Teichwirt stellt Weiherlandschaft Mohrhof vor

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Leonhard Thomann erläutert die Landschaft. Foto: Pauline Lindner
Leonhard Thomann erläutert die Landschaft. Foto: Pauline Lindner
Foto: Pauline Lindner
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Die Josefskapelle Foto: Pauline Lindner
Die Josefskapelle Foto: Pauline Lindner
 
Die Karpfenkönigin enthüllt einen Holzkarpfen Foto: Pauline Lindner
Die Karpfenkönigin enthüllt einen Holzkarpfen Foto: Pauline Lindner
 
Die Karpfenkönigin enthüllt einen Holzkarpfen Foto: Pauline Lindner
Die Karpfenkönigin enthüllt einen Holzkarpfen Foto: Pauline Lindner
 
Der ausgestopfte Kormoran Foto: Pauline Lindner
Der ausgestopfte Kormoran Foto: Pauline Lindner
 
Foto: Pauline Lindner
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Der Holzkarpfen Foto: Pauline Lindner
Der Holzkarpfen Foto: Pauline Lindner
 
Foto: Pauline Lindner
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Foto: Pauline Lindner
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Foto: Pauline Lindner
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Foto: Pauline Lindner
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Foto: Pauline Lindner
Foto: Pauline Lindner
 
Foto: Pauline Lindner
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Foto: Pauline Lindner
Foto: Pauline Lindner
 
Foto: Pauline Lindner
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Foto: Pauline Lindner
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Der ausgestopfte Kormoran Foto: Pauline Lindner
Der ausgestopfte Kormoran Foto: Pauline Lindner
 
Der ausgestopfte Kormoran Foto: Pauline Lindner
Der ausgestopfte Kormoran Foto: Pauline Lindner
 
 
 
 
 

Bei einer erstmals durchgeführten Wanderung durch die Weiherlandschaft erfuhren die Gäste so manch Unbekanntes.

Mit dem Wasser gehen Teichwirte sparsam um. Davon ist Leonhard Thomann überzeugt. Jetzt im Vorfrühling werden die Teiche bis über den Rand geflutet, denn im Laufe der warmen Jahreszeit sinkt der Wasserspiegel gut einen halben Meter ab.

Der Teichwirt aus Poppenwind führte am Sonntag zum ersten Mal Besucher durch die Weiherlandschaft des Mohrhof und hatte gleich "hochrangige" Gäste. An der Spitze Karpfenkönigin Katrin Uano aus Neustadt, die die Aischgründer Fische bundesweit vertritt. Auch Gremsdorfs Bürgermeister Norbert Walter und einige Gemeinderäte schauten vorbei. Und natürlich Sandra Hammer von Karpfenland Aischgrund, die die lokalen Fremdenführer ausbildete.


Josefskapelle

Walter gab zu Beginn der Weiherwanderung gleich das Wort an seinen Bruder Ottmar weiter. Der kümmert sich um die Josefskapelle in der Ortsmitte. Sie ist insoweit eine Besonderheit, als sie eine der drei Gotteshäuser ist, die in der Erzdiözese Bamberg während des Dritten Reichs gebaut wurden.

Deshalb steht der schlichte Bau der Ortsansässigen auch unter Denkmalschutz. "Wir haben sogar unsere Christmette", erzählte Walter. Pater Anselm aus Würzburg kommt jeden Heilig Abend, um sie mit den 70 Einwohnern zu feiern.


Der Karpfen und der Kormoran

Doch danach drehte sich alles um den Karpfen. Unvorbereitet wollte Thomann seine Gäste nicht auf den Weiher dämmen herumlaufen lassen. Mit Blick auf die jetzt vor der Vegetationsperiode breit und offen daliegenden Wasserflächen brachte er den gut 40 Teilnehmern den Lebenslauf des Karpfens und die Arbeit der Teichwirte nahe. Neben altem Gerät zur Weiherbewirtschaftung hatte er auch einen präparierten Kormoran dabei.
Ein schönes Tier, mit einem metallisch schimmernden Gefieder.

"Gegen einen oder zwei habe ich bestimmt nichts", versicherte Thomann. Zu einem Problem waren die eleganten Taucher aber vor ein paar Jahren geworden, als marodierende Schwärme über die Weiher herfielen. "10.000 Euro Schaden hatte ich in einem Jahr", sagte Thomann offen. Die Bejagung in der Winterzeit wirkt. Und die Schnüre, die Thomann und seine Kollegen über die offenen Wasserflächen spannen. Sie vermiesen den in Schwärmen anrückenden Vögeln offenbar den Angriff in geschlossener Formation.


"Häkerlesmo"

"Uns Kindern wurde immer mit dem Häckerlesmo gedroht", wechselte Thomann das Thema. Der Name kommt von dem langstieligen Doppelhaken, mit dem Teichwirte früher die hölzernen Stopfen aus den Weiherüberläufen, den Mönchen, zogen. Mit der hakenbewehrten Stange hätten sie auch freche Buben packen können.
Oder unvorsichtige Touristen retten können. Die Gefahr bestand nicht, auch wenn der angetaute Boden an manchen stellen etwas glitschig war. Im Gänsemarsch - die lebenden schnatterten oben drüber in der Luft - zog die Schar eine große Runde zwischen dem hoch und gelb stehende Schilf. Es muss im Winter gemäht werden. Eine schwere Arbeit. Doch noch härter war sie, ehe die Motorsense erfunden wurde. Die Teichwirte hatten dafür ein besondere Sense. Ihr Blatt war kürzer und breiter.

"Früher brauchten die Bauern viel Einstreu; von weit her kamen sie und holten Schilf und anderen Aufwuchs. Doch heute ist das eine Naturschutzarbeit", so Thomann. Auch die Verbindungsgräben müssen gepflegt werden, mit dem Bagger. Das greift zwar an den Stellen kurzfristig in den Naturhaushalt ein, erhält aber langfristig das Gleichgewicht im Naturschutzgebiet "Vogelfreistätte Mohrhof" mit dem Wechsel zwischen offenen Wasserflächen und Schilf- und Buschbestand.

Thomann hätte gern im Namen einen Hinweis, dass die Vogelfreistätte eine über Jahrhunderte geschaffene Kulturlandschaft ist. Ohne die Arbeit der Teichwirte wäre der Talgrund eher ein sumpfiger Wald ohne große Wasserflächen, die alljährliche Tausende von Zugvögeln zur Rast verlocken.

Thomann lädt die Öffentlichkeit zu monatlichen Führungen. Bei der im März dürften viele Vögel anzutreffen sein, die schon auf dem Rückweg in ihrer nordische Heimat sind. Dennoch bleibt der Karpfen der Mittelpunkt. Um das zu unterstreichen, durfte die Karpfenkönigin eine hölzerne Karpfenskulptur enthüllen.