In den Höchstadter Ortsteilen Kieferndorf, Nackendorf, Medbach, Saltendorf und Bösenbechhofen kann bald investiert werden.
In Bösenbechhofen steht mitten im Ort eine Scheune, die der Stadt gehört und die langsam zu verfallen beginnt. Sie könnte in wenigen Jahren in eine Art Gemeinschaftshaus verwandelt werden. Einen neuen Treffpunkt für die Dorfgemeinschaft wünschen sich auch die Bewohner von Nackendorf, nachdem die Gastwirtschaft in dem Ortsteil dicht gemacht hat. Die Chancen für die Verwirklichung solcher Wünsche stehen mehr als gut. Dorferneuerung heißt das Zauberwort.
Das Amt für ländliche Entwicklung Mittelfranken hat der Stadt Höchstadt am Montag mitgeteilt, dass für die Ortsteile Kieferndorf, Nackendorf, Medbach, Saltendorf und Bösenbechhofen Dorferneuerungsverfahren eingeleitet werden können.
"Schon seit Jahren haben wir uns darum beworben", sagte Bürgermeister Gerald Brehm (JL) in einem Pressegespräch. Jetzt freut er sich, dass Höchstadt dabei ist.
23 Ortsteile gehören zu Höchstadt, das sich über eine Fläche von 72 Quadratkilometern erstreckt. In den nördlichen Ortsteilen Zentbechhofen mit Jungenhofen, Greuth und Förtschwind, in Etzelskirchen und Sterpersdorf ist die Dorferneuerung bereits abgeschlossen. Nun folgt der Rest der nördlichen Höchstadter Ortsteile.
"Dorferneuerung macht aber nur Sinn, wenn die Bürger das wollen und die Bevölkerung mitmacht", sagt Bürgermeister Brehm und fordert die Bewohner der betroffenen Orte auf, sich und ihre Ideen in die Planung einzubringen. Zusammen mit Baudirektor Alexander Zwicker vom Amt für ländliche Entwicklung lädt der Bürgermeister am Montag, 14. Juli, um 19 Uhr zu einer "ersten Aufklärungsversammlung" ins Feuerwehrhaus nach Etzelskirchen ein. Angesprochen sind alle, die in dem Gebiet wohnen oder hier Grundstücke haben.
In der Versammlung werden sie über Sinn und Zweck des Verfahrens aufgeklärt, es werden mögliche Maßnahmen vorgestellt und auch deren Finanzierung erläutert. Wer als Privatmann auf seinem Grund etwas zur Dorfverschönerung beiträgt, kann laut Bürgermeister Brehm mit einem Fördersatz von 25 Prozent rechnen. Die Stadt bekommt öffentliche Maßnahmen mit 50 Prozent bezuschusst. Da könnte sich der eine oder andere schon überlegen, ob er nicht etwas beitragen möchte. "In einigen Orten ist da schon viel gemacht worden", sagt Brehm.
Er könnte sich vorstellen, teilweise auch Straßen in die Dorferneuerung mit einzubeziehen und noch mehr Fördergelder loszueisen. Immerhin sei die Stadt und ihr Umland in drei EU-Förderprogrammen vertreten. Für Verschönerungsmaßnahmen im öffentlichen Bereich sieht Brehm bei 50 Prozent Zuschuss keine Probleme. Das könne man durch den Verkauf von Gewerbe- und Baugrundstücken kofinanzieren.
Für Brehm gilt jetzt, die Dorferneuerung zu planen und zeitnah umzusetzen. Vor Jahren habe man anfangs sehr viel geplant, aber wenig umgesetzt. Wenn Projekte da sind und bezuschusst werden, werde die Stadt ihren finanziellen Beitrag leisten. Eine Million Euro könnte die Stadt investieren, "wir bewegen was für unsere Ortsteile".
Gefördert werden im Zuge der Dorferneuerung "ortsbildgestaltende Maßnahmen". Dazu zählt die Gestaltung von Ortsplätzen ebenso wie Begrünung und Bebauung.
Nun sollen in den einzelnen Orten Arbeitskreise gebildet werden, die konkrete Vorschläge erarbeiten. Zur Vorbereitung auf diese Arbeitskreise findet am 1. und 2. August ein Seminar in Klosterlangheim statt.