Klaus Watzinger hat keine Rachegelüste

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Saisonauftakt in der Bezirksoberliga: Die HSG Erlangen/Niederlindach mit Maximilian Willert (links) empfängt die TS Herzogenaurach mit Julian Hagen (rechts) zum Derby. Foto: Sportfoto Zink
Saisonauftakt in der Bezirksoberliga: Die HSG Erlangen/Niederlindach mit Maximilian Willert (links) empfängt die TS Herzogenaurach mit Julian Hagen (rechts) zum Derby. Foto: Sportfoto Zink

Saisonauftakt in der Bezirksoberliga, und was für einer: Die HSG Erlangen/Niederlindach empfängt die TS Herzogenaurach zum Derby.

Wenn am Samstag die Bezirksoberliga-Handballer in die Saison starten, stehen sich mit der HSG Erlangen/Niederlindach und der TS Herzogenaurach ab 18 Uhr zwei alte Rivalen gegenüber. Dass es gleich zu einem Derby kommt, findet Niederlindachs neuer Trainer Klaus Watzinger gut. "Da wird gleich am Anfang der Saison mehr los sein, das ist schön", sagt der 68-Jährige, der in der vergangenen Saison noch beim Gegner unter Vertrag stand.

Allerdings nicht bei den Herren, sondern bei den Damen der TS Herzogenaurach in der 3. Liga. Nach der für Watzinger immer noch unkonkret begründeten Trennung (wir berichteten) ein Jahr vor Vertragsende ließ sich der erfahrene Trainer zu einem Engagement bei der HSG überreden. "Wir haben im Vorfeld viele Gespräche geführt. Die Mannschaft will gefordert werden. Die Bezirksoberliga ist eine relativ niedrige Spielklasse für meinen Anspruch, aber die Mannschaft ist hungrig", sagt der erfahrene Coach. Hungrig auf den Aufstieg und darauf, eine längerfristige Plattform zu stellen für die vielen begabten Handballer, die in Erlangen und Umgebung leben und nicht beim TV Erlangen-Bruck oder beim HC Erlangen unterkommen.

Mannschaft muss Opfer bringen

"Wir haben intensiv trainiert und jetzt muss ich überprüfen, ob das Team mitzieht. Das fordert natürlich gewisse Opfer in der Zukunft, wie zum Beispiel das Einschränken der Urlaubszeiten für den Verein. Aber die Mannschaft hat signalisiert, dass sie das will", sagt Watzinger. Bis Weihnachten wird er sehen, ob alle im Team wissen, wo es langgeht.

Revanchegelüste gegen seinen Ex-Klub hat der 68-Jährige nicht. "Das wird rein auf der sportlichen Ebene ausgetragen", sagt Watzinger. "Die Sache mit den Damen ist für mich erledigt. Es hat mich natürlich schon gefreut, dass sie weiterhin in der 3. Liga spielen, denn die Mannschaft hat das Potenzial dafür." Er geht am Samstag also unvoreingenommen in das Spiel und empfängt in der eigenen Halle "viele Sportfreunde", wie er selbst sagt. Darunter der ebenfalls neue Trainer der TSH, Norbert Münch, der den bisherigen Coach, Ingo Kundmüller, bei seinen Aufgaben unterstützt.

Kundmüller spielt wieder

Denn Kundmüller verstärkt in dieser Saison den rechten Rückraum als Spieler. Dafür müssen die Herzogenauracher auf den wurfstarken Jürgen Wonner und den Allrounder Jörn Marks verzichten. Auch Ben Schwandner wird nur begrenzt verfügbar sein. Markus Theiss läuft aufgrund seiner Verletzung im vergangenen Testspiel nicht für die TSH auf. "Die Mannschaft ist heiß auf das erste Saisonspiel und strebt an, mit positiver Bilanz in die Saison zu starten. Dafür müssen wir uns durch eine kompakte Abwehr und ein strukturiertes Angriffsspiel Sicherheit erarbeiten. Wir dürfen uns das Spiel der Niederlindacher nicht aufzwingen lassen, sondern müssen versuchen, selber den Spielfluss zu kontrollieren", sagt Kundmüller.