Der Autozulieferer will seine europäischen Service-Abteilungen bündeln. Auch Arbeitsplätze in Herzogenaurach und Schweinfurt sind betroffen.
Die geplante Zusammenlegung firmeninterner Dienstleistungsbereiche bedroht beim Autozulieferer Schaeffler bayernweit bis zu 375 Stellen. Davon betroffen seien neben Arbeitsplätzen in der Konzernzentrale in Herzogenaurach auch Jobs am Standort Schweinfurt, sagte ein Firmensprecher am Dienstag.
Im Herzogenauracher Werk sind derzeit rund 8500 Mitarbeiter beschäftigt, in Schweinfurt beträgt ihre Zahl 6300.
Nach einem im November gefassten Vorstandsbeschluss sollen sämtliche europaweit verteilten Service-Abteilungen bis zum Jahr 2022 in einem Dienstleistungszentrum gebündelt worden. Dort könnten bis zu 900 Menschen arbeiten. In Deutschland betreffen laut einer internen Information an die Mitarbeiter "die Optimierungen und Aufgabenverlagerungen rund 500 Jobs, die entfallen sollen". Das Schreiben liegt unserer Zeitung vor. Von den Maßnahmen berührt sind dezentrale Service-Einheiten, zu denen die Bereiche Finanzen, Personal, Logistik, Einkauf und IT gehören.
Von einer Standardisierung der Abläufe erhofft sich der Vorstand Kosten- und Effizienzvorteile. "Wir haben entschieden, interne Abläufe zu beschleunigen und Entscheidungsprozesse durch Herausnahme von Zwischenebenen zu beschleunigen und unseren Sparten mehr Verantwortung zu geben", heißt es in der internen Information weiter. Bei der Verlagerung der bisher dezentralen Service-Einheiten hofft Schaeffler soziale Härten vermeiden zu könnten - allein mit der Zeitspanne von fünf Jahren, die der Vorstand für den Transformationsprozess vorgesehen hat.
Betroffenen Arbeitnehmern will Schaeffler alternative Jobangebote im Unternehmen unterbreiten, für andere Mitarbeiter bemühe man sich um sozialverträgliche Lösungen.
Polen als Standort im Gespräch
Unklar ist dem Firmensprecher zufolge, wo die zentrale Dienstleistungszentrale angesiedelt werden soll. Die Prüfung möglicher Standorte in Europa sei noch nicht abgeschlossen.
Auf die Frage, ob auch Standorte in Deutschland eine Chance hätten, sagte der Sprecher: "Da muss man auf die Lohn- und Gehaltssituation in Deutschland schauen - da ist Deutschland nicht der beste Standort."
Dem Gesamtbetriebsratsvorsitzenden Norbert Lenhard zufolge hat Schaeffler als neuen Standort für die dezentralen Service-Einheiten vor allem Polen im Blick. Dies wollte das Unternehmen allerdings weder bestätigen noch dementieren.
Die jetzt öffentlich gemachten Pläne kommen für Lenhard keineswegs überraschend. "Wir stecken mitten in der digitalen Transformation. Vor allem standardisierbare Prozesse stehen auf dem Prüfstand." Was Schaeffler jetzt ins Auge fasse, habe die Konkurrenz mitunter schon vor Jahren vollzogen.
Sich kampflos mit der Entscheidung des Vorstands abfinden will sich der Gesamtbetriebsrat allerdings nicht. Inzwischen hat er das Saarbrücker Info-Institut mit einem Gutachten beauftragt. "Wir wollen prüfen, ob es nicht Alternativen zu den Vorstandsplänen gibt."
Lenhard selbst könnte sich eine teilweise Umwandlung der bisherigen Arbeitsstellen in Home-Office-Arbeitsplätze vorstellen. Im Januar nimmt das Saarbrücker Institut seine Arbeit auf, das Gutachten soll dem Vorstand noch im Frühjahr vorgelegt werden.
mit dpa
unsere Regierung ...so ziemlich alles was die Arbeitgeber fordern wird irgendwie durchgesetzt , auch unsere Kanzlin ist dafuer verantwortlich ..was interessieren schon verlorene Jobs in Ausland ...wenn hinterher die auslaendischen Kraefte keine Jobs bekommen und sozial unterstuetzt werden muessen , kann es doch nicht die Schuld der Regierung sein ...oder ?
Wo und für wen sollen die neuen Bürger aus Nahost und Afrika arbeiten, wenn die Arbeitsplätze der Deutschen ins Ausland verlagert werden. Trotz der immer geringer werdenden Steuern für die Arbeitgeber?
Und nicht wieder mit der Netiquettenkeule canceln.
Und so schleichen sie dahin, die "überteuerten" deutschen Arbeitsplätze. Globalisierungsfolgen nennt man so etwas. "Nein, dein Arbeitsplatz geht im Konzern nicht verloren, den hat jetzt ein polnischer oder rumänischer Kollege, da du es wagst, von deiner Arbeits leben zu wollen. Dazu noch gut und gerne!".Zahnlose Betriebsrats- und Gewerkschaftsfunktionäre können nur zuschauen. Unsere letzte Betriebsversammlung hat uns auch ins Gewissen geredet. ....vor überzogenen Forderungen Abstand nehmen,......enormer Konkurrenzdruck aus dem Ausland,........müssen leider die Erwartungen zurückschrauben, .......Lohnverbesserungen "hahaha" im Moment undenkbar,......Mehrarbeit am Samstag, .....leider bieten wir immer schlechtere Qualität, ......usw.
Das kann ja unmöglich daran liegen, dass jeden Tag neue Kollegen mit am Band stehen, welche zwar nicht lesen und schreiben können, aber für die es fette "Nimm du ihn/sie bitte" Prämien aus den von der Restbelegschaft aufgefüllten Sozialtöpfen für die Arbeitgeber regnet..
Die freigesetzten Kollegen können sich dann schon mal fleissig die Angebote der Jobbörse unserer geflüchteten Arbeitsministerin einverleiben. Von 100 Angeboten, gefühlte 80 davon von "Sklavenhändlern", sprich Zeitarbeitsfirmen, der Rest sucht den jederzeit flexiblen Gabelstablerfahrer, mit eigenem Fahrzeug, 4 verhandlungssicheren Fremdsprachen, BWL Studium und mind. Bachelorabschluss.
Auf die Angebote finden natürlich in der Mehzahl "keine Tarifverträge" Anwendung.
Ein Trost und ein Ausblick.
1. Es könnte noch schlimmer kommen.
2. Es wird noch schlimmer kommen.