Die Kickers blicken nach oben
Autor: Johannes Höllein
Erlangen, Freitag, 23. August 2013
Bernd Geinzer stürmt für den FC Kickers Erlangen und glaubt daran, in der Kreisklasse eine gute Rolle spielen zu können. Heute zeigt sich, wo der Weg erstmal hinführt.
Nachdem Marc Reichelsdorfer und Manfred Dedaj den Ball gehalten haben, landet der Steilpass, den Milan Todorovic am Ende der vergangenen Saison in Richtung FC Kickers Erlangen geschlagen hat, letztendlich doch noch beim ursprünglichen Adressaten, Bernd Geinzer. Der 32-jährige Halb-Serbe hat die fußballfreie Zeit genutzt, um seine Familie auf dem Balkan zu besuchen und den Kopf frei zu bekommen. Nun ist der Stürmer aber wieder da und will mit den Kickers als Aufsteiger in der Kreisklasse 1 ER/PEG vorn angreifen.
Wie war Ihr Urlaub?
Bernd Geinzer: Schön. Wir waren erst zehn Tage in Griechenland und dann noch sieben Tage zuhause in Serbien. Mein Bruder, mein Schwager und meine Schwiegereltern leben in der Nähe von Belgrad und da ist immer ein großes Hallo, wenn wir kommen.
Wer hat Sie angespielt?
Eigentlich Milan Todorovic. Aber bedingt durch meinen Urlaub hat der Steilpass Umwege genommen und kam jetzt von Manfred Dedaj zu mir. Manni ist wohl der beste Trainer, den ich je hatte, denn mit ihm an der Seitenlinie haben wir beim BSC Erlangen den Aufstieg geschafft und die Bezirksoberliga auch gehalten. Außerdem war er ein super Zehner, der hinter mir gespielt und mir die Bälle aufgelegt hat. Bei ihm hat man einfach immer gemerkt, dass er höherklassig beim Club gespielt hat.
Wie schaut Ihr Laufweg aus?
Der ist nicht besonders lang. Ich hab' 1988 beim BSC Erlangen angefangen und dort alle Jugendteams durchlaufen. Dann schaffte ich den Sprung in die erste Mannschaft und spielte einige Jahre weiter. Erst als das Schiff zu sinken begann, habe ich mich umorientiert. Da war ich 29. Ich bekam ein tolles Angebot vom ASV Vach und bin dorthin gegangen. Aber nur für ein Jahr. Dann haben mich René Ebert und ein paar andere frühere BSCler, mit denen ich befreundet bin, mich für das Projekt FC Kickers Erlangen begeistert, das aus der Taufe gehoben wurde. Außerdem wollte ich kürzer treten. Als Schichtarbeiter, der alle vier Wochen auch am Wochenende im Einsatz ist, wäre es schwer gewesen, weiter höherklassig zu spielen. Zumal ich bei dem hohen Trainingsaufwand, der nötig gewesen wäre, noch weniger Zeit mit meiner Familie hätte verbringen können. Das wollte ich nicht.
Was erwarten Sie vom Wochenende?
Wenn wir so spielen, wie in Großdechsendorf nach der Pause - die erste Halbzeit war eine einzige Katastrophe - , bin ich mir sicher, dass wir den TSV Vestenbergsgreuth schlagen können, auch wenn der zuletzt mit 5:1 gewonnen hat. Das Spiel ist wichtig, denn wenn wir gewinnen, sind wir wieder oben dabei. Andernfalls hängen wir erstmal hinten drin. Aber ich schau nicht so sehr auf die Gegner. Wir haben eine erfahrene Mannschaft, in der viele Spieler schon in höheren Klassen aktiv waren. Wenn wir uns auf uns besinnen, können wir auch in der Kreisklasse vorn mitspielen. Vielleicht reicht es nicht für Platz 1 oder 2, aber schon für das obere Tabellendrittel.
An wen passen Sie weiter?
Ich würde gern Gerhard Nöth vom BSC Erlangen anspielen. Er war mein Jugendtrainer und eine Art Ziehvater. Er hat mich vom Libero zum Mittelstürmer umfunktioniert. Er kann von der Situation beim BSC berichten. Ich hänge an diesem Verein, denn ich bin dort groß geworden. Die Entwicklung in den letzten Jahren macht mich traurig, genau wie die jüngsten Ergebnisse. Aber ich hoffe, dass die Mannschaft diese Saison die Kreisliga halten kann.