Die Pläne für fünf Windräder in der Gemeinde Lonnerstadt sind fertig und eingereicht. Der Planungsverband muss aber für das Vorranggebiet noch seine Zustimmung geben und hat zur Zwei-Kilometer-Regelung noch viele offene Fragen.
Wie weit muss ein Windrad mindestens von der nächsten Wohnbebauung entfernt stehen? Noch gelten in Bayern 800 Meter, doch nach einem Beschluss des Kabinetts sollen es künftig 2000 Meter sein - aber: Wenn es in den betroffenen Kommunen Mehrheiten für geringere Abstände gibt, können die 2000 Meter auch wieder unterschritten werden.
Für Erich Wust ist diese Regelung eine "Katastrophe". Er fragt sich, warum jetzt von Bayern funktionierendes Bundesrecht zerstört wird. Wust plant und projektiert mit seinem Büro in Markt Erlbach Windkraftanlagen. Die vier Windräder in Mühlhausen werden von ihm gemanagt und auch für die fünf von Lonnerstadt im Waldgebiet Birkach vorgesehenen Anlagen hat das Büro "Wust, Wind und Sonne" die Pläne erstellt.
Durch die neue Regelung werde es ein Hauen und Stechen in den Kommunen geben, befürchtet Wust.
Windkraft-Befürworter und -Gegner werden überall aufeinander prallen. Da wäre ihm eine klare Zwei-Kilometer-Linie ohne Ausnahmen lieber. "Dann würden wir halt aufhören, hier Windräder zu bauen."
Lonnerstadt in den Startlöchern Auf Lonnerstadter Grund steht in der Birkach das nächste Projekt schon in den Startlöchern. Am 19. Dezember hat Wust die Planunterlagen für fünf Windräder beim Landratsamt Erlangen-Höchstadt eingereicht. Bodengutachten liegen vor, der Einspeisepunkt (am Kieferndorfer Weg in Höchstadt) steht fest. "Wir könnten sofort loslegen", sagt Herbert Krafft als Vertreter der beteiligten Grundeigentümer. Weil ihr Plan rechtzeitig eingegangen ist, möchten die Lonnerstadter noch nach altem Recht behandelt werden.
Sie haben nur das Pech, dass für ihren Standort das Vorranggebiet noch nicht rechtskräftig ist.
Als "WK 36" ist es geplant, muss aber noch vom Planungsverband Industrieregion Mittelfranken abgesegnet werden. Der - in dem übrigens auch Höchstadts Bürgermeister Gerald Brehm (JL) sitzt - wartet noch auf die genauen Durchführungsbestimmungen der neuen Abstandsregel. Brehm ist für das WK 36 und die Lonnerstadter Windräder, allerdings dürfe dadurch nicht die Baulandausweitung im Höchstadter Gebiet Häckersteig gefährdet werden.