Auch im Kreis Erlangen-Höchstadt werden Kürbisse angebaut, die vermehrt bei den Verbrauchern auf dem Teller landen. Der Klassiker ist die Kürbissuppe, wie sie Maria Geier in ihrer Hofstube zubereitet.
Herbstzeit ist Kürbiszeit. Momentan hat das Gewächs, das seinen Ursprung einst auf dem amerikanischen Kontinent hatte, wieder Hochsaison - auch im Landkreis Erlangen-Höchstadt.
Dass Kürbisse heute zu weit mehr als nur zu dekorativen Zwecken verwendet werden, wissen Andrea Geyer und ihr Mann Günther besonders gut. Seit inzwischen 15 Jahren bieten die Vollerwerbslandwirte auf ihrem Kieferndorfer Hof eine enorme Bandbreite selbst gezüchteter Kürbissorten an.
Die meisten davon gingen an private Haushalte, wie Andrea Geyer berichtet. Diese entdeckten den Kürbis vor allem in den letzten Jahren als kulinarische Köstlichkeit und seien nun vermehrt gewillt, sich selbst in der Küche an entsprechenden Rezepten auszuprobieren. Vor allem so genannte Speisekürbisse finden sich deshalb aktuell im Sortiment der Familie Geyer.
"Unsere Kunden holen sich Anregungen im Fernsehen und wollen das Ganze dann oft nachkochen", weiß Geyer. Am beliebtesten sei dabei der Hokkaido-Kürbis, der als einzige Kürbisart samt Schale zubereitet werden kann.
In der Regel verkauft Familie Geyer ihre Kürbisse von August bis Halloween Ende Oktober. In diesem Jahr hat die Saison aber in ganz Deutschland erst recht spät begonnen. Grund hierfür war der nass-kalte Mai. Zwischen 90 und 100 Tagen benötigen Kürbisse schließlich zum Reifen. In dieser Zeit kommt es dann vor allem auf die richtige Pflege an. Regelmäßiges Hacken und gelegentliches Gießen seien hierfür unabdingbar, sagt Andrea Geyer.
"Da steckt schon Arbeit dahinter", betont die Landwirtin.
Anbau ist aufwändig Im Gegensatz zu ihren Anfangszeiten, in denen "jeder Ort plötzlich einen Kürbisverkauf anbot", sei die Zahl heute stark rückläufig. "Viele haben den Aufwand einfach unterschätzt", mutmaßt die Kieferndorferin. Mit derzeit rund 35 verschiedenen Kürbisarten hat aber auch ihr Hof sein Sortiment im Lauf der Jahre mehr als halbiert.
Und auch, wenn man die große Frucht heute in etlichen Supermarktregalen vorfindet, legten die meisten Käufer doch großen Wert auf den biologischen Anbau vor Ort.
So auch Maria Geier aus Krausenbechhofen.
In ihrer Hofstube serviert die landwirtschaftliche Unternehmerin jeden Sonntag neben den ebenfalls für die Saison typischen Sellerie- und Lauchcreme- sowie Meerrettichsuppen auch Kürbiscreme-Honigsuppe.
"Die Nachfrage danach ist zur Zeit so hoch wie sonst nur nach fränkischer Leberknödelsuppe", erzählt Geier. Die Beliebtheit der Kürbissuppe habe in den vergangenen Jahren stetig zugenommen. Schließlich sei sie nicht nur vitamin- und mineralstoffreich, sondern auch kalorienarm und beispielsweise in Verbindung mit Brot äußerst sättigend.
Für die Zubereitung greift auch die ambitionierte Köchin, die regelmäßig auf dem Hof der Familie Geyer in Kieferndorf einkauft, auf den leicht zu handhabenden Hokkaido zurück. "Er ist perfekt für die Küche, weil man ihn nur waschen und grob würfeln muss. Das geht ganz fix", weiß Maria Geier aus eigener Erfahrung.
Im Teller peppt sie die Suppe dann noch mit etwas Petersilie auf. Je nach Geschmack ist aber auch eine Verzierung mit gerösteten Kürbiskernen möglich. Wer gleich einen ganzen Kürbis verarbeiten möchte, könne die Suppe auch gut einfrieren, erläutert Maria Geier. Schließlich sei sie auch zur Vorratshaltung bestens geeignet.
Mehr Aufwand und Geschick erfordert da schon die Herstellung eines süß-sauren Kürbiskompotts, das vor allem in der Adventszeit gerne zu Eis oder Bayerischer Creme kredenzt wird. Maria Geier greift hierfür auf ein altes Bauernrezept ihrer Großmutter zurück. Zur Herstellung werden so genannte Futterkürbisse verwendet. Einige Tage dauert der Zubereitungsprozess, an dessen Ende ein Kompott steht, das rund ein Vierteljahr lang verwendet werden kann. Für Maria Geier hat die Kürbissaison somit gerade erst begonnen. "Auch noch bei Weihnachtsfeierlichkeiten ist die Kürbiscreme-Honigsuppe eine sehr beliebte Mahlzeit", erklärt die Bäuerin.