine Frage, ob man in die Feuerwehr eintritt, man wächst damit auf", sagt Sebastian Hofmann, der wie seine Kollegen auch schon sehr mit der Vorbereitung der großen Feierlichkeiten beschäftigt ist. Für die verschiedenen Vereine müssen Schilder gebastelt werden, die dann während des Umzugs von den einzelnen Abordnungen vorangetragen werden. Auch wird noch ausgeschildert, wo das Festzelt stehen wird. "Ist aber eigentlich nicht zu übersehen", meint Hofmann. "Wir brauchen nur noch ein schönes Wetter, dann passt alles."
Otto Sitter ist Vorsitzender der Feuerwehr, sein Sohn Michael Kommandant.
Überhaupt kommt es bei vielen Mitgliedern vor, dass gleich mehrere aus der Familie in der Feuerwehr sind. "Wir sind auch wie eine Familie", sagt der Vorsitzende. Und wie in einer Familie sei jeder für den anderen da. Und das nicht nur, wenn es brennt.
Die Reifenberger Feuerwehr ist immer zur Stelle, wenn sie gebraucht wird. Sie löscht Feuer, sperrt Unfallorte ab, leistet technische Hilfe und richtet auch schon mal einen Bagger auf, der in der hangreichen Ortschaft umgekippt ist. Das komme immer wieder mal vor.
Praktische Tipps für den Alltag
Auch beim Fränkische-Schweiz-Marathon sind die Feuerwehrleute aus Reifenberg mit dabei und sperren die Straße für die Sportler ab. Die Feuerwehr bietet auch in regelmäßigen Abständen Erste-Hilfe-Kurse und Motorsägen-Lehrgänge an.
Reifenberg, das zur Gemeinde Weilersbach gehört, hat als Wahrzeichen die Vexierkapelle hoch über der Ortschaft. Von Hochwasser bleiben die Reifenberger zwar verschont, doch die Feuerwehr rückt bei Alarm in den umliegenden Ortschaften an und hilft dort bei der Bekämpfung von Wassermassen.
Zuletzt geschehen ist das im vergangenen Juni in Weilersbach. Darum ist im Feuerwehrauto auch eine Tauchpumpe.
Technisch top
"Feuerwehrtechnisch sind wir gut ausgerüstet", erklärt Sitter zufrieden. In den letzten zehn Jahren sei die Ausrüstung auf den neuesten Stand gebracht worden. Das Feuerwehrfahrzeug vom Typ LF8 mit eingebauter Pumpe ist von der Beladung her auch ausgelastet.
Doch etwas wünschen sich die Mitglieder der Reifenberger Feuerwehr dann doch ganz dringend: mehr Nachwuchs. "Uns fehlt eine ganze Generation", sagt der Vorsitzende.
"Sonst haben wir keine Probleme, außer dem Nachwuchs." Ein Feuerwehrmann müsse Engagement und Einsatzbereitschaft zeigen und immer erreichbar sein.
Wie die Mama und die Oma
Eine Besonderheit ist, dass der Reifenberger Feuerwehr die erste Damengruppe mit Leistungsabzeichen im ganzen Landkreis angehörte. "Bei uns herrscht Gleichberechtigung, und ich denke, dass wir froh sein können, dass viele Damen aus dem Dorf dabei sind", sagt Vanessa Lösel. Sie ist mit 16 Jahren eingetreten und engagiert sich seit fünf Jahren als Feuerwehrfrau. Ihre Mutter und Großmutter sind wie sie selbst auch in der Feuerwehr.