Vergrößerung ist noch lange nicht durch

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Die Vergrößerung des Wasserschutzgebietes bei Uehlfeld hat viele Gegner. Foto: Sonja Werner
Die Vergrößerung des Wasserschutzgebietes bei Uehlfeld hat viele Gegner. Foto: Sonja Werner

Es tut sich wieder einmal etwas in puncto Wasserschutzgebiet rund um Uehlfeld. Die gute Nachricht: Landrat Helmut Weiß (CSU) sieht die Bedenken über eine nachhaltige Schädigung der wirtschaftlichen Entwicklung der Marktgemeinde Uehlfeld und der finanziellen Belastung von Landwirten und Bürgern zugunsten der Nutznießer noch nicht als ausgeräumt an.

Eine Unterschrift unter die Pläne der Fernwasserversorgung Franken (FWF), das Wasserschutzgebiet rund um Uehlfeld auf das 15-fache zu vergrößern, erfolgt bislang jedenfalls nicht.


Runder Tisch

Diese Entscheidung fiel vergangene Woche bei einem "Runden Tisch", zu dem der Landrat die Vertreter aller Beteiligten - Landrat Alexander Tritthart (Erlangen-Höchstadt), die Bürgermeister Werner Stöcker (Uehlfeld), Gerald Brehm (Höchstadt) und Hans-Jürgen Regus (Dachsbach), Bernd Loistl von der Eigentümerschutzgemeinschaft Uehlfeld und Umgebung (ESG) nebst deren Fachbüros sowie Vertreter der Antragstellerin, der FWF - geladen hatte. Besprochen wurde das vergleichende Gutachten, das der Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim an einen unabhängigen Sachverständigen in Auftrag gegeben hatte.
Bislang waren zwei Gutachten vorgelegen - von Antragsteller und Antragsgegnern - die jeweils unterschiedliche Interpretationen über die Notwendigkeit der geplanten Ausweitung zuließen. Vom unabhängigen Gutachter wurde Klarheit erhofft.


Kriterien sind plausibel

In einer Presseerklärung erklärt das Landratsamt Neustadt: "Als Resümee ist festzuhalten, dass die den Antragsunterlagen zu Grunde gelegten Bemessungskriterien, insbesondere der vorliegende Schutzgebietsvorschlag, plausibel sind." Uehlfeld und die Nachbargemeinden sowie die ESG beriefen sich jedoch darauf, dass sich alle Seiten trotz dieses Gutachtens immer noch auf dem Stand von 2013 befänden. Damals hatte eine Anhörung stattgefunden, in der Bedenken besprochen und geklärt werden sollten. So gut wie nichts sei tatsächlich geklärt worden und Zusagen, die man damals erhalten hätte, seien bis heute noch nicht eingelöst. Vor allem fehlten noch etliche Daten, die der FWF zwar vorlägen, aber weder den Gemeinden noch der ESG zur Verfügung gestellt worden seien. Der von Uehlfeld beauftragte Hydrogeologe Olaf Pattloch zum Beispiel, so Stöcker, hätte durchaus einen Vorschlag, wie sich mit intelligenter Pumpen-steuerungstechnik die Probleme für den Innenort stark reduzieren ließen. Um diese Idee jedoch auszuarbeiten, benötige man eben diese Daten.

Letzter Satz der Pressemitteilung: "Die anwesenden Fachbüros, die die Interessen der Marktgemeinde Uehlfeld und der ESG vertreten, erklärten, unter Zurverfügungstellung einiger Daten noch eine eigenständige Überprüfung und Bewertung vornehmen zu wollen und gegebenenfalls entsprechende Vorschläge vorzulegen."
Werkmeister Hermann Löhner von der FWF sieht die Aussichten für den gestellten Antrag pragmatisch: "Es ist ein wasserrechtliches Verfahren, das unserer Ansicht nach jetzt Planungsreife erreicht hat. Die Entscheidung liegt jedoch ganz in den Händen von Landrat Weiß."

Bürgermeister Stöcker sagt dazu: "Es ist schön, dass der Landrat dieses Thema nicht auf die leichte Schulter nimmt."

Bernd Loistl von der ESG bemängelt zwar, dass die Überprüfung der beiden Gutachten lediglich im Sinne einer Plausibilitätsprüfung der Antragsunterlagen durchgeführt wurde. Er erkennt jedoch das Bemühen von Landrat Helmut Weiß an, die Sache für alle zufriedenstellend zu regeln.


ESG bekommt Unterlagen

Von der Pressestelle des Landratsamts war noch zu erfahren, dass der Eigentümerschutzgemeinschaft und der Gemeinde die benötigten Unterlagen in den nächsten Tagen zugestellt werden.
Landrat Tritthart (ERH) äußerte sich als nur gering Betroffener nicht gegenüber der Presse - die Entscheidung liegt letztendlich im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim.

Bürgermeister Gerald Brehm betonte noch einmal, dass die Stadt Höchstadt die vorgeschlagene Ausweitung des Wasserschutzgebietes ablehne und dass es wichtig sei, die Angelegenheit im Dialog zu lösen.