Um die FFP2-Maske besser tragen zu können, hat der Erlanger OB Florian Janik seinen Vollbart geopfert - und damit eine Welle im Internet losgetreten.
Christian Lehrmann hat sich als Erster anstecken lassen von der aktuellen "Rasierwut", die der Erlanger Oberbürgermeister Florian Janik (SPD) mit seiner publikumswirksamen "Bart ab!"-Aktion im Internet ausgelöst hat.
"In Bus und Bahn und beim Einkaufen muss eine FFP2-Maske getragen werden. Das bringt aber nur etwas, wenn die Maske richtig getragen wird. Mit Bart schließt die Maske aber nicht dicht ab. Da hilft nur eins: Der Bart muss ab!", hat Janik unter den haarigen Beweisfotos erklärt und nach dem Motto "Geteiltes Leid ist halbes Leid" den Erlanger CSU-Fraktionschef Christian Lehrmann mit den Worten "Was macht dein Bart eigentlich?" mit einer kleinen Challenge konfrontiert.
Zu Challenge nominiert und ohne Zögern nachgezogen
Der hat sich die Frage nicht zweimal anhören wollen und sofort zur Klinge gegriffen. "Seitdem friere ich im Gesicht", erklärt der bekennende Vollbart-Fan am Telefon und berichtet, wie die Idee zur "Bart ab!"-Aktion überhaupt entstanden ist. "Wir haben im Stadtrat die FFP2-Maskenpflicht diskutiert. Wir Bartträger haben dann recherchiert und erfahren, dass die neuen Masken auf nackter Haut besser sitzen." Der Rest ist fast schon Geschichte.
Gerne habe der schwarze Lehrmann dem roten Oberbürgermeister den Vortritt bei der Rasur gelassen. Richtig "scharf" sei der 40-Jährige schließlich nicht gewesen auf die Aktion.
"Viele sagen, dass ich jetzt zehn Jahre jünger aussehe", sagt Lehrmann und verweist lachend darauf, dass er in den letzten 15 Jahren einen Vollbart getragen habe. Bereuen tue Lehrmann, der im Hauptberuf als Polizeibeamter arbeitet, die "Schönheitskur" aber nicht. Corona sei schließlich für die fehlende Gesichtsbehaarung verantwortlich.
Bart ab für FFP2-Maske: Indirekte Empfehlung
Tatsächlich verweist das ebenfalls in Erlangen beheimatete Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) auf Empfehlungen des Gesundheitsministeriums, das zumindest indirekt das bartlose Tragen der neuen FFP2-Masken empfiehlt. Der im Vergleich zur Community-Maske höhere Schutzeffekt einer FFP2-Maske sei nur dann gegeben, wenn "die Ränder der Maske durchgehend und dicht am Gesicht aufliegen".
"Dies ist bei kleinen und kurzen Bärte gegeben, die vollständig unter der FFP2-Maske verschwinden und den randdichten Abschluss nicht beeinträchtigen", heißt es auf der Homepage des Gesundheitsministeriums. Im Umkehrschluss empfiehlt das Ministerium aber nicht ausdrücklich, sich beispielsweise den Vollbart komplett abzurasieren.
Überrascht hätten den Erlanger CSU-Politiker auch deshalb viele kritische Reaktionen von anderen Bartträgern, die offensichtlich keine Lust auf einen Bartverlust haben. "Ich will keine anderen Bartträger stigmatisieren. Es geht einfach um bestmöglichen Schutz vor Covid-19", verteidigt sich Lehrmann.
Bart-ab-Challenge geht weiter
Ohne Bart sei das Tragen der neuen Masken eindeutig besser möglich, kann Lehrmann inzwischen aus eigener Erfahrung bestätigen. Derweil gehen die "Corona-Rasuren" in und um Erlangen munter weiter. "Ich habe Munib Agha von der SPD nominiert", erklärt Lehrmann und gibt zu, allmählich den Überblick über die wachsenden Ausmaße der Bart-Aktion verloren zu haben.
Der Bart - das neue Zeichen des Widerstands gegen hyperventilierende Pandemisten
PetSch
Na dann hätte corona doch endlich mal den ersten positiven Nebeneffekt, wenn dadurch bei vielen Männern das widerliche Gesichtsgestrüpp abrasiert würde
Erich Kästner ließ sich in seinem Gedicht "Sogenannte Klassefrauen" vielzitiert über ihre Fingernägel aus:
"Wenn es Mode wird, sie abzukauen, oder mit dem Hammer blau zu hauen, tuns sie’s auch und freuen sich halbtot."
Er schließt ab mit:
"Wenn’s doch Mode würde, zu verblöden! Denn in dieser Hinsicht sind sie groß. Wenn’s doch Mode würde, diesen Kröten jede Öffnung einzeln zuzulöten, denn dann wären wir sie endlich los."
Das Ziel der Verblödung scheint nunmehr erreicht.
Parkettbill
Man sollte doch froh sein, daß man diese Gesichtsbiotope los ist
Medienwirksamkeit ist eben alles!
Der Bart - das neue Zeichen des Widerstands gegen hyperventilierende Pandemisten
Na dann hätte corona doch endlich mal den ersten positiven Nebeneffekt, wenn dadurch bei vielen Männern das widerliche Gesichtsgestrüpp abrasiert würde
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"Wenn es Mode wird, sie abzukauen,
oder mit dem Hammer blau zu hauen,
tuns sie’s auch und freuen sich halbtot."
Er schließt ab mit:
"Wenn’s doch Mode würde, zu verblöden!
Denn in dieser Hinsicht sind sie groß.
Wenn’s doch Mode würde, diesen Kröten
jede Öffnung einzeln zuzulöten,
denn dann wären wir sie endlich los."
Das Ziel der Verblödung scheint nunmehr erreicht.
Man sollte doch froh sein, daß man diese Gesichtsbiotope los ist