Angesichts der Negativserie gerät leicht in Vergessenheit, dass der HEC als Aufsteiger den größten Erfolg seiner Vereinsgeschichte geschafft hat.
"Das, was wir uns taktisch vorgenommen hatten, haben wir gut umgesetzt. Schade, dass es dann nur zu einem Punkt gereicht hat", stellte der Trainer der Höchstadt Alligators, Martin Ekrt, fest, nachdem sein Team in der Eishockey-Oberliga am Mittwochabend das Frankenderby beim VER Selb knapp verloren hatte. Schade insofern, weil für den HEC nach der sechsten Pleite in Folge tabellarisch nichts mehr viel geht.
Bei noch zwei ausstehenden Partien haben die Aischgründer sechs Punkte Rückstand auf Selb und genauso viel Vorsprung auf Lindau. Sollte nichts völlig Überraschendes mehr passieren, werden die Höchstadter die Hauptrunde sportlich wohl auf Rang 9 abschließen, de facto aber als Achter in die Meisterrunde gehen, weil der in finanzieller Schieflage befindliche SC Riessersee (4.) automatisch auf den letzten Platz gesetzt wird.
Einmalig in 25 Jahren HEC
"Und das ist überhaupt kein Grund, Trübsal zu blasen. Im Gegenteil: Wir haben den größten Erfolg der Vereinsgeschichte geschafft", sagt HEC-Sportvorstand Jörg Schobert. Nie zuvor habe ein Höchstadter Team den Klassenerhalt in der Oberliga auf direktem Weg erreicht. "Trotzdem gibt die Mannschaft in jedem Spiel weiter alles. Wir sind zwar seit sechs Partien sieglos, aber die letzten vier Auftritte waren allesamt gut. Mit etwas Glück enden diese Duelle zu unseren Gunsten", betont Schobert.
Im Vorbeigehen sei ein Punkt aus Selb sowieso nicht mitzunehmen, und beim Blick auf den bisherigen Saisonverlauf habe der HEC gegen die Wölfe - genau wie gegen Weiden - sieben von zwölf möglichen Zählern eingefahren.
"Und wir haben auch sonst einige Punkte mitgenommen, mit denen nicht unbedingt zu rechnen war", erklärt der Sportliche Leiter. Im Vergleich mit Teams wie Waldkraiburg, Sonthofen, Rosenheim oder Selb, die mit riesigen Ambitionen in die Saison gestartet waren, diesen bislang aber nicht gerecht wurden, könne der HEC absolut zufrieden sein.
Verschiedene Faktoren
Dass die zuletzt guten Leistungen eben nicht in Erfolgserlebnissen mündeten, liege laut Schobert an verschiedenen Faktoren. Er erinnert an die Zeit mit zehn, zwölf Verletzten, als die verbliebenen Spieler viel Kraft ließen, was sich jetzt bemerkbar mache. Dazu fallen immer wieder Leistungsträger aus, deren Erfahrung in Schlüsselszenen gefragt wäre und die den jüngeren Spielern Sicherheit geben könnten. "Aus dem gleichen Grund müssen wir Überzahlsituationen in ständig wechselnder Besetzung bestreiten, weshalb Automatismen fehlen und wir nicht so viel Druck aufbauen können wie erhofft", sagt Schobert, der aber auch betont, dass jedes Team solche Phasen im Lauf einer Saison durchlebe.
Jetzt sei es wichtig, sich noch einmal zu straffen, um am heutigen Freitag (20 Uhr) gegen Landshut und am Sonntag in Waldkraiburg (17.15 Uhr) möglichst viel Zählbares mitzunehmen. Die Meisterrunde, in der die zehn besten Teams der Oberliga Süd noch einmal in Hin- und Rückspiel gegeneinander antreten, beginnt nämlich nicht bei Null.