Die Technologie-Giganten Schaeffler und Siemens haben Großes vor. "Gemeinsam zeigen wir, wie Künstliche Intelligenz die Fertigung revolutioniert", erklärte Cedrik Neike, Mitglied des Vorstands der Siemens AG. Die Kooperation der beiden Weltfirmen soll vertieft werden.
Das Thema Künstliche Intelligenz (KI) beschäftigt aktuell zahlreiche Branchen. Ziel ist es dabei, menschliches Lernen und Denken auf Computer und andere Maschinen zu übertragen. Insbesondere die Big Player der Wirtschaft versprechen sich durch diesbezügliche Investitionen nachhaltigen Erfolg. Die zwei Industrie-Riesen Siemens und Schaeffler setzen bei ihrer Transformation auf gegenseitige Unterstützung. Ende vergangenen Jahres gaben die Konzerne bekannt, die Nutzung von Künstlicher Intelligenz zur Maschinensteuerung zu testen.
Als sogenannter Copilot soll sie helfen, Maschinen schneller und einfacher zu programmieren, hieß es in einer Mitte November 2023 veröffentlichten Mitteilung. Nun soll die Kooperation vertieft werden. "Beide Unternehmen werden den Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Industriebereich vorantreiben und damit einen wesentlichen Beitrag leisten, gemeinsam die digitale Produktion der Zukunft zu gestalten", teilte der fränkische Automobilzulieferer Schaeffler am Montag (22. April 2024) im Rahmen der Hannover Messe mit. Auf der laut Veranstaltern weltweit wichtigsten Industriemesse unterzeichneten Schaeffler und Siemens eine entsprechende Vereinbarung.
"Sind Pioniere": Schaeffler und Siemens vertiefen Kooperation bei Künstlicher Intelligenz
Auf der Messe in Hannover präsentieren die Technologie-Giganten erneut ihre Zusammenarbeit mit dem "Siemens Industrial Copilot", der eingangs erwähnten industriellen Automatisierungslösung unter KI-Einsatz. Der Copilot ist laut Angaben des Zulieferers mit einer Produktionsmaschine des "Schaeffler Special Machinery" verbunden. "Der KI-Assistent macht die Arbeit für Mitarbeitende im Shopfloor deutlich effizienter, da sich unter anderem komplexe Automatisierungs-Codes für die Maschine mit natürlicher Spracheingabe generieren lassen", erklärt das Unternehmen mit Sitz in Herzogenaurach.
Nach Firmenangaben stellt das Thema Industrie 4.0 eines der wichtigsten Säulen im Betrieb dar. "Digitalisierung ist eines der zentralen Schlüsselthemen von Schaeffler", wird CEO-Klaus Rosenfeld in der Mitteilung des Unternehmens zitiert. Der Einsatz von KI-gestützten Lösungen ist ihm zufolge entscheidend, um Produktionsprozesse innovativer, agiler und effizienter zu gestalten. "Mit Siemens hat Schaeffler einen starken Industriepartner an seiner Seite, um die Entwicklung und Implementierung generativer KI-Lösungen zielgerichtet zu beschleunigen und Mehrwert für seine Kunden zu erzeugen", bewirbt der Vorsitzende des Vorstands der Schaeffler AG die Kooperation.
Innerhalb der Branche sehen sich die zwei weltbekannten Firmen selbst offensichtlich in einer Vorreiterrolle. "Siemens und Schaeffler sind Pioniere auf dem Weg hin zu hoch automatisierten und digitalen Fabriken", wird Cedrik Neike, Mitglied des Vorstands der Siemens AG und CEO Digital Industries, zitiert. "Gemeinsam zeigen wir, wie Künstliche Intelligenz die Fertigung revolutioniert - vom Generieren von Maschinencode bis hin zur KI-gestützten Wartung. Und das ist erst der Anfang."
"Neues, digitales Level": Schaeffler und Siemens wollen Produktion revolutionieren
Laut Eigenaussage nutzt Schaeffler bereits viele KI-Lösungen in unterschiedlichen Anwendungsbereichen. Der "Siemens Industrial Copilot" läuft demzufolge im Pilotbetrieb auf einer Roboterzelle des "Schaeffler Special Machinery", dem Sondermaschinenbauer der Schaeffler Gruppe. Der Mitteilung zufolge wurde dieses Projekt gemeinsam von Schaeffler und Siemens entwickelt. Die KI-Lösung übernehme beispielsweise die Erstellung komplexer Programmiercodes für Fertigungsprozesse und verringere so den Aufwand von Maschinenbedienern.
Der "Siemens Industrial Copilot" habe außerdem Zugriff auf relevante Dokumentationen, Richtlinien und Handbücher, um Mitarbeitende bei der Identifizierung möglicher Fehlerquellen zu unterstützen. Weitere Potenziale biete der KI-gestützte Assistent bei der Maschinen-Korrespondenz oder Validierungen. "Wir stehen vor einer Dekade der Effizienz bei Schaeffler", so Andreas Schick, Vorstand Produktion, Supply Chain Management und Einkauf der Schaeffler AG. "Der 'Siemens Industrial Copilot' belegt, dass Künstliche Intelligenz bereits heute in der Fertigung eingesetzt werden kann."