Schaeffler: Wegen "Global Branding" - INA verschwindet aus Herzogenaurach

1 Min
Rund um das Schaeffler-Gelände wehen mittlerweile nur noch Schaeffler-Fahnen. Keine Spur mehr von Ina, Luk und Fag. Jann Weckel
Rund um das Schaeffler-Gelände wehen mittlerweile nur noch Schaeffler-Fahnen. Keine Spur mehr von Ina, Luk und Fag. Jann Weckel

Schaeffler vereinheitlicht weltweit seinen Markenauftritt. INA, LuK und FAG werden in der Außendarstellung fast komplett verschwinden. Das wird bald auch am Firmensitz in Herzogenaurach sichtbar.

Wer aktuell die Webseite des Automobil- und Industriezulieferers Schaeffler besucht, der sieht sie noch im Titelfoto: Drei weiße Fahnen vor der Herzogenauracher Firmenzentrale, darauf die Logos der Unternehmen LuK, INA und FAG. Untergeordnet am Rand steht der Schaeffler-Schriftzug. Das ist mittlerweile Geschichte (siehe Foto oben). Das Unternehmen definiert sich in seiner Außendarstellung weltweit neu, nämlich ausschließlich als Marke Schaeffler mit dem bekannten grün-weißen Farbkonzept. In Mittelfranken zählt Schaeffler zusammen mit Siemens zu den größten Arbeitgebern Mittelfrankens. Wer noch dazu zählt, lesen Sie hier.

Struktur fällt der Transparenz zum Opfer

"Wir wollen eine globale Marke für den Konzern", sagt Thorsten Möllmann, Pressesprecher der Schaeffler-Gruppe. "Transparenz ist außerordentlich wichtig." Und aus diesem Grund verabschiedet sich Schaeffler von der bisherigen, eher undurchsichtigen Struktur mit LuK, INA und FAG. "Verschiedene Marken, verschiedene Farben, alles kunterbunt", beschreibt Möllmann die bisherige Situation. Nun wolle man die Komplexität reduzieren und Schaeffler als Marke stärken. "Als Familienunternehmen können wir uns so von den Wettbewerbern differenzieren."

Umgestaltung steht an

Das bedeute aber nicht das Ende der drei Traditionsmarken. Sie bleiben bestehen, werden aber zukünftig nur noch in Zusammenhang mit dem jeweiligen Produkt und gemeinsam mit der Unternehmensmarke Schaeffler verwendet. "Wir legen sie eine Stufe tiefer in der Markenhierarchie", sagt Möllmann. An der grundsätzlichen Struktur des Gesamtunternehmens ändere sich nichts. "Wir wollen nicht die Tradition nehmen."

Das hat - je nach Standort - eine mehr oder weniger große Umgestaltung der Firmengebäude zur Folge - auch am Stammsitz in Herzogenaurach. "Hier ist sicherlich der Standort von allen, wo das Thema Schaeffler am meisten gelebt wird", sagt Möllmann. Trotzdem befindet sich auf dem Gebäude G 21 der Schriftzug "INA Wälzlager", ähnlich wie an zwei weiteren Gebäuden. Aber nicht mehr lange: Es wird abmontiert, abgebaut und überstrichen.

Neu angebracht werden dafür große, leuchtende Schaeffler-Schriftzüge. Einmal auf dem Gebäudekomplex parallel zur Hans-Maier-Straße, und über dem Konferenzzentrum an der Ostseite des Geländes. Losgehen soll es Mitte November, allerdings fehlt noch die abschließende Baugenehmigung durch das Landratsamt. "Wir stehen aber in den Startlöchern", sagt Christian Bald aus der Unternehmenskommunikation.

Fusion in Indien

Die Veränderungen im Konzern laufen bereits weltweit und werden auch noch weiter ins Detail gehen. Zum Beispiel sollen demnächst die Logos auf Maschinen und Arbeitskleidung angepasst werden. "Das wird sich sukzessive entwickeln", sagt Thorsten Möllmann. "Die großen Details sollen bis Ende 2019 umgesetzt sein."

Komplizierter als hierzulande war die Vereinheitlichung der Schaeffler-Marken in Indien. Dort brauchte es aufgrund einer anderen Unternehmensstruktur die Fusion von "Ina India", "LuK India" und "Schaeffler India". Diese ist, wie der Konzern in einer Pressemitteilung bekannt gab, nun abgeschlossen.