"Noch während der Befragung bewusstlos geworden": Junge Sanitäter retten 40-Jährigem das Leben

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Am Donnerstag, 27. Juni 2024. kam es zu einer erfolgreichen Lebensrettung durch eine Besatzung des Krankentransportwagens des Roten Kreuz Erlangen-Höchstadt.
Erlangen-Bruck: Wiederbelebung von 40 jährigem Patienten erfolgreich
BRK ERH (li.), pixelaway/Adobe Stock (Symbolbild, re.), Collage: inFranken.de
Erlangen-Bruck: Wiederbelebung von 40-jährigem Patienten erfolgreich
Einer der beiden Lebensretter vom vergangenen Donnerstag, 27. Juni 2024: Fallou, BFD-Leistender und Rettungssanitäter, beim Überprüfen des Automatischen Externen Defibrillators (AED).
Erlangen-Bruck: Wiederbelebung von 40-jährigem Patienten erfolgreich
BRK ERH
Erlangen-Bruck: Wiederbelebung von 40-jährigem Patienten erfolgreich
Auch Katharina, hauptamtliche Rettungssanitäterin, begann sofort mit der Reanimation des 40-jährigen Patienten beim Einsatz in Erlangen-Bruck.
Erlangen-Bruck: Wiederbelebung von 40-jährigem Patienten erfolgreich
BRK ERH

Bei einem unverhofften Einsatz in Erlangen-Bruck sind zwei junge Rettungssanitäter des Roten Kreuzes Erlangen-Höchstadt zu Helden geworden: Sie retteten einem bewusstlosen 40-Jährigen das Leben.

Wie wichtig ein funktionierender Rettungsdienst und gut ausgebildete Rettungskräfte sind, unterstreicht eine Mitteilung des Rettungsdienstes Erlangen-Höchstadt des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) vom Montag (1. Juli 2024).

Darin berichtet die Organisation vom einer erfolgreichen Lebensrettung durch die Besatzung des Krankentransportwagens "Rotkreuz Erlangen" in der vergangenen Woche. 

Wenn jedes Glied der Rettungskette passt: Wiederbelebung von 40-jährigem Patienten in Erlangen-Bruck erfolgreich

In der Presseerklärung schildert Rettungsdienst-Leiter Thomas Heideloff das Geschehen vom Donnerstag, 27. Juni 2024. Demnach seien Fallou, BFD-Leistender und Rettungssanitäter, und Katharina, hauptamtliche Rettungssanitäterin, von der Integrierten Leitstelle Nürnberg vorab zu einem Notfalleinsatz in Erlangen-Bruck entsandt, da sie sich in der Nähe des Einsatzortes befanden. Das Einsatz-Stichwort habe "Cardia" gelautet. Ein Rettungswagen und der diensthabende Notarzt seien ebenfalls alarmiert worden, hatten aber eine längere Anfahrt.

Vor Ort wurden sie von Mitarbeitern einer Firma in dem Erlanger Stadtteil eingewiesen. Standardmäßig werde bei Notfällen immer die mobile Notfallausrüstung des Krankentransportwagens (KTW) mitgenommen, die sich aus einem Notfallrucksack und einem automatisierten externer Defibrillator (AED) zusammensetzt, erklärt Heideloff. Letzteres habe sich "als lebensrettend für den Patienten" erwiesen.

Als die beide Rettungskräfte beim 40-jährigen männlichen Patienten eintrafen, saß dieser in einem Stuhl. Er wies auf stechende Brustschmerzen hin, sein Zustand verschlechterte sich dramatisch.

Trotz gefährlicher Situation: Junge Sanitäter handeln "wie im Lehrbuch für den Rettungsdienst"

"Noch während der Befragung durch unsere beiden Rettungssanitäter sinkt plötzlich der Kopf des Patienten nach hinten, Schnappatmung setzt ein, und der Patient wird bewusstlos", beschreibt der Rettungsdienst-Leiter, wie gefährlich die Situation war. 

Doch dann habe sich alles "wie im Lehrbuch für den Rettungsdienst" abgespielt: Der Patient wurde gemeinsam mit einem weiteren Helfer auf den Boden gelegt. Fallou startete eine Herzdruckmassage. Katharina bereitete den Defibrillator vor, und klebte die Elektroden auf den Brustkorb des Patienten und schloss Sauerstoff an den Beatmungsbeutel an. 

Nach automatischer Analyse empfiehlt das Gerät: "Schock!". Die beiden Rotkreuzler lösen diesen aus - und der Stromstoß zeigt Wirkung: Der Patient sei sofort wieder zu Bewusstsein gekommen, so Heideloff. Gleichzeitig trafen der BRK-Rettungswagen und der Notarzt in Erlangen-Bruck ein. Im Team wurde die weitere notfallmedizinische Versorgung des Patienten vorgenommen. Der Mann wurde in eine Klinik in Erlangen transportiert. 

Transportwagen als Vorausfahrzeug

Am Abend erreichten die Lebensretter gute Nachrichten: Dem Patienten habe bereits wieder das Abendessen in der Klinik geschmeckt. 

"An diesem Einsatz zeigt sich die Wirksamkeit der Rettungskette", bilanziert Rettungsdienst-Leiter Heideloff. Ein guter Notruf durch die Zeugen des Geschehens wird in der Integrierten Leitstelle entsprechend aufgenommen, bewertet, und es erfolgt die Alarmierung der geeigneten Rettungsmittel. In diesem Fall wurde ein Krankentransportwagen als Vorausfahrzeug entsandt. "Das war entscheidend für die erfolgreiche Rettung. Jede Minute, die bis zum Eintreffen des ersten Rettungsmittels vergeht, und in der nicht gehandelt wird, führt zu nicht reversiblen Schäden beim Patienten." Vor Ort sei die BRK-Besatzung sehr gut eingewiesen und unverzüglich zum Patienten geführt worden.

Nicht zuletzt entscheidend: "Alle Rettungsdienstmitarbeiter sind ausführlich in Wiederbelebungsmaßnahmen geschult, von der Herzdruckmassage über die Beatmung bis zum Einsatz eines automatischen externen Defibrillators", betont der Leiter des Rettungsdienstes Erlangen-Höchstadt. "Fallou und Katharina haben sofort mit der Reanimation begonnen, und diese schließlich erfolgreich durchgeführt." Danach hätten die Einsatzkräfte vom Rettungswagen die Notfallversorgung zusammen mit dem Notarzt gut weitergeführt, und den Patienten in stabilen Zustand ins Krankenhaus gebracht.

"Unseren beiden Rettern am Start des Einsatzes und allen weiteren Rettungskräften und den Ersthelfern verdankt der Patient sein Leben", stellt Heidloff klar. Und schließt die Mitteilung mit den Worten: "Herzlichen Dank euch allen für euren klasse Einsatz!".

Nicht immer werden Rettungskräfte von den Betroffenen so gut empfangen wie in Erlangen-Bruck: Vor kurzem ist es in Bamberg zu einem nächtlichen Streit zwischen einem 59-Jährigen und einer 33-Jährigen gekommen - als dieser eskalierte und der Rettungsdienst gerufen wurde, griff der Mann die Helfer an