Plakativer Protest gegen die StUB in der Rathgeberstraße

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Plakativer Protest des Bürgervereins Rathgeberstraße gegen die Stadt-Umland-Bahn Foto: Bernhard Panzer
Plakativer Protest des Bürgervereins Rathgeberstraße gegen die Stadt-Umland-Bahn Foto: Bernhard Panzer
Der Zweckverband informiert bei der Begehung im März. Foto: bp
Der Zweckverband informiert bei der Begehung im März.  Foto: bp
 

Noch im Juni will der Stadtrat sich auf eine Trasse durch Herzogenaurach einigen. Ein Bürgerverein hat Schilder aufgestellt.

Der Tag der Entscheidung rückt näher. In der kommenden Woche soll das Ergebnis präsentiert werden, welche Trasse die Stadt-Umland-Bahn (Stub) innerhalb Herzogenaurachs nehmen soll - Rathgeberstraße oder Flughafenstraße. Oder vielleicht gar eine ganz andere Variante?
Zunächst werden die Anlieger der beiden genannten Straßen in einer nichtöffentlichen Versammlung informiert, bei der auch die Stadträte zugegen sein werden. Sie erhalten als erstes das Ergebnis vorgestellt, das das Bürgerforum und die Ortsbegehung im März ergeben haben. Dann geht's an die Öffentlichkeit. Und am 19. Juni soll der Planungsausschuss, am 28. Juni dann der Stadtrat beschließen, welche Variante man dem Zweckverband aus Herzogenauracher Sicht empfehlen will.
Für den Geschäftsleiter des Stub-Zweckverbandes, Daniel Große-Verspohl, ist das Rennen nach wie vor offen. "Es ist spannend", sagte er auf Anfrage des FT. Denn die Eingaben und Vorschläge werden zurzeit noch aufgearbeitet, ein Ergebnis liege noch nicht vor.
Parallel dazu macht der Bürgerverein Rathgeberstraße weiter mobil. Diese Anwohner lehnen eine Stadt-Umland-Bahn ab, wollen keine weitere Belastung ihrer Wohnstraße. Zwölf große Plakate sind in den Vorgärten entlang der Straße inzwischen angebracht.
Darauf werden die drei Hauptanliegen der Anwohner verdeutlicht. Einmal ist es die Forderung "Stoppt die Stub", dann wird eine S-Bahn-Trasse durch das Aurachtal vorgeschlagen und zum dritten ist es der Hinweis, dass 8000 Fahrzeuge am Tag reichen. Da brauche es keine einhundert Straßenbahnfahrten obendrauf, stellte Martin Harrer fest. Er ist Vorstandsmitglied im Bürgerverein und verlangt für Herzogenaurach "eine schnelle Verbindung, nicht die Stub über die Dörfer."
Bei der Bewertung der Anregungen sind auch Vorschläge für weitere Trassen geprüft worden. So sagte Große-Verspohl, dass über eine dritte Alternative informiert werde, die aber gegenüber den beiden ursprünglichen Varianten weit abgeschlagen liege. Ebenso wie die immer wieder geforderte Aurachtalbahn.
Bei der Begehung (der FT berichtete ausführlich unter dem Titel "Zwei Varianten, viele Emotionen") wurde auch eine Kombi-Lösung angesprochen. Das heißt, die Bahn könnte ja die Flughafenstraße abwärts zum Bahnhof und über die Rathgeberstraße wieder stadtauswärts geführt werden. Dieser Idee gibt der Geschäftsleiter aber keine Chancen sich durchzusetzen. Schon wegen der bis zu doppelt so hohen Kosten, aber auch wegen der fehlenden Zeitpuffer.
So bleiben dann wohl noch die beiden Varianten, die schon bei der Begehung im Blickfeld standen: Flughafenstraße oder Rathgeberstraße. Beide haben ihre Vor- und Nachteile. Der Weg über die Flughafenstraße würde mehr Einwohner erreichen, die Lösung Rathgeberstraße erscheint aber technisch einfacher und bedient das Schaeffler-Osttor.
Noch im Juni wird man jedenfalls wissen, welcher Weg es aus Herzogenauracher Sicht werden soll. Entscheidend ist für Große-Verspohl: "Wir brauchen eine Lösung, die Herzogenaurach etwas bringt."