Wolfsberg und Herzogenaurach streben bei der Vermarktung von regionalen Produkten eine verstärkte Zusammenarbeit an.
Auf politischer, kultureller und geselliger Ebene klappt die Freundschaft zwischen den Bewohnern der Städte
Herzogenaurach in Franken und Wolfsberg in Kärnten seit vielen Jahren prächtig. Und auch kulinarisch kommen sich die Partner Jahr für Jahr näher: Sei es ein Fass Bier der Brauerei Heller bei einem der zahlreichen Feste in Österreich, sei es am Herzogenauracher Altstadtfest, wenn die Franken den Stand der Wolfsberger stürmen, um sich an den Spezialitäten aus dem Lavanttal zu laben.
Diese Verbindung, die Gaumen und Seele gleichermaßen erfreut, soll künftig verstärkt werden. Darauf zielt ein Austausch beider Städte, der in diesen Tagen in Herzogenaurach stattgefunden hat. Seit Juni gibt es in Wolfsberg ein "Haus der Region", das sich vor allem regionalen Produkten widmet - also bislang vornehmlich den Schätzen aus dem Lavanttal.
Köstlichkeiten aus Franken passen da wunderbar dazu, dachten sich die Betreiber. Genauso wie auch Kärntner Spezialitäten in der fränkischen Partnerstadt vermarktet werden sollten.
"Heller is a Bank"
Hinter dem Haus der Region (www.hausderregion.at) steckt die Beschäftigungsinitiative Lavanttal. Deren Geschäftsführer Roland Bachmann führte eine kleine Delegation an, die sich nun in Herzogenaurach umschaute und bei einer Infoveranstaltung im Turmkämmerla den Herzogenauracher Geschäftsleuten die Idee bekannt machte. Darüber hinaus gab es konkrete Gespräche in örtlichen Geschäften, um auch die Anbieter in Herzogenaurach kennenzulernen. Eine Brauereiführung gehörte selbstverständlich dazu.
Brauereichef Hans Heller musste allerdings nicht zweimal gefragt werden, ob er Interesse an einem solchen Austausch hat.
"Natürlich mach ich da mit", sagte er bei einer abschließenden Kostprobe seines Gerstensafts in der Brauereigaststätte. Die Wolfsberger indes musste er erst gar nicht überzeugen. "Heller is a Bank. Das Bier kennt jeder in Wolfsberg", sagte Johann Schober, der als Vertreter der Gemeinnützigen Personalservice GmbH aus Wolfsberg dabei war. Das Quartett vervollständigten Klaus Leopold (Leiter Arbeitsmarktservice) und Robert Schmid von der Stadt Wolfsberg. Der gilt ja als einer der treibenden Kräfte der Städtepartnerschaft. Und für ihn gilt der Heller-Spruch wohl andersherum genauso: Den Robert Schmid kennt jeder in Herzogenaurach.
Vielfältiges Angebot
In dem neuen "Haus der Region" in Wolfsberg "bietet sich die Möglichkeit, lokal und regional einzukaufen, zu schlemmen oder einfach nur zu stöbern", heißt es in einer Pressemitteilung aus dem Amt für Stadtmarketing
und Kultur im Herzogenauracher Rathaus. Um diese "kulinarischen, literarischen und anderen Schätze" nicht nur den Wolfsberger Bürgern und Gästen, sondern auch den Bürgern und Besuchern Herzogenaurachs schmackhaft zu machen, strebe die Beschäftigungsinitiative Lavanttal an, diese auch hier zu vertreiben.
Das Angebot ist vielfältig. Mit 60 teilnehmenden Betrieben und einem Warenangebot von über 450 Artikeln biete man für jeden Geschmack etwas - angefangen vom regionalen Wein, über Kunsthandwerk bis hin zu Nudeln oder lokalen Spezialitäten, erläuterte Geschäftsführer Bachmann. Aufmerksame Zuhörerin war bei dem Infotreffen die Zweite Bürgermeisterin der Stadt Herzogenaurach. Renate Schroff hatte an der Aurach das Projekt ins Leben gerufen.
Und welche Resonanz hat der Besuch bei den Initiatoren gefunden? "Wir sind guter Dinge.
Wir haben einen sehr guten Eindruck, die Basis ist belegt", sagte Bachmann telefonisch auf der Heimfahrt. Jetzt gehe es darum, eine richtige Produktauswahl zu treffen. Denn als erster Schritt ist die Belieferung von Wolfsberg nach Herzogenaurach angedacht, wo man dann in Geschäften oder bei Gastronomen Kärntner Produkte anbieten wolle. Das soll noch im Herbst geschehen.
Der zweite Schritt soll in die Gegenrichtung gehen. Als Überzeugungsmaterial haben die Wolfsberger schon mal Bier vom Heller und Bratwürste vom Sicker mitgenommen.