Kreiskrankenhaus St. Anna wird Portalklinik der Uniklinik Erlangen

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Abschied und Neubeginn in der Chirurgie des Kreiskrankenhauses St. Anna. Von links: Matthias Maak, Robert Grützmann, Hjalmar Nekarda, Alexander Tritthart, Martin Grauer und Norbert Wilke. Foto: Andreas Dorsch
Abschied und Neubeginn in der Chirurgie des Kreiskrankenhauses St. Anna. Von links: Matthias Maak, Robert Grützmann, Hjalmar Nekarda, Alexander Tritthart, Martin Grauer und Norbert Wilke.  Foto: Andreas Dorsch

Am Höchstadter Krankenhaus wird Chirurgie-Chefarzt Hjalmar Nekarda in den Ruhestand verabschiedet. Die Nachfolge übernimmt die Uniklinik Erlangen.

"Jede kleine Klinik braucht heute einen großen Bruder", sagte Albert Prickarz, Verwaltungschef im Kreiskrankenhaus St. Anna, als am Mittwoch Chirurgie-Chefarzt Hjalmar Nekarda in den Ruhestand verabschiedet und seine Nachfolgeregelung vorgestellt wurde. Der große Bruder ist für das Höchstadter 80-Betten-Haus die Uniklinik Erlangen.

Im Kreise seiner Kollegen verabschiedete sich der 65-jährige Chefarzt Nekarda, der seit 1. April 2014 an der Spitze der Chirurgie stand. Landrat Alexander Tritthart (CSU) bedankte sich als Vertreter des Trägers bei dem ausscheidenden Chirurgen, der auch den derzeit laufenden Umbau mit bewirkt hat. Fast 18 Millionen Euro werden in das Höchstadter Krankenhaus investiert.

Hjalmar Nekarda lobte seine "fantastische Gruppe von Schwestern" am Höchstadter Krankenhaus und begrüßte die Umstrukturierung zur Portalklinik der Uniklinik. Die Röntgenabteilung, die im Jahr 12 000 Bilder produziert, werde künftig vom Radiologen Norbert Wilke übernommen, der im benachbarten Medizinzentrum schon eine Radiologiepraxis betreibt. Ein Juwel des Hauses sei die Ambulanz mit 7500 Patienten jährlich, sagte Nekarda.

Zur aktuellen Situation seiner Berufskollegen meinte Nekarda, man könne heute nicht mehr erwarten, einen Posten als Chefarzt lange zu behalten - das sei inzwischen ein Hire- and Fire-Job. Er selbst wolle sich mit 65 noch nicht ganz zur Ruhe setzen, sondern in einer Praxis in der Region noch etwas weiter machen.

Für Nekardas Chefarzt-Kollegen der Inneren, Martin Grauer, war es eine Freude, mit Nekarda zusammenzuarbeiten. Grauer überreichte ihm einen Werkzeugkoffer und kündigte eine Kiste Wein an, die noch auf dem Postweg steckte.

Für Nekardas Nachfolge habe man keine neue Person gesucht, sagte Verwaltungschef Prickarz. Nachdem das Krankenhaus Höchstadt schon länger mit der Unfallchirurgie der Uniklinik Erlangen gut zusammenarbeite, wurde jetzt für die gesamte Chirurgie eine Lösung mit Erlangen gefunden. Prickarz: "Wir bringen universitäre Medizin nach Höchstadt."

Die Verantwortung für die Chirurgie in Höchstadt übernimmt künftig Robert Grützmann, Chef der Chirurgie an der Uniklinik Erlangen. In Höchstadt ständig vor Ort sein wird für ein Jahr dessen Oberarzt Matthias Maak. "Wir wollen gemeinsam die Qualität für die Bevölkerung hoch halten", sagte Grützmann zum medizinischen Angebot im Höchstadter Krankenhaus. Die Lösung mit der Portalklinik ist übrigens eine Form der Zusammenarbeit, die andere Unikliniken auch schon praktizieren.