Soßna will TSV Höchstadt auf Kurs bringen

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Werner Soßna (Mitte, hier mit zwei seiner erfolgreichen Kickboxer) will die Führung beim TSV Höchstadt übernehmen. Foto: privat
Werner Soßna (Mitte, hier mit zwei seiner erfolgreichen Kickboxer) will die Führung beim TSV Höchstadt übernehmen. Foto: privat

Werner Soßna, der Kickboxer mit Fußball-Vergangenheit, erklärt sich bereit, beim TSV Höchstadt das Ruder zu übernehmen. Das würde den ruhmreichen Verein vor der Auflösung bewahren.

Über Jahre hinweg war der TSV Höchstadt der größte und renommierteste Sportverein in der Stadt. Weit mehr als tausend Mitglieder verteilten sich auf über zehn Abteilungen. Doch diese Zeiten sind Vergangenheit.
Nachdem sich Volleyballer, Basketballer und jüngst auch die Leichtathleten aus dem Verein ausklinkten und im August 2013 Präsident Achim Hirsch mit seinen Präsidiumskollegen Lorenz Nicklas und Thomas Beier ihren Rücktritt erklärten, drohte dem führungslosen Verein die Auflösung.

Soweit muss es nun aber doch nicht kommen. Mit Werner Soßna erklärt sich ein "TSVler mit Leib und Seele" bereit, Verantwortung in dem Verein zu übernehmen und sich in der Hauptversammlung im Februar um das Amt des Vorsitzenden zu bewerben.

Schon bei den Schülern aktiv

"Mir würde das Herz bluten, wenn die Fußballabteilung des TSV
aufgelöst werden müsste", sagt Soßna. Er spielte schon in der Schülermannschaft des TSV und gehörte von 1974 bis 1978 zum Kader der Ersten in der Bezirksliga. 1979 begann er neben dem Fußball mit dem Kickboxen, gründete die Kickboxabteilung und feierte mit seinen Sportlern in den vergangenen Jahren viele nationale und internationale Erfolge. Seit 1991 ist er Vizepräsident und Geschäftsführer des Bayerischen Kickboxverbands. Seit 1997 auch Geschäftsführer im Bundesverband und seit 1999 sogar Vizepräsident des Weltverbands der Kickboxer.

2010 sprang er als Spielleiter bei den Fußballern des TSV Höchstadt ein und nun erklärte er sich bereit, den Verein vor der Auflösung zu retten. Auch Bürgermeister Gerald Brehm (JL) hatte ihn darum gebeten, gestand Soßna in einem Gespräch mit unserer Zeitung.

Bekommt er das Vertrauen der Mitglieder, will er ab Frühjahr den TSV Höchstadt wieder auf Erfolgskurs bringen. "Das wird aber nicht von heute auf morgen gehen", dämpft er schon im Vorfeld die Erwartungen. "Schlimmer als jetzt kann es aber nicht mehr werden", stellt Soßna fest, und: "Wir sind aber auch selbst schuld."

Am neuen Sportgelände des Vereins hätte schon längst ein Vereinsheim mit ordentlichen Sanitäranlagen stehen sollen. Soßna: "Ohne entsprechende äußere Verhältnisse kommt keiner mehr." So sei bei den Fußballern die Nachwuchsarbeit komplett eingeschlafen. Die will Soßna wieder beleben.

Fusionen unumgänglich

Eine Fusion mit Nachbarvereinen hält er in Zukunft für unumgänglich. In Höchstadt könnten TSV und ASV gemeinsame Sache machen. "Nicht jeder Dorfverein wird künftig noch eine eigene Fußballmannschaft haben", prophezeit Soßna.

Den TSV Höchstadt will er nach dem Abgang einiger Abteilungen auf drei Säulen stellen: Fußball, Kickboxen und Turnen mit Laufen. Im Führungsteam wollen ihn dabei der Bankkaufmann Axel Geier als Vorstand Finanzen und Peter Jeromin als Vorstand Sport unterstützen.