Werbung für Einkaufsstadt Höchstadt geht nur gemeinsam

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So soll die LED-Wand an der Einfahrt zum Aischpark-Center aussehen. Fotomontage: Stadt Höchstadt
So soll die LED-Wand an der Einfahrt zum Aischpark-Center aussehen.  Fotomontage: Stadt Höchstadt

Die Geschäftsleute im Zentrum sollen mit den Läden im Aischpark-Center für Höchstadt als Einkaufsstadt werben.

Vier Wochen hat das Aischpark-Center in Höchstadt inzwischen geöffnet und wie erwartet schon jede Menge Kunden aus nah und fern an den Kieferndorfer Weg gelockt. Wie die Geschäftswelt der Innenstadt auf dieses Einkaufszentrum reagieren und davon auch profitieren könnte, war am Mittwochabend Thema in der Fortuna Kulturfabrik.

Bürgermeister Gerald Brehm (JL) und sein Stadtmarketing-Manager Thomas Oppelt hatten die Höchstadter Geschäftsleute geladen und dafür geworben, Höchstadt als Ganzes zu einer Einkaufsstadt zu entwickeln. Die Geschäfte in der Innenstadt, in Höchstadt-Süd und das Aischpark-Center sollten gemeinsam an einem Strang ziehen. Brehm sieht Höchstadt als "K-Stadt". Zu Karpfen und Kellerberg kommt für ihn jetzt noch Kaufen.

"Höchstadt soll in der Region als Kultur- und Einkaufsstadt wahrgenommen werden", hat sich Brehm zum Ziel gesetzt. Dafür wolle die Stadt auch die Rahmenbedingungen schaffen. Sie dürfe rein rechtlich aber auch nicht zu sehr ins operative Geschäft eingreifen.

Möglich ist aber die Installation einer 15 Quadratmeter großen, drei Meter hohen LED-Leinwand an einer Parkplatzzufahrt zum Aischpark-Center. Auf dieser Leinwand können alle Höchstadter Geschäfte jenseits des Einkaufzentrums in einer Endlosschleife Werbung schalten. Auch die Stadt wird darauf für ihre Einrichtungen werben.

Die Installation verzögert sich allerdings noch bis nächstes Frühjahr. Aus einer zunächst nur einseitig bespielbaren wurde eine beidseitig nutzbare Leinwand. Da die Kosten über 100 000 Euro klettern, muss sie - nach dem Beschluss im Ausschuss - der Stadtrat noch absegnen. Laut Brehm soll die Nutzung für die Geschäftsleute im ersten Jahr noch kostenlos sein, danach werde man einen Beitrag verlangen.

Ein Film zur Imagepflege

Thomas Oppelt machte den versammelten Geschäftsleuten weitere gemeinsame Werbemaßnahmen schmackhaft und fand auch gleich die ersten Freiwilligen, die in Arbeitskreisen einzelne Projekte weiter verfolgen wollen. So könnten Höchstadter Eigenheiten in einem Imagefilm zum Ausdruck kommen. Spielfilmartig mit unterschwellig eingebauter Werbung für Höchstadt als Einkaufsstadt.

Ein weiterer Vorschlag des Stadtmarketing-Managers war ein Einkaufsführer, eine Broschüre, in der sich alle Geschäfte präsentieren können mit Fotos, Daten wie Öffnungszeiten, Zahlungsmöglichkeiten, oder auch Parkplätzen. Angelehnt an einen solchen Einkaufsführer wäre auch ein gemeinsamer Internetauftritt aller Höchstadter Gewerbetreibenden denkbar - von der reinen Präsentation bis zum Onlineshop.

Als Beispiel berichtete Oppelt aus der vergleichbaren Stadt Altdorf. Dort gibt es den Einkaufsführer und den gemeinsamen Internetauftritt. "Ich nehme das Heft immer wieder gerne in die Hand," sagte eine Altdorferin auf Anfrage des FT. "Man sieht auf einen Blick, was es in Altdorf alles gibt." Auch die Internetplattform "inaltdorf.de" komme bei ihr und in ihrem Bekanntenkreis gut an.

In Höchstadt ebenfalls vorstellen könnte sich Oppelt Geschenkgutscheine, die in allen beteiligten Geschäften eingelöst werden können. Solche Gutscheine erfreuen sich beispielsweise in Bamberg großer Beliebtheit. Bei allen Aktivitäten würden Brehm und Oppelt die 27 Fachmärkte im Aischpark-Center mit einbeziehen.

Dass es am Standort Höchstadt nur gemeinsam gehe, erklärte auch Tim Grevelhörster, Center-Manager für das Aischpark-Center. Seine Oberhausener Firma RME managt in Deutschland 25 Shopping-Center. Im Aischpark-Center gelang es ihm, 26 der 27 Mieter zu einer Werbegemeinschaft zusammenzuschließen. Die verfüge über einen Etat und würde auch mit den Innenstadt-Geschäftsleuten zusammenarbeiten.

Ein solches Angebot annehmen will Ute Schmidhuber vom Zigarrenhaus Riegler in der Hauptstraße. Sie engagiert sich seit Jahren im Arbeitskreis Innenstadt, freut sich einerseits über die Angebote der Stadt, beklagt sich aber andererseits, dass es zu lange dauert, bis die Stadt Sachen umsetzt, die seit Jahren besprochen werden. So hätte sie die LED-Wand am Aischpark-Center schon gerne zur Eröffnung gehabt.

Es mangelt an Gemeinsamkeiten

Schmidhuber sieht das Einkaufszentrum nicht als Konkurrenz. Ihr geht es um die Belebung der Innenstadt, vor allem im Winter, wenn auch noch die beiden Eisdielen geschlossen haben. Es sei aber schwierig, alle Geschäftsleute der Innenstadt auf einen Nenner zu bringen. Nicht allen sei klar, "dass man erst investieren muss, wenn man etwas rausholen will". Es hapere an Gemeinsamkeiten, wie beispielsweise schon einheitlichen Kernöffnungszeiten.