Avocado, Açaí, Chia, Goji und Quinoa: Das sind nur einige der sogenannten Superfoods, die momentan voll im Trend sind. Julia Dürrbeck ist ab Montag bei der Fernsehsendung Küchenschlacht zu sehen. Was hält sie von dem Trend?
"Mich fragen schon alle, wann die Ausstrahlung von der Küchenschlacht kommt", erzählt Julia Dürrbeck, die bei der ZDF-Kochsendung mitgemacht hat. Die 27-Jährige aus Großenseebach ist gespannt, wie das dann ab Montag, 9. März, um 14.30 Uhr, aussieht. Denn die geschnittene Sendung hat sie auch noch nicht gesehen. Ihrem Wunsch, ihr Hobby beruflich auszubauen ist sie zwischenzeitlich etwas näher gekommen. "Auf relativ kurze Zeit hat es jetzt geklappt, dass ich meine ersten Kochkurse organisiert habe", erzählt sie mit einem Lächeln im Gesicht. Wir haben nun mit ihr über den Superfood-Trend gesprochen.
Sie machen ja selbst viel Sport und interessieren sich sehr für gesunde Ernährung. Was halten Sie eigentlich von Superfood?
Julia Dürrbeck: Ich finde, dass dieser Trend zu sehr gehypt wird. Das Thema gesunde Ernährung ist immer mehr im Kommen, was ich sehr gut finde. Auch junge Menschen kochen wieder mehr selbst und achten auf Qualität und Regionalität. Grundsätzlich ist das auch richtig und wichtig, aber es gibt viele regionale Alternativen, die den Exoten in nichts nachstehen. Aber von Bloggern und Influencern wird das Thema Super-Food aktuell einfach viel zu hoch gejubelt.
Was ist Superfood?
Es handelt sich dabei um ein hochwertiges und gesundes Lebensmittel, das angeblich wahre "Wunder" bewirken soll. Das Problem ist, dass die wissenschaftlichen Belege für eine entsprechende Wirkung fehlen.
Was sind Nachteile an den hochgelobten und exotischen Lebensmitteln?
Zum einen sind regionale Alternativen schon einmal wesentlich schonender für die Umwelt, weil die Transportwege geringer sind. Superfood ist meistens sehr teuer und wird auch oft verarbeitet: Die Lebensmittel werden getrocknet oder es kommen Zusatzstoffe hinzu. Dabei gehen oft wertvolle Inhaltsstoffe verloren oder es kommt zum Beispiel auch Zucker hinzu, damit es besser schmeckt. Außerdem gibt es immer wieder Fälle in denen Pflanzenschutzmittel darin festgestellt werden konnte.
Welche Alternativen gibt es?
Bekannt sind ja zum Beispiel Chiasamen. Die lassen sich ganz einfach durch Leinsamen ersetzen. Man kann sie ins Müsli mischen oder beim Brotbacken verwenden. Statt Goji-Beeren kann man schwarze Johannisbeeren und Sanddorn verwenden. Die haben weniger Kalorien, aber auch viel Vitamin C. Die Heidelbeere ist ein guter Ersatz für Acai-Beeren: Sie enthalten auch Antioxidantien und Eisen.
Auch die Avocado ist ja momentan eine Trendfrucht, die aber sehr viel Wasser während des Anbaus verbraucht. Genauso gesund sind aber auch Walnüsse. Statt Quinoa kann man super regionale Hirse oder Dinkel verwenden. Beides hat keinen langen Transportweg, ist proteinreich und glutenfrei. Statt Granatapfel, der viel Kalium und Eisen enthält, was sehr wichtig für das Blut ist, kann man auf Himbeeren, Johannisbeeren oder auf Kohlsorten zurückgreifen. Ich rate daher den Menschen, wieder mehr regional zu kaufen und somit einen Beitrag für die Umwelt zu leisten und gleichzeitig die regionalen Landwirtschaften zu unterstützen - auf Superfood muss man deswegen ja nicht verzichten, denn es gibt super heimische Alternativen. Das Interview führte Theresa Schiffl.
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