Der Rockkeller ist Kult in Herzogenaurach. Da es bei der Sommerkirchweih heuer einen Umbruch gibt, sucht die Stadt nach Lösungen für die Zukunft. Auch die Musikinitiative denkt über ein Mitwirken nach, sie hat schon in den letzten Jahren die Wirte auf der Bühne unterstützt.
Als die Macher der Musikinitiative Herzogenaurach (MIH) vernommen haben, dass die Hubmann-Brüder den Rockkeller nicht mehr bewirtschaften wollen, haben sie freilich eifrig nachgedacht. Und zwar darüber, ob der Verein hier bei der Nachfolge aktiv werden könnte. Heute Abend ist Vorstandssitzung. "Da werden wir ausführlich darüber beraten", sagt Erster Vorsitzender Thomas Schönfelder.
Hannes und Achim Hubmann hatten in der vergangenen Woche mitgeteilt, dass sie den als Rockkeller bestens bekannten Polsterkeller auf der Herzogenauracher Sommerkirchweih nicht mehr bewirtschaften wollen (der FT berichtete ausführlich). Mehr als 30 Jahre hatten die beiden Brüder dort mitgewirkt und gestaltet, erst unter der Obhut von Vater Josef, später dann selbstständig. 2019 haben sie das Grundstück an die Stadt verkauft und waren bei der letzten Kerwa noch quasi als Pächter aktiv. Jetzt ist aber Schluss - heuer braucht's was Neues.
Suche nach Pächter
Seither ist die Stadt auf der Suche nach einem Pächter. Bürgermeister German Hacker (SPD) äußerte sich auf FT-Anfrage guter Dinge, rechtzeitig vor der nächsten Sommerkirchweih eine Nachfolge präsentieren zu können. Die Grundausrichtung soll ja die gleiche bleiben, sagte er. Also wieder ein Keller mit einer alternativen Musikbühne als Ergänzung zum Hauptpodium.
Wie aber kann das geschehen? Hat das bewährte Konzept mit Rockmusik tatsächlich eine Zukunft? Kann das ein Herzogenauracher Verein stemmen, und wenn ja, dann wie?
Das sind alles Fragen, über die sich auch die Leute im MIH-Vorstand schon kurzfristig Gedanken gemacht haben. Es wäre natürlich schön, meint Vorsitzender Thomas "Smiley" Schönfelder, wenn der Rockkeller als solcher erhalten bleiben könnte. Die MIH kennt den Keller gut. So sind auch immer wieder mal eigene Bands dort aufgetreten und in den vergangenen Jahren wurden die Kellerwirte auch technisch unterstützt. "Wir haben die Anlage gestellt", sagt Schönfelder. Das wäre rein technisch sicherlich auch künftig kein Problem.
Allerdings verdeutlicht der MIH-Chef, dass innerhalb des Vereins noch überhaupt nichts entschieden sei. "Es liegen viele Optionen auf dem Tisch", sagte er am Montag auf FT-Anfrage. Denn Interesse an einer derart spannenden Aufgabe besteht freilich. Man sei jetzt dabei, das Für und Wider abzuwägen. Er selbst habe in den vergangenen Tagen viele Gespräche geführt, auch auf dem Rathaus. Innerhalb der MIH gibt es offenbar Befürworter ebenso wie Skeptiker. Ein Ergebnis scheint offen.
Fakt ist, dass die MIH mit dem Altstadtfest und kurz darauf dem Music-Base-Festival bereits zwei größere Veranstaltungen zu schultern hat. Ein, vom Zeitrahmen her noch viel längeres Engagement wenige Tage später wäre da eine weitere große Herausforderung. Zumal die echte Helferschar zahlenmäßig stets überschaubar ist. Zudem liegt das Know-How der Musikinitiative sicherlich nicht im bewirtungstechnischen Bereich, sondern eben bei der Musik.