Mühlhausener Ortsteile sollen schöner werden

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An der Hauptstraße steigen die Schüler in den Bus nach Höchstadt und hier ist auch das neue Buswartehaus geplant. Derzeit suchen sie bei schlechtem Wetter Schutz unter dem Vordach des benachbarten Hauses. Foto: Evi Seeger
An der Hauptstraße steigen die Schüler in den Bus nach Höchstadt und hier ist auch das neue Buswartehaus geplant. Derzeit suchen sie bei schlechtem Wetter Schutz unter dem Vordach des benachbarten Hauses.  Foto: Evi Seeger

Der Mühlhausener Gemeinderat hat abgesegnet, was sich die Bürger von Schirnsdorf, Decheldorf und Simmersdorf für ihre Wohnorte wünschen.

Nach dem Kernort Mühlhausen sollen jetzt auch die Ortsteile der Marktgemeinde im Zuge der Dorferneuerung attraktiver werden. Um nach der Neugestaltung keine Überraschungen erleben und vielleicht erneut aufgraben zu müssen, hatte Bürgermeister Klaus Faatz (CSU) die Kanäle von Decheldorf und Schirnsdorf mit der Kamera untersuchen lassen. In der Sitzung legte Ingenieur Georg Schreiber vom Höchstadter Büro Maier die Ergebnisse der Kamerabefahrung vor.
Zunächst überraschte der Bürgermeister mit der Nachricht, dass es ein neues Förderprogramm für Kommunen zur "Härtefallregelung" bei Wasser-und Kanalerneuerungen gebe. Ob die Gemeinde dieses Programm in Anspruch nehmen kann, will Faatz in diesen Tagen klären.
"Nichts Dramatisches" hatte nach Schreibers Worten die Videobefahrung der Schirnsdorfer Kanäle erbracht.
Zwar wurden nicht alle Abwasserleitungen untersucht, da ein Teil der Ortschaft bereits vor einiger Zeit im Rahmen der Dorferneuerung gestaltet wurde. Beim Schmutzwasserkanal sei mehr als die Hälfte der Haltungen in einem guten Zustand, erläuterte Schreiber anhand der Bilder. An zwei Stellen gelte es zu prüfen, ob eine Sanierung durch Inliner möglich sei oder aufgegraben werden müsse.
Etwas anders schaut es beim Schirnsdorfer Oberflächenwasserkanal aus: die sehr flach verlegten Kanäle weisen Risse, Rohrbrüche, Einschlüsse und verschobene Verbindungen aus. Im Bereich der künftigen Dorferneuerung müssten die Kanäle meist ausgetauscht werden. Da ein Großteil im Bereich der künftigen Dorferneuerung liegt, müsse die Straße nicht eigens dafür "aufgemacht" werden.
Die Planungen der Dorferneuerungen von Decheldorf, Simmersdorf und Schirnsdorf waren bereits mit dem Arbeitskreis wie auch mit den Bürgern der Ortsteile abgestimmt worden. Die Wünsche der Anwohner hatte der Ingenieur bereits in seine Pläne eingearbeitet. Dem Bürgermeister lag allerdings daran, "dass der Gemeinderat noch einmal drüberschaut", bevor die Pläne nach Ansbach ans Amt für Ländliche Entwicklung gehen. Schließlich hat die Dorferneuerungsbehörde das letzte Wort bei Planung und Förderung.
Die Simmersdorfer hatten bei der Planung ihrer Dorferneuerung nur zwei Wünsche: Die Neugestaltung des Kriegerdenkmals und des Buswartehäuschens. Im Umgriff des Kriegerdenkmals soll nach den Wünschen der Anwohner die große Linde gefällt werden.
In Schirnsdorf hatten sich die Anwohner eine Verkehrsberuhigung gewünscht. Die probeweise angebrachten Schwellen zur Geschwindigkeitsreduzierung hätten den Anwohnern jedoch überhaupt nicht zugesagt, berichtete Faatz. Planer Georg Schreiber hatte daher Straßenverschwenkungen vorgesehen. Die daraus resultierende Fahrbahnbreite von 3,50 Meter bei beidseitigem Bord war Ralf Geyer zu knapp bemessen: "Mein Mähdrescher hat genau diese Breite", erklärte der Gemeinderat aus Schirnsdorf. Eventuell könne durch niedrigere, befahrbare Bordsteine mehr Breite geschaffen werden, räumte Schreiber ein.


Bushaltestelle wird verlegt

Bei der Planung der Dorferneuerungsmaßnahmen in Decheldorf wurde der Fokus insbesondere auf die Sicherheit von Fußgängern und Kindern gerichtet. Das heißt, dass Autofahrer im Begegnungsverkehr eventuell den Mehrzweckstreifen nutzen müssen. Dieser wechselt im Ortszentrum im Kreuzungsbereich von der Nord- auf die gegenüberliegende Straßenseite bis hin zu den Kellern. Ob er weitergeführt wird bis zu den Decheldorfer "Neuhäusern", ist derzeit noch offen. "Die Neuhäuser" waren nach den Worten des Bürgermeisters etwas "vergrämt", weil sie vom Amt nicht in den Planbereich der Dorferneuerung aufgenommen wurden. Die Bushaltestelle soll an die Stelle verlegt werden, an der zurzeit die Kinder einsteigen, die nach Höchstadt fahren.
Da auch irgendwann abgerechnet werden muss, wurden am Ende die Einstufungen der Ortsstraßen festgelegt. In Schirnsdorf wurde die Straße Richtung Horbach als Hauptverkehrsstraße und die Straße Richtung Kellerhaus als Anlie-gerstraße eingestuft. In Decheldorf wurden die Straße von Mühlhausen Richtung Wachenroth und die Straße Richtung Oberköst zu einer Einheit zusammengefasst und als Hauptverkehrsstraße eingestuft. Die beiden anderen in der Flur endenden "Planstraßen C und D" wurden zu Anliegerstraßen deklariert. Dementsprechend wird nach Abzug der Förderung der verbleibende Teil auf Gemeinde und Anlieger umgelegt.