Straßen um Höchstadt bleiben löchrig

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So wie hier bei Kleinneuses sieht es an vielen Stellen der Staatsstraße von Höchstadt nach Weisendorf aus. Foto: Andreas Dorsch
So wie hier bei Kleinneuses sieht es an vielen Stellen der Staatsstraße von Höchstadt nach Weisendorf aus. Foto: Andreas Dorsch
Wird erneuert: die Fahrbahndecke auf der Kreisstraße zwischen Ailersbach und Schwarzenbach. Foto: Andreas Dorsch
Wird erneuert: die Fahrbahndecke auf der Kreisstraße zwischen Ailersbach und Schwarzenbach. Foto: Andreas Dorsch
 

Anlieger treten für die geplante Erneuerung der Staatsstraße zwischen Oberlindach und Höchstadt keinen Grund ab. Auch die Schäden auf der Fahrbahn werden vorerst nicht beseitigt.

Sie ist und bleibt ein Ärgernis, die Staatsstraße von Höchstadt Richtung Herzogenaurach. Unterschiedlichste Asphalt-Flecken, unzählige Ausbesserungen, das ein oder andere Schlagloch und immer wieder abgebrochene Fahrbahnränder prägen diese Straße bis nach Oberlindach. Halbwegs eben ist die Fahrbahn schon lange nicht mehr. Und das Schlimmste: An diesem unbefriedigenden und an manchen Stellen für Zweiradfahrer schon gefährlichen Zustand wird sich auch auf absehbare Zeit nichts ändern.

Da nützt auch die aktuelle Diskussion über die Einführung einer Pkw-Maut für die maroden Straßen in Deutschland nichts. Ob und wann die Staatsstraße zwischen Höchstadt und Weisendorf saniert wird, entscheidet sich im Staatlichen Bauamt in Nürnberg.
Dort erklärt Stefan Grötsch, der Sachgebietsleiter Straßenbau, warum die Autofahrer hier weiterhin mit der maroden Fahrbahn vorlieb nehmen müssen.

Landkreis Roth hat Vorrang

Dass auf diesem Abschnitt etwas getan werden müsse, sei auch der Behörde klar. Aber jetzt seien dafür vorgesehene Gelder "erst einmal nach Süden in den Landkreis Roth gerutscht", verrät der Sachgebietsleiter. Zwischen Höchstadt und Oberlindach sollte die Staatsstraße etappenweise saniert und teilweise auch auf eine neue Trasse gelegt werden.

Für den ersten Abschnitt von Oberlindach bis Boxbrunn wurde im letzten Jahr die Planung abgeschlossen. Kurven sollten entschärft werden. Dafür schlug ein Vermessungstrupp bereits jede Menge Markierungspfosten in Felder, Wiesen und ein kleines Wäldchen. "Wir wollten die Trasse auch sicherer machen", sagt Grötsch.

Das Vorhaben ist aber erst einmal gescheitert und liegt jetzt auf Eis. "Wir haben keinen Grund bekommen", stellt der Sachgebietsleiter Straßenbau mit Bedauern fest. Von den Eigentümern der angrenzenden Felder sei niemand bereit gewesen, für die Straßensanierung nötiges Gelände an den Staat zu verkaufen. "Wir können keine Mondpreise zahlen", muss Grötsch eingestehen und damit bleibt alles, wie es ist.

Theoretisch wäre als Notlösung auch eine "reine Oberflächenbehandlung" möglich. Für Grötsch aber "langfristig nicht sinnvoll". Eine schöne neue Decke auf schlechter Substanz würde maximal fünf bis zehn Jahre halten. Wenn aber eine solche Lösung käme, würde es auf Jahre hinaus keinen "ordentlichen Ausbau" mehr geben. Die Bankette würden trotzdem abbrechen, weil die Straße für heutige Anforderungen zu schmal ist.

Für einen ordentlichen Ausbau ist Grunderwerb Voraussetzung. "Wenn man sowas anpackt, muss man Flächen haben", sagt Grötsch. Ziehen die Landwirte nicht mit, wird sich zwischen Höchstadt und Oberlindach vorerst nichts tun.

In einem deutlich besseren Zustand als die Staatsstraßen sind im Raum Höchstadt die Straßen, die in der Obhut des Landkreises liegen. Wird rechtzeitig saniert, halten sich die Schäden in Grenzen, sagt Jürgen Ertl, Leiter des Kreisbauhofs. Er trachtet danach, auf den Kreisstraßen schon feine Kapillar-Haarrisse rechtzeitig zu schließen. Kann kein Wasser eindringen, friert auch nichts auf. Am liebsten lässt Ertl immer gleich die ganze Fahrbahndecke erneuern - für ihn die beste und auf längere Sicht günstigste Lösung.

Heuer 800.000 Euro

Für den Straßenunterhalt gibt der Landkreis Erlangen-Höchstadt heuer 800.000 Euro aus. "Wir sind hier gut aufgestellt", lobt der Bauhofleiter die Kreisräte, die das Geld bewilligen. Damit werden 2014 von Reichmannsdorf Richtung Mühlhausen 800 Meter Fahrbahn saniert. Ein Kilometer neue Decke gibt es zwischen Mechelwind und Kairlindach, 900 Meter von Ailersbach nach Schwarzenbach und 500 Meter zwischen Burgweisach und Kleinweisach.

Im Bereich der Bundes- und Staatsstraßen werden auf der B 470 zwischen Zeckern und Adelsdorf einige Meter saniert und die Staatsstraße von Weppersdorf Richtung Hallerndorf. "Sonst schaut es im Raum Höchstadt heuer mau aus", stellt Stefan Grötsch fest.