Sparkasse Höchstadt will mehr als nur Kopierpapier sparen

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Diese Kartons sind nur die Hälfte des Papiers, das in der Höchstadter Kreissparkasse Monat für Monat verbraucht wird. Foto: Andreas Dorsch
Diese Kartons sind nur die Hälfte des Papiers, das in der Höchstadter Kreissparkasse Monat für Monat verbraucht wird.  Foto: Andreas Dorsch

Auch die Kreissparkasse in Höchstadt hat das Thema Nachhaltigkeit aufgegriffen und will es auf verschiedenen Ebenen in die Praxis umsetzen. Das Geldinstitut ist dabei besonders gefordert.

Nachhaltigkeit in einem Sparkassenbetrieb - ist das möglich? Der Begriff, unter dem man sich im produzierenden Gewerbe wie beispielsweise bei Schaeffler oder Martin Bauer eher etwas vorstellen kann, wird jetzt auch bei der Kreissparkasse Höchstadt groß geschrieben. "Unter Nachhaltigkeit verstehen wir allerdings weit mehr als nur das Einsparen von Kopierpapier", sagt Vorstandsvorsitzender Herbert Fiederling.

Zum Abschluss seines Berufslebens versichert der kurz vor dem Ruhestand stehende Fiederling, dass die Nachhaltigkeits-Initiative der Höchstadter Kreissparkasse auch weit mehr ist als eine reine PR-Aktion. "Die Erde ist nur geliehen und wir benehmen uns wie die Rabauken", stellt Fiederling fest.

Seit vier Jahren gehen in der Höchstadter Sparkasse sieben bis acht Mitarbeiter der Frage nach, was man in der Bank tun kann, um nachhaltig zu sein. Unter der Regie des nachgerückten Vorstandsmitglieds Thomas Pickel hat sich die Gruppe den Höchstadter Zoologen und Brasilien-Forscher Ritter von Spix zum Vorbild genommen, dessen Bronze-Statue vor dem Haupteingang der Sparkasse steht.

Natürlich wurden die Ergebnisse dieser Gruppe in einer Hochglanz-Broschüre zusammengefasst und näher erläutert. Auf acht Seiten erfahren die Kunden, was sich die Sparkasse unter Nachhaltigkeit vorstellt und wie sie es umsetzt. Auf vier Säulen wurden die Nachhaltigkeitsbemühungen gestellt. Erste Säule ist da der Bankbetrieb. Fiederling sei beispielsweise überrascht gewesen, als ihm bewusst wurde, dass im Bereich der Kreissparkasse Höchstadt jeden Monat eine ganze Palette Papier durch Kopierer und Drucker gejagt wird. Einerseits kein Wunder, werden doch immer mehr Zettel verlangt. So habe durch Auflagen und Vorgaben ein einfacher Kreditvertrag heute einen Umfang von acht Seiten, dazu komme dann noch der Anhang. Wo es irgendwie geht, wird Energie eingespart.

Nächste Säule beim Thema Nachhaltigkeit ist die Kundenbetreuung. Ihnen sollen nachhaltige Produkte angeboten werden. Damit das Geld in der Region bleibt und wieder in heimische Betriebe investiert werden kann, wurden Regionalsparbriefe aufgelegt.

Ihre dritte Säule sieht die Sparkasse in ihrem gesellschaftlichen Engagement. Jahr für Jahr werden Sport- und Kulturvereine ebenso gefördert wie Kirchen und karitative Einrichtungen im Geschäftsgebiet. In die Kategorie Nachhaltigkeit fällt auch die Gründung von Stiftungen.

"Wir leben ausschließlich von dem, was die Mitarbeiter gelernt haben", sagt Fiederling zur letzten Säule, dem Personalmanagement. Knapp 250 Beschäftigte verteilen sich bei der Kreissparkasse Höchstadt auf 14 Geschäftsstellen. Weil die Mitarbeiter Vertrauen zum Kunden aufbauen sollen, wird mit Versetzungen sehr restriktiv umgegangen. Langfristige Bindungen an eine Stelle sind gefragt.