Ein Ölfilm auf dem Europakanal zwischen dem Erlanger Hafen und der Schleuse Möhrendorf/Erlangen sorgte für einen aufwendigen Einsatz für die Feuerwehren. Das Öl musste gebunden und abtransportiert werden. Der Kanal wurde dafür gesperrt.
Es ist die berühmte Sisyphosarbeit, die am Dienstag die Einsatzkräfte der Feuerwehr am Europakanal absolvieren. Mit speziellem Vlies, mit Netzsperren und mit viel "Manpower" wird das Öl gebunden und von der Gewässeroberfläche entfernt.
Begonnen hatte alles gegen 8 Uhr. Ein Passant hatte im Bereich des Erlanger Ortsteils Büchenbach die ölige Oberfläche auf dem trüben Wasser erkannt und dies der Feuerwehr mitgeteilt. Die Erlanger Einsatzkräfte der Ständigen Wache erkundeten die Lage und meldeten, dass der Ölfilm sich auf rund vier Kilometern, zwischen der Schleuse Erlangen/Möhrendorf und dem Hafen ausgebreitet hatte.
Um der Verschmutzung Herr zu werden, wurden die Freiwilligen Feuerwehren aus Möhrendorf und Baiersdorf sowie das THW Baiersdorf nachalarmiert. Diese begannen mit den Arbeiten an der Schleuse Erlangen/Möhrendorf. Mit dem Vlies und Ölschlängel wurde zunächst im Bereich der Schleusendurchfahrt das Öl gesammelt und gebunden.
Geduld ist wichtig Um ruhige Arbeiten zu ermöglichen, wurde der Schifffahrtsverkehr auf dem Main-Donau-Kanal in diesem Bereich komplett eingestellt. "Das geht per Funk und in der Regel fahren die Schiffe dann die Dockstellen vor den Schleusen an", erklärte ein Mitarbeiter des Wasserschifffahrtamtes auf Nachfrage. "Aber auch im Internet machen wir auf solche Sperren aufmerksam."
Kapitän Walter Reeger ist einer der Schiffslenker, der auf dem Weg in Richtung Donau von dem unerwarteten Stopp überrascht wurde. "Sicherheit geht vor", meint er lakonisch. Sein geladenes Baumaterial werde "nicht schlecht". Um die Wartezeit zu verkürzen, wirft auch er einen Blick auf die Arbeiten der Feuerwehren.
Bei denen werden bei Temperaturen knapp über Null Grad langsam die Finger klamm. Zusätzlich liegt leichter Ölgeruch in der Luft, der anzeigt, dass es mehr als ein paar Tropfen sind, die dort an der Oberfläche schimmern. Ein Feuerwehrmann gibt allerdings zu: "Ein einziger Tropfen breitet sich sichtbar gleich auf mehrere Quadratmeter aus."
Öl ist Sondermüll Eine weitere Einsatzkraft erklärt, dass es nicht einfach sei, den Kanal zu säubern. "Bei einem fließenden Gewässer bauen wir mehrere Sperren auf und das Öl kommt sozusagen selbst vorbei. Der Kanal fließt nicht." Die einzige Wasserbewegung kommt bei den Schleusevorgängen zustande. Diese stehen allerdings still. Daher werden die Ölsammler per Hand- und Schiffskraft entlang der Rinne gezogen.
Das dann aufgesammelte Öl wird als Sondermüll entsorgt. Bis es soweit war, dauerte es allerdings. Die Einsatzkräfte waren bis in die Mittagsstunden beschäftigt.
Um den Verursacher zu finden, hat die zuständige Wasserschutzpolizei die Ermittlungen aufgenommen. Nach ersten Angaben vor Ort, sei es aber wahrscheinlich, dass ein Schiff aufgrund eines technischen Defektes diese Mengen an Kraftstoff verloren habe.