Für den überfüllten "wilden" Parkplatz unweit der Autobahnausfahrt Höchstadt-Ost fühlt sich niemand zuständig. Gemeinde, Straßenbauamt und Autobahndirektion schieben sich gegenseitig den Ball zu.
Es sind Tausende, die im Aischgrund wohnen und im Ballungsraum Erlangen-Nürnberg arbeiten, zur Schule gehen oder studieren. Für den Weg dorthin schließen sich immer mehr mit Kollegen zu Fahrgemeinschaften zusammen. Ein idealer Treffpunkt sind dafür Autobahnauffahrten wie Höchstadt-Ost. Hier haben die Pendler einen "wilden" Parkplatz entstehen lassen. Obwohl dieser an vielen Tagen schon hoffnungslos überfüllt ist, fühlt sich niemand bemüßigt, hier mehr wenigstens provisorische Parkflächen zu schaffen.
"Man muss schon sehr früh hier sein, um noch einen Platz zu ergattern", verriet dieser Tage ein Berufsschüler dem FT, als er zwei Kollegen wieder auf dem Parkplatz absetzte.
Die drei räumten auch offen ein, dass sie ihre Autos häufig schon auf dem Parkplatz am nahen Gewerbegebiet abstellen, "obwohl das eigentlich nicht erlaubt ist".
Am Mittwoch um die Mittagszeit standen 37 Autos im Einmündungsbereich zu dem Baggersee. Dabei wird auch bereits auf der Böschung zur B470 geparkt. Neben ERH dominieren Fahrzeuge mit den Kennzeichen FO, NEA und BA.
Notwendigkeit erkannt Genau diese vielen auswärtigen Autos sind es, die Gremsdorfs Bürgermeister Waldemar Kleetz (CSU) darin bestärken, in den Ausbau dieses Parkplatzes nichts zu investieren, obwohl er auf dem Gebiet der Gemeinde Gremsdorf liegt. "Ich fühle mich nicht zuständig" sagt Kleetz. Warum sollte die Gemeinde einen Parkplatz bauen, von dem ihre Bürger nichts haben.
Kleetz, der es für nötig hält, "an dem Parkplatz was zu machen", verweist an Straßenbauamt und Autobahndirektion, die für die B470 und die A3 zuständig sind. Die Notwendigkeit hat man laut Kleetz in den beiden Behörden schon festgestellt, "aber es tut sich nichts".
Beim Straßenbauamt in Nürnberg könne man mit der augenblicklichen Situation an dem Pendler-Parkplatz bei Höchstadt-Ost ganz gut leben, erklärt der zuständige Abteilungsleiter Ulrich Lang. Er habe das Thema schon vor zwei, drei Jahren angeregt. "Wenn man was tun will, müsste man größer eingreifen", sagt Lang und gibt den Ball weiter an die Autobahndirektion Nordbayern. Im Zusammenhang mit dem anstehenden sechsstreifigen Ausbau der A3 könnte man auch für die Pendler was machen, findet der für die B470 zuständige Abteilungsleiter.
Autobahndirektion nicht zuständig Dieser Wunsch wird nicht in Erfüllung gehen. Wie Edith Kolarik, Sprecherin der Autobahndirektion Nordbayern, auf Anfrage unserer Zeitung erklärt, sei hier im Zuge des A3-Ausbaus kein Pendlerparkplatz vorgesehen. Für den 100 bis 200 Meter von der Ausfahrt entfernt liegenden Parkplatz sei die Autobahndirektion nicht zuständig.
Die Pendler müssen sich also weiterhin um freie Parklücken streiten oder dort parken, wo sie Kunden die Plätze nehmen.