Über die Arbeit beim Zoll kann Leiter Dieter Grund viel erzählen. Ein Einblick in den Alltag und die Aufgaben im Zollamt Erlangen-Tennenlohe.
Wenn ein Zollbeamter ein Päckchen öffnet, in dem ihm das schwarz-gelbe Radioaktiv-Symbol entgegenstrahlt, wird ihm sicherlich zunächst einmal mulmig werden.
Dieser Fall hat sich im Zollamt Erlangen-Tennenlohe zugetragen. Das Paket enthielt uranhaltige Plättchen sowie ein Gerät, das Strahlung sichtbar macht. Als dann noch das Messgerät anschlug, wurde umgehend das gesamte Gebäude geräumt.
Der Empfänger, ein Wissenschaftler, konnte schließlich ausfindig gemacht werden. Wie sich herausstellte, war das Uranerz für eine Vorführung bestimmt, erklärte der Empfänger. In solchen Fällen werden immer die entsprechenden Behörden, wie hier das Landesamt für Umwelt, eingeschaltet.
Kontrolle von Ein- und Ausfuhr
"So etwas kommt selten vor", meint Dieter Grund, Leiter des Zollamts. Dennoch gibt es immer wieder einmal besondere Paketinhalte: So finden sich zum Beispiel Waffen, Drogen oder auch einmal eine Ameisenkönigin im Postpaket.
Die Zollbeamten in Erlangen-Tennenlohe kontrollieren die Ein- und Ausfuhr von Waren. 2018 wurden 41 000 Sendungen importiert - darunter ungefähr 10 000 Postpakete und 490 000 gewerbliche Sendungen exportiert. "Der Großteil der Arbeit besteht somit aus der Abfertigung gewerblicher Sendungen für Wirtschaftsunternehmen", erklärt Dieter Grund. In den letzten 30 Jahren habe sich viel verändert. Mittlerweile gibt es für die Abfertigung und die Kontrolle hoch-technisierte Systeme, die den Zollbeamten ihre Arbeit erleichtern. Fast alle gewerblichen Zollanmeldungen werden inzwischen elektronisch abgegeben.
Ungefähr 80 Regelungen müssen dabei allein im Bereich Verbote und Beschränkungen beachtet werden. "Wir kontrollieren von Firmen nicht jede Sendung manuell und es gibt da viele Vereinfachungen", erklärt Dieter Grund.
Sehr viele Firmen machen davon Gebrauch, dennoch gebe es immer die Möglichkeit, eine Kontrolle in den Unternehmen durchzuführen. "Schwarze Schafe in dem Sinn gibt es bei uns nicht."