Skatepark in Weisendorf ist offiziell eröffnet

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Leonardo hat für den Skatepark in Weisendorf 300 Unterschriften gesammelt. Foto: Christian Bauriedel
Leonardo hat für den Skatepark in Weisendorf 300 Unterschriften gesammelt. Foto: Christian Bauriedel
Foto: Christian Bauriedel
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Foto: Christian Bauriedel
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Nach fünf Jahren, 300 Unterschriften und einer Jugendkonferenz: Seit Mittwoch ist der Skatepark in Weisendorf offiziell eröffnet.

Stolz stützt sich Leonardo auf seinen Roller. Der 14-Jährige hat es geschafft, seinen Traum zu verwirklichen: Er kann seit gestern offiziell in seinem Heimatort Skaten gehen. Gar nicht weit von seinem Wohnhaus. Mein Ort, mein Roller, mein Skatepark, könnte man sagen. Schon vor fünf Jahren hatte der junge Weisendorfer den Wunsch einer eigenen Skaterbahn für die Marktgemeinde.

Aber anstatt zu warten, bis von selbst etwas passiert, hat er seine Forderungen formuliert, ist losgezogen und hat im Ort Unterschriften für einen Skatepark gesammelt. "Ich bin von Haustür zu Haustür und habe 300 Unterschriften gesammelt. Jetzt steht er", sagt Leonardo und schaut hinüber zu Weisendorfs Bürgermeister Alexander Tritthart (CSU), der gekommen ist, um die Skaterbahn am Ortsrand offiziell zu eröffnen.


Aufs Tempo gedrückt

Dabei hat er ein bisschen aufs Tempo gedrückt. Nicht etwa wegen der anstehenden Kommunalwahl, sondern vielmehr aus Versicherungsgründen: "Wir haben gesagt, wir nehmen den Platz gleich in Betrieb, damit die Haftpflicht auf die Gemeinde übergeht." Denn das Interesse der Skater an der Anlage ist groß. Manche Jugendliche konnten es schon nicht mehr abwarten mit Waveboard, BMX und Scooter ihre Tricks zu probieren.

Dafür stehen jetzt nagelneue Hindernisse aus glattem Spezialbeton bereit. Wie geometrische Figuren stehen sie im Rund: so etwa eine "Chinabank", eine "Bale-Curve" oder ein "Round Ledge". In der Mitte Steinquader als Sitzgruppe.

Noch etwas grau in grau

Ein bisschen grau in grau sieht es auf den rund 1000 Quadratmetern neben dem Bauhof noch aus. Aber in ein paar Wochen werde das erste Grün um die Asphaltfläche sprießen, sagt Roland Ellinger, Landschaftsarchitekt aus Cadolzburg, der mit der Planung betraut wurde.

Etwa 80.000 Euro hat die Marktgemeinde in die Anlage investiert. Für den Bürgermeister wichtig: Mit Beteiligung der Skater. In einer Jugendkonferenz im Januar 2013 konnten die Jugendlichen Vorschläge zur Gestaltung machen. Unterschriftenaktion, Mitsprache bei der Konferenz: Freunde der direkten Demokratie können von der Weisendorfer Jugend einiges lernen. In Gremien und Behörden ging die Umsetzung allerdings etwas stockender voran. Zunächst waren zehn Standorte im Gespräch.

Acht davon sind dann aber vom Landratsamt nicht genehmigt worden. Aus Lärmschutzgünden. Die Skaterbahn wäre zu nahe an Wohngebieten gelegen. Der jetzige Standort wurde dann einstimmig befürwortet. Für Tritthart ein idealer Platz: Er sei über den Radweg gut zu erreichen und habe mit der Straße in der Nähe, eine "gewisse soziale Kontrolle". Soll heißen: Man will ja auch sehen können, was die Jugend so macht.

Konkurrenz unter Jugendlichen?

Die Gemeindejugendpflegerin Miriam Flock will die Skater ein wenig unter ihre Fittiche nehmen: "Der Plan ist, zu erreichen, dass sie selbst Verantwortung für die Anlage übernehmen." Markus ist zufrieden mit dem Hindernis-Parcours. Der 16-jährige Waveboarder hoffe, dass keine Konkurrenz zu älteren Jugendlichen entsteht, die auch schon ein Auge auf den Platz als Treffpunkt geworfen haben könnten.

Bürgermeister Tritthart habe aber keine Bedenken: "Die Jüngeren kommen ja schon nach der Schule. Abends, kommen dann erst die Älteren." Leonardo, der Initiator der Unterschriftenaktion, verbringt bei schönem Wetter so gut wie jede freie Minute mit dem Skaten. "Es ist sehr cool, dass was aus der Idee wurde." Es habe ja länger in den Sternen gestanden ob noch etwas wird, aus der Skaterbahn in seinem Ort.