Für die vorbildliche Bewirtschaftung seiner Wälder bekommt Haiko Winkler von Mohrenfels einen Staatspreis verliehen. Mit der Pflanzung unterschiedlichster Laubhölzer rüstet er sich für den Klimawandel.
Die Fensterrahmen im Schloss von Hemhofen sind aus ganz besonderem Holz - Eiche aus den eigenen Wäldern der Familie. Die junge Schlossherrin Hannah Winkler von Mohrenfels ist stolz darauf, dass auch an vielen anderen Stellen im Schloss eigenes Holz verarbeitet wurde. Das Holz stammt aus den rund 80 Hektar Wald, die ihr Vater Haiko bewirtschaftet. Weil er das besonders vorbildlich nach den Grundsätzen einer nachhaltigen und naturnahen Waldpflege tut, bekam er am Freitag den "Staatspreis für vorbildliche Waldbewirtschaftung" verliehen.
Alle zwei Jahre werden damit 14 Waldbesitzer in Bayern ausgezeichnet. Haiko Winkler von Mohrenfels bekam die Medaille und 1000 Euro Preisgeld von Forstdirektor Peter Pröbstle, dem stellvertretenden Leiter des Landwirtschaftsamtes in Fürth, und dem neuen CSU-Landtagsabgeordneten Walter Nussel überreicht. Nussel ist selbst Waldbauer und war Mitglied der Jury.
Winkler von Mohrenfels bewirtschafte seinen Forstbetrieb seit über zwei Jahrzehnten mit immer neuen Ideen, teils unter schwierigen Bedingungen, aber mit beachtlichen Ergebnissen, sagte Forstdirektor Pröbstle. Die Auszeichnung würdige das Bestreben des biologisch wirtschaftenden Betriebs, die zum Schloss Hemhofen gehörenden Wälder zu "stabilen, standortgemäßen Beständen" umzubauen. Pröbstle ging auf die zwei unterschiedlichen Waldkomplexe ein, die von Haiko Winkler von Mohrenfels und seinem Betriebsleiter Tobias Kübler bewirtschaftet werden. Dabei handelt es sich um 60 Hektar im Markwald, einem typischen Kiefernwald mit einigen Erlen und Eichen. Hier würdigte die Jury "die rege Naturverjüngung durch Pflanzungen". Dadurch steige nicht nur der Laubholzanteil, sondern es erweitere sich auch die Baumartenpalette, lobte der Forstdirektor.
Alles ohne Zäune Die jungen Laubbäume in dem Waldgebiet haben bereits eine stattliche Höhe erreicht. "Alles ohne Zäune", betont Winkler von Mohrenfels. Während in anderen Wäldern Zäune die nachwachsenden Triebe vor gefräßigen Rehen schützen müssen, kann in Hemhofen darauf verzichtet werden. Der Freiherr begründet dies mit der "moderaten Rehdichte" in seinen Wäldern. Dafür würden die Jäger sorgen. Pröbstle sprach von engagierter Jagdausübung, ohne die der Waldumbau in dieser Form nicht möglich wäre.
Daneben besitzt Winkler von Mohrenfels noch ein zweites Waldgebiet, das völlig anders aussieht. Das Bucher Wäldchen, das überwiegend aus Eichen besteht, mit zahlreichen Erlen, Eschen und Ulmen. Auch hier lasse der Preisträger Raritäten heranwachsen, lobte Forstdirektor Pröbstle. Dieses Wäldchen sei Heimat seltener Tier- und Pflanzenarten. Winkler von Mohrenfels bereite seine Wälder durch die Beipflanzung unterschiedlichster Baumarten auf den Klimawandel vor.
Der Wald trage bei den Hemhofener Schlossherren aber auch zum Erhalt des Familienschlosses bei. So werde nicht nur heimisches Holz verbaut, es sei geplant, mit einer zentralen Hackschnitzelheizung den gesamten Betrieb mit Wärme zu versorgen, erläuterte Haiko Winkler von Mohrenfels.
Als Berater in allen Fragen der Waldbewirtschaftung steht ihm dabei Revierförster Stefan Stirnweiß zur Seite.