Coronavirus: Fällt die Bergkirchweih in Erlangen 2020 aus?

1 Min
Ob die Bergkirchweih, wie hier im letzten Jahr, von Oberbürgermeister Janik (SPD) eröffnet werden kann, ist noch unklar. Foto: Daniel Karmann/dpa
Ob die Bergkirchweih, wie hier im letzten Jahr, von Oberbürgermeister Janik (SPD) eröffnet werden kann, ist noch unklar. Foto: Daniel Karmann/dpa

Fällt die Bergkirchweih Ende Mai flach? Das Coronavirus SARS-CoV-2 verbreitet sich zurzeit auch in Franken. Der Alltag der meisten Menschen ist davon weniger betroffen, aber außergewöhnliche Veranstaltungen wie Konzerte, Messen und Kulturveranstaltungen fallen reihenweise aus.

Der bayerische Freistaat untersagt vorübergehend Großveranstaltungen mit bis zu 1000 Teilnehmern. Universitäten, Opern und Theater bleiben zunächst geschlossen. Dadurch soll die Übertragung des Coronavirus SARS-CoV-2 eingedämmt werden. Das bedeutet viel Organisationsbedarf für die Stadtverwaltungen und Landkreise in Bayern.

"Der Berg ruft" soll es vom 28. Mai bis 8. Juni 2020 bei der Bergkirchweih in Erlangen heißen. Allerdings steht das Fest, das heuer zum 265. Mal stattfinden soll, aufgrund des neuen Coronavirus auf eher wackligen Beinen. Dabei beschäftige sich bei der Stadt Erlangen niemand mit einer Absage. Dort heißt es: "Wir hoffen und gehen davon aus, dass die Bergkirchweih stattfinden kann."

Fällt die Bergkirchweih flach?

Die Erlanger Bergkirchweih lockt jährlich rund eine Millionen Besucher an. Das Fest mit Bier, Tanz, Musik und zahlreichen Essenständen besteht seit über 260 Jahren. Bedenken über eine Absage gibt es indes nicht bei der Stadt Erlangen. "Derzeit gehen wir von einem ganz regulären Betrieb aus", sagt eine Sprecherin auf Anfrage von inFranken.de. Man überlege aber unter anderem, mehr Waschmöglichkeiten auf dem Gelände anzubieten.

Sie seien mit dem Gesundheitsamt in ständigem Kontakt über das weitere Vorgehen. Eine Spekulation über eine Absage wäre "Kaffeesatzleserei" und man gehe davon aus, dass die Bergkirchweih stattfindet.

Dabei gibt es (Stand: 11.03.2020, 10 Uhr) zwei bestätigte COVID-19-Fälle im Landkreis und elf in der Stadt Erlangen. Aufgrund der unklaren Verbreitungsweise und Ansteckungsgefahr, die von SARS-CoV-2 ausgeht, ist von allen Seiten Vorsicht geboten.

Weiteres Vorgehen festgelegt

Bei einer hausinternen Besprechung der Stadt Erlangen am Mittwoch, 11. März 2020, legt die Stadt ihr weiteres Vorgehen fest. Im RathausReport berichtet die Stadt, dass das Markgrafentheater bis zum 19. April schließt, das "Theater in der Garage" hingegen geöffnet bleibt.

Darin heißt es auch, dass "bis zum Ende der Osterferien ein sogenanntes Verbot mit Erlaubnisvorbehalt" für Veranstaltungen mit 500 bis 1000 Besuchern veranlasst ist. Hier wird eine Einschätzung durch die Stadt und durch das Gesundheitsamt vorgenommen um das Risiko der Veranstaltung zu bewerten. Je nach Einzelfall wird dann entschieden, ob die Veranstaltung stattfinden kann oder nicht.

Für Veranstaltungen bis zu 500 Teilnehmern steht es den Veranstaltern frei, ob diese stattfindet. Die Veranstalter sollen jedoch prüfen, ob besondere Risiken vorliegen. Im Zweifel sollten Veranstaltungen lieber abgesagt werden.

Universität stellt Lehrbetrieb vorerst ein

Die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) greift zu einer Vorsichtsmaßnahme. Die Universität stellt ihre Lehrveranstaltungen, bis auf weiteres, ein. Davon betroffen sind Blockseminare und -Veranstaltungen ungeachtet der Teilnehmerzahl. Nicht betroffen hiervon sind Online-Kurse. Prüfungen finden statt, allerdings wird ein "strenger Maßstab" angelegt, heißt es bei der Mitteilung der FAU am 11. März 2020. Ob der reguläre Lehrbetrieb für das Sommersemester 2020 zum 20. April aufgenommen wird, ist noch unklar.