Werner Stöcker ist der alte und der neue Bürgermeister von Uehlfeld. Mit 53,75 Prozent setzt er sich gegen seinen Mitbewerber Norbert Stoll durch.
Werner Stöcker (CSU/ÜWS) bleibt weiterhin Bürgermeister der 3000-Einwohner-Gemeinde Uehlfeld. Mit 825 Stimmen, das sind 53,75 Prozent der gültigen Stimmen, gewann er die Wahl allerdings recht knapp. Sein Mitbewerber Norbert Stoll von der Jungen Liste konnte 710 Wählerstimmen, das sind 46,25 Prozent, auf sich vereinen.
Von den insgesamt 2347 wahlberechtigten Bürgern gingen 1546, das sind 65,87 Prozent, zur Urne. Elf Stimmzettel waren ungültig. Vor sechs Jahren hatten noch 68 Prozent der Uehlfelder ihre Stimme abgegeben.
Bei nur zwei Bewerbern um den Bürgermeisterstuhl waren die fünf Wahlbezirke plus Briefwahl bald ausgezählt. Donovan Wüst, Geschäftsleiter der Verwaltungsgemeinschaft, konnte bereits um 18.30 Uhr das vorläufige Endergebnis bekanntgeben.
Zu diesem Zeitpunkt warteten im Eingangsbereich des Rathauses mehr als zwanzig Bürger gespannt auf den Wahlausgang.
Stoll zufrieden
Norbert Stoll zeigte sich nach der Bekanntgabe zufrieden mit seinem Ergebnis. "Ich habe auf 35 Prozent getippt", sagte er im Interview. Der Gründer der neuen Jungen Liste hatte ebenso wie sein Mitbewerber in allen Ortsteilen Wahlveranstaltungen gehalten. Der Endspurt sei schon etwas aufreibend gewesen, nicht zuletzt wegen der "Irritationen", die es um eine Aussage von ihm gegeben habe.
Wenn in vier Jahren der Gemeinderat neu gewählt wird, will sich Stoll, der bislang noch nicht in diesem Gremium war, jedenfalls wieder auf die Liste setzen lassen.
"Ob vorne oder hinten, das wird man sehen!"
Werner Stöcker, alter und neuer Bürgermeister, zeigte sich mit dem Wahlausgang "natürlich zufrieden". Allerdings hätte er sich eine höhere Wahlbeteiligung gewünscht. "65 Prozent is a weng weng", sagt er auf fränkisch. Er habe sich mindestens 70 Prozent erhofft. Das Problem sei, die Wähler an die Urne zu kriegen, die meinen, "der wird's ja ohnehin wieder". Norbert Stolls Team hingegen sei "sehr motiviert" gewesen. Vor allem habe er unterschätzt, so Stöcker, "wie Facebook einschlägt". Damit erreiche man sehr viele junge Leute.
Bei einem Gegenkandidaten, der noch nicht im Gemeinderat war, hätte der Abstand seiner Meinung nach größer sein müssen. Ja, es gebe eine Wahlparty. Denn erst mal müsse "die Drehzahl runtergefahren werden". Dann komme das Alltagsgeschäft, das da heißt: Rathaussanierung, Wasserschutzgebiet reduzieren und anderes mehr.
Bei einem solchen Wahlergebnis muss man sich natürlich schon fragen, ob man als Bürgermeister 6 Jahre lang tatsächlich noch gewollt ist, denn nur 2 von 3 Wahlberechtigten gingen zur Wahl und ein Newcomer brachte immerhin 710 Wähler aus dem Stand hinter sich. Gewählt mit nur 53,75 Prozent bei einer Wiederwahl ist im Grunde abgewählt. Sechs Jahre lang nimmt den Mann in Uehlfeld nur noch jeder Dritte ernst.