Lkw-Crash auf A3: Augenzeuge schildert die Erlebnisse

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Teilweise wurden die Sattelzüge durch die Wucht des Aufpralls in die Böschung direkt neben der A3 geschoben. Fotos: F. Merzbach
Teilweise wurden die Sattelzüge durch die Wucht des Aufpralls in die Böschung direkt neben der A3 geschoben. Fotos: F. Merzbach

Nach einem heftigen Zusammenstoß mit drei Sattelzügen muss die Autobahn 3 lange gesperrt werden. Ein Augenzeuge des Crashs schildert seine Erlebnisse.

Es ist ein beklemmendes Bild, das sich den knapp 100 Einsatzkräften auf der A3 zwischen den Anschlussstellen Pommersfelden und Höchstadt-Ost in der Nacht zum Dienstag bietet. Drei stark demolierte Sattelzüge blockieren die Fahrbahn, teilweise wurden sie in die Böschung geschoben. Die Fahrerhäuser sind kaum noch zu erkennen, auf der Fahrbahn verteilen sich über 20 Tonnen Pflanzenöl. "Ich war schockiert. So etwas habe ich lange nicht mehr gesehen", sagt ein Augenzeuge, der kurz nach dem Zusammenstoß vor Ort ist.
Wie eine Sprecherin der Polizeidirektion Mittelfranken mitteilt, stellt ein Lkw-Fahrer sein Fahrzeug kurz vor drei Uhr wegen eines geplatzten Reifens auf den Standstreifen ab. Noch bevor er die Unfallstelle sichern kann, werden zwei Pkw durch Reifenteile beschädigt. Zudem touchiert ein zweiter Sattelzug den in die Fahrbahn ragenden Auflieger. Anschließend kracht nach einem Ausweichmanöver noch ein dritter Lkw in die Mittelschutzplanke. "Durch den Unfall verteilten sich über 20 Tonnen Speiseöl auf der Fahrbahn", so die Sprecherin.


Autobahn komplett gesperrt

Wie durch ein Wunder bleiben alle Insassen unverletzt. Unter Schock sucht einer der Lkw- Fahrer kurz nach dem Unfall sogar aktiv nach seinem Handy. "Die Fahrerhäuser waren teilweise total demoliert. Die Beteiligten hatten mehrere Schutzengel", sagt der Augenzeuge.



Die Autobahn wird in Richtung Regensburg komplett gesperrt. Wegen der Bergungsarbeiten ist wenig später auch auf der Gegenseite eine Spur in Richtung Würzburg nicht befahrbar. Obwohl die Einsatzkräfte die wartenden Verkehrsteilnehmer vom Unfallort wegleiten, bleibt das Verkehrschaos rund um Pommersfelden und Höchstadt nicht aus. Am Morgen kommt es durch die Sperrung beispielsweise zu einem kilometerlangen Stau von der Abfahrt der B505 bis nach Höchstadt. Und noch am Nachmittag geht auf der Bundesstraße zwischen Hirschaid und Pommersfelden nichts mehr.


Aufwendige Reinigung

Grund für die lange Sperrung, die am Dienstag bis zum frühen Abend andauert: Neben der Bergung der Sattelzüge mithilfe von Autokränen mussten auch unzählige Plastikflaschen aufgesammelt und die Fahrbahn vom Öl gereinigt werden. Der Untergrund war aufgrund des Pflanzenöls sehr rutschig, die Reinigung erfolgt mit Heißwasser und Hochdruckgeräten. "Das ist aufwendiger als bei Mineralöl", erklärt die Polizeisprecherin, laut deren Schätzung die Schadenshöhe im sechsstelligen Bereich liegen wird.