Konzernumbau bei Schaeffler: Umsatzeinbruch im 1. Quartal - Automobilzulieferer aus Franken baut 950 Stellen ab

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Herzogenaurach: Blick auf den Eingang des Hauptsitzes der Schaeffler AG. Der Automobil- und Industriezulieferer will weltweit 950 Stellen abbauen. Foto: Daniel Karmann/dpa
Herzogenaurach: Blick auf den Eingang des Hauptsitzes der Schaeffler AG.  Der Automobil- und Industriezulieferer will weltweit 950 Stellen abbauen. Foto: Daniel Karmann/dpa

Der Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler mit Hauptsitz in Franken will weltweit 950 Stellen abbauen, rund die Hälfte davon in Deutschland.

Etwa 450 der 950 betroffenen Stellen befänden sich in Deutschland, teilte Schaeffler am Montag in Herzogenaurach mit. Die Arbeitsplätze sollen in den kommenden drei Jahren im Zuge des Konzernumbaus wegfallen.


Keine Klarheit zu betroffenen Standorten

"Betriebsbedingte Kündigungen und Werksschließungen sind nicht geplant", sagte Schaeffler-Chef Klaus Rosenfeld der Deutschen Presse-Agentur. Der Abbau werde sozialverträglich gestaltet - durch natürliche Fluktuation, Altersteilzeit, Aufhebungsverträge oder die Vermittlung auf andere Posten. Welche Standorte bis 2021 betroffen seien, blieb zunächst offen.


Stellenabbau soll bis zu 60 Millionen Euro einsparen

Der Schritt soll bis zu 60 Millionen Euro einsparen. Dem stünden einmalige Restrukturierungskosten in Höhe von 50 Millionen Euro gegenüber, hieß es in der Mitteilung.

Die Neuausrichtung sei die erste Maßnahme im Rahmen der erst kürzlich mit dem Betriebsrat und der Gewerkschaft IG Metall unterzeichneten Zukunftsvereinbarung. "Es geht hier nicht um einen harten Restrukturierungsschritt, sondern um die Weiterentwicklung der Organisationsstruktur", betonte Rosenfeld.

Ziel sei es vor allem, die Werke näher an das Geschäft zu führen, Doppelstrukturen abzubauen und die interne Effizienz zu erhöhen. "Das heute bekanntgebende Vorhaben ist ein wichtiger Schritt, die Transformation der Schaeffler Gruppe weiter voranzutreiben " Für Schaeffler arbeiten weltweit rund 91.000 Beschäftigte.


14 Prozent weniger Umsatz


Der Autozulieferer hat zu Jahresbeginn den starken Euro und den Preisdruck im Autogeschäft zu spüren bekommen. Der Umsatz des Wälzlager- und Getriebespezialisten ging im ersten Quartal wegen Wechselkurseffekten leicht um 0,6 Prozent auf 3,55 Milliarden Euro zurück, wie das im MDax notierte Unternehmen am Dienstag in Herzogenaurach mitteilte.

Ohne Währungseffekte wäre der Erlös dank höherer Mengen in den Sparten Auto- und Industriezulieferung um insgesamt 3,9 Prozent geklettert. In der Autozuliefersparte ging wegen niedrigerer Verkaufspreise, Währungseffekten und höherer Vorleistungen für die Elektromobilität der Betriebsgewinn zurück, was auch auf Konzernebene belastete.

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern sank insgesamt um gut 10 Prozent auf 391 Millionen Euro. Unter dem Strich fiel der Gewinn mit 240 Millionen Euro gut 14 Prozent geringer aus. Für den am Montag angekündigten Stellenabbau fielen noch keine Sonderkosten im ersten Quartal an.