Unbekannte Täter demontierten auf einem Solarfeld an der A3 bei Gremsdorf an die 500 Module und transportierten über 400 davon ab. Die Polizei beziffert den Schaden auf über 60.000 Euro.
Von der Energiewende in Deutschland versuchen auch immer mehr Kriminelle zu profitieren. Begehrtes Zielobjekt sind Solaranlagen, von denen eine nach der anderen vor allem an Autobahnen aus dem Boden sprießt. Jüngster Tatort ist ein neues Solarfeld östlich der A3 auf Höhe des Gremsdorfer Ortsteils Buch.
Wie die Polizei mitteilt, wurden dort zwischen 8. Januar und 4. März über 400 Module ausgebaut und mitgenommen. Der Entwendungsschaden liegt bei über 60.000 Euro.
Nach den Ermittlungen durchtrennten die Täter den 2,50 Meter hohen Zaun und verschafften sich so Zugang auf das Solarfeld, das noch nicht ans Netz angeschlossen ist. An die 500 Module wurden ausgebaut, aber nicht alle mitgenommen. Über 30 Module blieben - für den Abtransport am Zaun bereitgelegt - zurück. Bei dieser Menge gehen die Ermittler davon aus, dass die Teile auf einen Kleinlaster oder Kastenwagen verladen wurden.
Wie Höchstadts Polizeichef Jürgen Schmeißer auf Anfrage bestätigte, sieht die Polizei einen Zusammenhang zu einem Diebstahl Ende Oktober vergangenen Jahres, als Unbekannte von dem selben Solarfeld bereits 13 Wechselrichter im Wert von etwa 100.000 Euro mitgehen ließen. Ähnliche Diebstähle würden derzeit überall in Deutschland verübt, sagt Schmeißer. Hinweise auf die Täter gebe es noch nicht.
Die Kriminalpolizei Erlangen hat die Ermittlungen übernommen und bittet nun Zeugen, die in den vergangenen Wochen verdächtige Wahrnehmungen gemacht oder auch Fahrzeuge beobachtet haben, sich mit dem Kriminaldauerdienst Mittelfranken unter der Rufnummer
0911 2112-3333 in Verbindung zu setzen.
PV-Anlagen werden von Banden meist über Tage ausspioniert und Diebstähle gut vorbereitet. Tage vor dem eigentlichen Diebstahl werden Klemmen gelöst um am Tag des Diebstahl schnell agieren zu können (400 Module, dass dauert auch etwas!). Leider haben nicht alle PV-Parks, meist aus Kostengründen, Kameras oder Lichtwellenleiter verbaut, die entsprechenden Alarm geben. Zäune und Diebstahlsicherungen bieten kaum Schutz vor gut organisierten Banden.
Ein Diebstahlregister kann hier eine zusätzliche Hürde für Diebe aufbauen. Wenn Hersteller, Typ, Seriennummer (Identifikationsnummer), PLZ und Ort des Diebstahls im Internet erfasst sind, haben es Hehler schwer die Photovoltaikmodule in Europa zu verkaufen. Die Datenbank PV-Diebstahl (http://www.pv-diebstahl.de) bietet hier einen kostenfrei Service an.
Jedoch sind leider nicht immer Seriennummern von Solarmodulen und Wechselrichtern vorhanden. Aber auch diese Einträge können aber weiterhelfen. Anhand PLZ und Ort können besonders gefährdete Regionen identifiziert und mittels Hersteller und Typ sehr beliebte Produkte ermittelt werden. So können Betreiber von Solarparks reagieren und präventiv gegen den Diebstahl mit Kamerasystemen, Lichtwellenleitern oder Codes aus künstlicher DNA reagieren.
und guggt euch solarfirmen an....