Das Undenkbare ist geschehen: Der Höchstadter EC verliert auf eigenem Eis gegen Miesbach und muss nun ernsthaft um den Klassenerhalt fürchten.
Der Höchstadter EC steht nach der Heimpleite gegen den Bayernligisten TEV Miesbach mit dem Rücken zur Wand und muss nun in der Fremde unbedingt gewinnen, um den Supergau zu verhindern und ein fünftes Spiel um den Einzug ins Halbfinale zu erzwingen. Gehen Daniel Jun und Co. in Miesbach erneut leer aus, ist nicht nur der Kampf um die bayerische Meisterschaft verloren, sondern - viel schlimmer - auch der Klassenerhalt in der Oberliga futsch.
Höchstadter EC - TEV Miesbach 1:2
Von der spielerischen Überlegenheit der ersten beiden Partien war zu Beginn des Spiels nicht zu sehen. Höchstadt wirkte ideenlos, zu ungenau in den Aktionen und hatte mit der Bissigkeit der Gäste seine liebe Mühe. Mehr noch: Nach einem Puckverlust setzte Mechel zum Konter an, passte quer zu Fissekis, der mit dem Führungstreffer keine Mühe hatte, weil HEC-Goalie Carsten Metz falsch stand (6.). Fast wäre den Alligators wenige Sekunden später - jetzt in Überzahl - der Ausgleich gelungen. Doch weil sie glaubten, der Puck sei eine sichere Beute des Gästetorwarts, pfiffen die Unparteiischen ab, obwohl die Scheibe frei lag und von Michal Petrak eingenetzt wurde. Die Hausherren versuchten nun, den Druck hochzuhalten, blieben im Abschluss aber glücklos und fingen sich einen weiteren Konter ein, bei dem Trojan nach Querpass von Kankaanranta auf 0:2 erhöhte (16.). Jetzt musste eine Antwort her - und endlich lieferte der HEC: Nach einem Bully scheiterte Petrak, doch der Abpraller landete bei Daniel Jun, der aus kurzer Distanz den Anschlusstreffer markierte (19.).
Auch ein zweiter Treffer zählt nicht
Die aus HEC-Sicht gute Nachricht zuerst: Miesbach fand im zweiten Drittel offensiv praktisch nicht mehr statt. Allerdings wussten die Alligators mit dem Puckbesitz nichts anzufangen. Fehlpässe und schlechte Annahmen verhinderten gefährliche Vorstöße. Dafür wurden jetzt verstärkt kleine Gemeinheiten ausgetauscht, hüben wie drüben gab es blutige Nasen und Lippen, die Stimmung - auch auf den Rängen - heizte sich auf. Die Schiedsrichter schafften es nicht, das zu unterbinden, erweckten darüber hinaus gar den Eindruck, mit zweierlei Maß zu messen. Während ein übler Check gegen Stephan Hiendlmeyer ungeahndet blieb, wurde Daniel Jun mit einer Strafe belegt, weil er versuchte, seinen vom Gegner festgehaltenen Schläger loszureißen. Das war nie und nimmer ein Stockschlag. Schieber-Rufe gellten durch das Rund, und als dann ein weiterer Treffer der Aischgründer nicht gegeben wurde, machten die Zuschauer ihrem Unmut dadurch Luft, dass sie die Eisfläche mit Sitzkissen und anderen Wurfgeschossen eindeckten. Den Abseitspfiff, der vor dem Treffer ertönt sein soll, hatte keiner im Stadion gehört. Um die Gemüter zu beruhigen und einen drohenden Spielabbruch zu verhindern, wurde nach 36 Minuten in die Kabine gebeten, die restlichen vier Minuten wurden ans Schlussdrittel angehängt.
Der HEC nutzt seine Chancen nicht
Dort zeigten die Höchstadter ihr wahres Gesicht, kreierten ein Vielzahl von Chancen. Die beste sogar bei eigener Unterzahl, als Markus Babinsky im Zusammenspiel mit Hiendlmeyer allein vor Torwart Ewert auftauchte, diesen aussteigen ließ und nur noch hätte einschieben müssen. Doch er haute über den Puck, der am Tor vorbeitrudelte (45.). Ein Sinnbild für weitere Möglichkeiten, denn auch Jun brachte die Scheibe aus aussichtsreicher Position nicht im Tor unter, Thilo Graus Versuch kratzte die Latte, Daniel Sikorski und Petrak schossen knapp drüber. Es half nichts, Goalie Metz musste Platz für einen weiteren Feldspieler machen (57.). Doch auch diese Maßnahme verpuffte. Sowohl bei doppelter als auch bei einfacher Überzahl verzettelten sich die Panzerechsen und schafften es nicht, sich zu belohnen. Allerdings muss noch erwähnt werden, dass Kimmel in der 53. Minute die große Chance hatte, den Sack zuzumachen, aber ähnlich kläglich scheiterte wie zuvor Babinsky.
Die Statistik zum Spiel
Höchstadter EC - TEV Miesbach 1:2 (1:2, 0:0, 0:0)
Höchstadter EC: Tor: Metz, Riebel (E);
Verteidigung: Ryzuk/Vojcak, Stütz/Sikorski, Knaup/Babinsky, Wiedl;
Angriff: Petrak/Rousek/Cejka, Jun/A. Lenk/Dzemla, Grau/Hiendlmeyer/L. Lenk, Tratz, Seelmann
TEV Miesabch: Tor: Ewert, Albl (E);
Verteidigung: Mechel, Krumbiegel, Kirschbauer, Müller, Lidl, Frank, Stiebinger;
Angriff: Kimmel, Fissekis, Trojan, Amann, Gaschke, Kankaanranta, Fe. Feuerreiter, Rizzo, Heller, Baumer, Fl. Feuerreiter, Stumböck
SR: Markus Sperl, Mario Gigler, Thomas Raidl
Zuschauer: 834:
Tore: 0:1 Athanassios Fissekis (6.), 0:2 Jan Trojan (16.), 1:2 Daniel Jun (19.)
Strafminuten: 18 / 18