In Höchstadt wird Integration beim Volleyball gelebt

1 Min
Im Spiel verstehen sich alle auch ohne Worte. Foto: Sylvia Hubele
Im Spiel verstehen sich alle auch ohne Worte. Foto: Sylvia Hubele

Der TC Höchstadt lädt jeden Montagabend Flüchtlinge zum Volleyballspielen ein. Die Verständigung klappt mit Händen und Füßen.

Auf den beiden Spielfeldern in der Höchstadter Aischtalhalle herrscht gespannte Ruhe, die von kurzen Rufen unterbrochen wird: "Hab ich", heißt es, wenn einer der Spieler den Ball sicher annimmt und weiterspielt. Manchmal werden die Spielzüge mit "Eins-zwei-drei" angezählt, schließlich muss nach dem dritten Schlag der Ball wieder über das Netz auf das gegnerische Spielfeld fliegen.

Noch nicht alle Flüchtlinge, die zum Volleyballspiel kommen, beherrschen es so virtuos wie derjenige, der mit dem schwarz-gelben Dortmund-Trikot über den Hallenboden tanzt und dabei mit dem Ball spielt. Seit Mai bieten die Mitglieder der Volleyballabteilung des TC Höchstadt jeden Montagabend den Flüchtlingen die Gelegenheit zum Volleyballspielen, die von diesen gerne genutzt wird. Norbert Geier, selbst langjähriger Volleyballer, freut sich, dass er mit seiner Frau Angelika etwas für die Flüchtlinge machen kann. Inzwischen spielen auch die beiden Töchter mit - und bringen einige ihrer Freunde mit. Sie sind etwa so alt wie die Flüchtlinge, die aus dem Irak und aus Äthiopien kommen.


Ehrensache für Geier

Zwei Stunden lang ist Gelegenheit, sich sportlich auszutoben und dabei Kontakte untereinander zu knüpfen. Manchmal gelingt die Verständigung nur mit Händen und Füßen, berichtet Norbert Geier, denn nicht alle Flüchtlinge sprechen dafür gut genug Englisch. Meistens seien einige unter ihnen, die übersetzen können.

Ihm selbst ist das Engagement für die Flüchtlinge wichtig. Als die Anfrage des Kreisjugendrings kam, ob nicht Sport für Flüchtlinge angeboten werden könne, und Bernt Haus, Vorsitzender des TC Höchstadt, diese an die einzelnen Abteilungen weitergeleitet hatte, war es für Norbert Geier Ehrensache. Er öffnet gemeinsam mit seiner Frau die Halle, stellt Netze und Bälle bereit, sorgt dafür, dass sich die jungen Spieler aufwärmen und dass sie irgendwann zu einem Spiel zusammenfinden. Wenn es nötig ist, spielt das Ehepaar auch mit. Im Spiel selbst funktioniere die Kommunikation einfacher, da könne er auch einfach etwas zeigen.

Trotz Eis und Schnee kamen an diesem Montag zehn Flüchtlinge zum Volleyballspiel, gelang ein Treffer, freuten sich alle mit "High Five"! Wer mag, kann einfach kommen und mitspielen, jeden Montag zwischen 20 Uhr und 22 Uhr findet das Volleyballspiel mit den Flüchtlingen statt. Diese kommen zu Fuß oder mit dem Fahrrad aus Gremsdorf und Höchstadt und lernen sich manchmal auch erst hier in der Halle kennen. Wer mag, kann sich auch einfach mit kümmern, die Bälle und Netze bereitlegen, was eben rund um ein Spiel so zu tun ist.