Spannender Feuerwehralltag in Herzogenaurach

2 Min
Kommandant Rainer Weber erklärt den Kindern, was die Feuerwehrzeuge leisten können. Fotos: Richard Sänger
Kommandant Rainer Weber erklärt den Kindern, was die Feuerwehrzeuge leisten können. Fotos: Richard Sänger
Feuerwehrleute müssen fit sein - und sollten auch nicht durch Kniebeugen außer Atem geraten.
Feuerwehrleute müssen fit sein - und sollten auch nicht durch Kniebeugen außer Atem geraten.
 
Der Strahl des Tanklöschfahrzeugs erreichte fast die andere Seite des Hofs.
Der Strahl des Tanklöschfahrzeugs erreichte fast die andere Seite des Hofs.
 

Übungsstrecke, Tanklöschfahrzeuge und ein echter Einsatz - die Ferienprogramm-Kinder waren ganz nah dran.

"Wenn ich groß bin, werd ich Feuerwehrmann!" - das mögen sich vielleicht manche Kinder gedacht haben, nachdem sie mit dem Ferienprogramm in der Feuerwache zu Gast waren.
Dabei wurden sie sogar Zeuge was passiert, wenn ein "echter" Alarm bei der Feuerwehr eingeht. Denn mittendrin gingen die Piepser von Kommandant Rainer Weber und der Feuerwehrleute los, die gerade mit den Kindern das Zielspritzen üben wollten. "Wir müssen jetzt mal weg, denn wir haben einen Einsatz", erklärte der Kommandant den Kindern und schickte sie in die Ecke zwischen Fahrzeughalle und Atemschutzübungsstrecke. Zwischenzeitlich kamen Feuerwehrleute mit Auto, Fahrrad und Roller zur Feuerwache und schlüpften in ihre Feuerwehranzüge. Nach wenigen Minuten verließen zwei Löschfahrzeuge sowie die Drehleiter mit Blaulicht und Martinshorn die Feuerwache und fuhren Richtung Westen.
Die Feuerwehr wurde zum Brand eines Holzstoßes in Falkendorf alarmiert, der unter dem Vordach eines landwirtschaftlichen Anwesens gestapelt war. Glücklicherweise wurde der qualmende und rauchende Holzstoß von Anwohnern frühzeitig bemerkt, denn unter dem Vordach lagerte eine große Menge Holz. Alarmiert wurden auch die Feuerwehren Falkendorf und Münchaurach, durch das rasche Eingreifen der Feuerwehrleute konnte das größerer Schaden vermieden werden. Noch in Falkendorf erreichte die Feuerwehr Herzogenaurach ein weiterer Alarm, ein Brandmelder hatte in Herzogenaurach Alarm geschlagen und mit Blaulicht und Martinshorn ging es wieder zurück nach Herzogenaurach.
Wie schnell die Feuerwehrleute einen Brand bekämpfen können, erfuhren die Kinder vor dem Alarm auch auf dem Hof der Feuerwache. Das Tanklöschfahrzeug TLF 4000 wurde in Betrieb gesetzt und das Wasser aus dem Monitor (Wasserwerfer) erreichte fast die andere Seite des Hofes. Da wussten die Kinder bereits, was TLF 4000 bedeutet, denn Kommandant Rainer Weber hatte ihnen erklärt, dass die Pumpe 4000 Liter Wasser pro Minute fördern kann und das Löschfahrzeug immer 5000 Liter Wasser dabei hat. Während des Rundganges durch die Feuerwache lernten die Kinder die Fahrzeuge ebenso kennen wie die Einsatzzentrale und die Nebenräume sowie die Atemschutzstrecke.
Diese wurde aber nicht nur besichtigt, sondern der Kommandant hatte sich etwas einfallen lassen. Zuerst wurde den jungen Besuchern ein Feuerwehrmann mit voller Atemschutzausrüstung präsentiert und Weber wies auf die Wichtigkeit des Atemschutzes hin und dass die Sauerstoffflasche nur für etwa 20 Minuten reicht. Aber auch, dass Feuerwehrleute nur für den Atemschutz ausgebildet werden, wenn sie körperlich gesund sind.
"Wer traut sich durch die Übungsstrecke?", fragte der Kommandant, als die Kinder vor den aneinandergereihten Käfigen standen. Alle trauten sich, natürlich ohne Ausrüstung und bei voller Beleuchtung. "Normalerweise ist es hier dunkel und außerdem zieht noch Rauch durch den Raum und die Feuerwehrleute müssen da mit ihrer Ausrüstung durch", erklärte Weber. Aber bevor die Feuerwehrleute in die Käfige klettern, müssen sie auf dem Fahrrad fahren, eine Endlosleiter besteigen und auf einem Laufband laufen.
Wenn sie die Kriechstrecke verlassen, ist aber noch nicht Schluss, in einem aufgeheizten Raum müssen Kniebeugen gemacht und im nächsten Raum Verletzte gerettet werden. "Die Feuerwehrleute, die für den Atemschutz ausgebildet sind, gehen dabei bis an ihre körperlichen Grenzen", erklärte Weber und dass diese Strecke einmal im Jahr begangen werden muss.
Bei der Führung durch die Feuerwache und insbesondere den "praktischen Teil" in der Atemschutzstrecke wurde den Kindern klar, dass Feuerwehrleute viel wissen und auch körperlich fit sein müssen.