In der Gemeinde stehen die Zeichen auf Wachstum: Im neuen Baugebiet "Am Sportplatz" sind alle ausgewiesenen Parzellen bereits von Bauwerbern reserviert.
Lonnerstadt will wachsen! Derzeit ist im Westen der Ortschaft ein neues Baugebiet im Entstehen, mit dem die Gemeinde 26 neue Baugrundstücke schaffen wird. 20 davon kann die Marktgemeinde selbst anbieten, sechs Parzellen sind in privater Hand.
Für alle Parzellen gebe es bereits Reservierungen, teilte Bürgermeister Stefan Himpel (FW) bei einem Ortstermin mit. Was nicht verwundert, denn der zweite Bauabschnitt des Bebauungsplans "Am Sportplatz" ist eine herrliche Lage in südwestlicher Ausrichtung. Lonnerstadt schaut aber schon weiter in die Zukunft: In der rechtskräftigen Bauleitplanung gibt es bereits einen dritten Bauabschnitt, der weitere 50 bis 60 Baugrundstücke beinhaltet. Damit wäre Lonnerstadt über Jahrzehnte hinaus versorgt.
Was von den vorliegenden Reservierungen letztendlich zum Kauf kommt, sei derzeit noch ungewiss, betont Zweite Bürgermeisterin Regina Bruckmann (FW). Den künftigen Bauwerbern ist die Gemeinde mit der Bauleitplanung so weit wie möglich entgegengekommen: Bis auf die Höhen gibt es im Bebauungsplan praktisch keine Festsetzungen. Für Bauherren bedeutet das freie Entscheidung über Bau- und Dachformen. Unter Federführung von Regina Bruckmann haben die Verhandlungen mit den Grundstückseigentümern stattgefunden. Bürgermeister Himpel zeigte sich sehr dankbar dafür, dass sich ein Ausschuss, dem neben der Vize-Bürgermeisterin auch Dritter Bürgermeister Johann Höps sowie die Marktgemeinderäte Günter Rost und Gerrit Hoppe angehörten, der Grundstücksverhandlungen angenommen hat. "Die Gespräche waren nicht ganz einfach", sagt Himpel.
Denn es sei nicht nur um den Kauf von Flächen, sondern auch um Tauschflächen gegangen. "Sie haben das gut hingekriegt", freut sich der Gemeindechef heute.
Jetzt haben bereits die ersten Erschließungsmaßnahmen für das neue Wohnquartier begonnen. "Wenn alles gut läuft", könnten die Bauplätze im Spätherbst, jedenfalls aber im Frühjahr 2017 baureif sein. Verkaufspreis und Modalitäten sollen in der nächsten Sitzung des Gemeinderats festgelegt werden.
Bereits entschieden haben sich die Räte, die Hausanschlüsse im sogenannten "Mono-System" auszuführen. Dieses zeichnet sich durch "Boxen" aus, in denen alle Leitungen zusammengeführt werden. Das bedeutet, dass bei späteren Arbeiten die Straße nicht mehr aufgerissen werden muss, ja sogar Leitungen "nachgeschoben" werden könnten.
Lediglich der Telekom-Konzern, der "Fiber to the Home", also Glasfaser bis zur Haustüre für das neue Wohnquartier angekündigt hat, werde seine Kabel nicht in dieses System, sondern parallel dazu verlegen.
Die technische Leitung der Erschließung liegt in Händen des Höchstadter Ingenieurbüros Maier. Dessen Mitarbeiter Robert Ruß arbeitet Hand in Hand mit Daniel Kammerer, dem Leiter des Bauamts der VG-Höchstadt. Wie Ruß erklärt, muss das Gelände "modelliert" werden. Alles in allem, schätzt er, seien bis zur Fertigstellung Erdbewegungen von rund 8000 Kubikmeter nötig. Die Tiefbauarbeiten für Kanal und Wasserleitungen wird das Wachenrother Unternehmen Gumbrecht ausführen, den Straßenbau die Firma Anton Höllein, Bamberg.
Die Finanzierung der Erschließung wird über den Erschließungsträger KBF, einer Fachberatung für Kommunen, abgewickelt und belastet somit den Haushalt der Marktgemeinde nicht. Auf 615 000 Euro ist die Erschließung mit Kanal und Wasser, auf weitere 350 000 Euro der Straßenbau veranschlagt. Für Robert Hammerand vom Erschließungsträger KFB "eine runde Million, die investiert werden muss".