In der Gruppe soll die Voraussetzung geschaffen werden, "dass für Wünsche, Sorgen und Probleme der Angehörigen ein ruhiger, angemessener Zeitraum zur Verfügung steht", heißt es in der Beschreibung des Vorhabens. Sie soll der Unterstützung von Familie, Freunden und Bekannten der pflegebedürftigen Personen dienen. Und sie soll ein Ort werden, an dem Angehörige ihre Sorgen schildern können, andere Angehörige treffen und von deren Erfahrungen und Wissen profitieren können. Ein Ort, an dem man seine Sorgen mitteilt und teilt.
Erfahrungsaustausch
"Viele Probleme sind ähnlich gelagert und können durch Informationsaustausch besser bewältigt werden", wissen Speth und Münck. "Ich kann mich aussprechen und weiß, dass es Anderen ähnlich geht" - wie oft haben sie das gehört. "Der Austausch von Erfahrungen ist das Wichtigste", sagt Speth. Und voneinander zu lernen.
Dabei ist jeder kranke Mensch anders. "Sie reagieren ganz unterschiedlich", erzählt Münck. "Manche sind lieb, andere werden sogar bösartig". Vor allem bei an Demenz erkrankten Menschen verlangt die Pflege alles ab. Und das ohne Pause. "Mein Schwiegervater hat plötzlich wichtige Akten durch den Schredder gejagt", berichtet Friedrich Speth. "Die Menschen werden in der Krankheit unberechenbar", ergänzt Hans Münck. Viele behaupten auch, ihr Geld sei gestohlen worden. "Die Pflege von Demenzkranken ist eine der schwierigsten Aufgabe überhaupt", ist sich Münck deshalb sicher. Und wenn es sich um ein Familienmitglied handelt, dann wird die Aufgabe emotional noch einmal viel schwieriger.
Eventuell zwei Gruppen
Interessierte werden gebeten, sich im Seniorenbüro zu melden. Der Aufruf richtet sich dabei nicht ausschließlich an Angehörige von Demenzkranken, sondern an alle Pflegenden, auch wenn es sich um körperliche oder seelische Beeinträchtigungen handelt. Man könne bei entsprechender Nachfrage ja auch eine zweite Gruppe bilden, sagen die Initiatoren.
Gruppe für pflegende Angehörige
Anmeldungen Interessierte Personen werden gebeten, sich im Seniorenbüro unter der Rufnummer 09132 737169 zu melden. Öffnungszeiten sind dienstags von 15 bis 17 Uhr und donnerstags von 16 bis 18 Uhr. Hans Münck hat zusätzlich an beiden Tagen von 9 bis 11 Uhr Beratungsstunden.
Zielgruppe Alle pflegenden Angehörigen, die sich mit ihren Sorgen untereinander austauschen möchten, auch um voneinander und den Erfahrungen anderer Pflegenden zu lernen.
Stichworte Die Gruppe soll unter anderem folgende Hilfestellungen erfahren: Rauskommen aus der Isolation, Wiederherstellung von emotionaler Stabilität, Erwerb von Handlungskompetenz, Erkennen und Akzeptieren der eigenen Grenzen, Hilfen und Unterstützung annehmen lernen.
Nebeneffekt Die Angehörigen können sich eine Atempause vom Pflegealltag gönnen.