Nachdem die Höchstadter Kläranlage seit 2015 in Betrieb ist, wurde sie am Freitag feierlich eingeweiht.
Was lange währt, wird endlich gut: Nachdem 2013 die Bauarbeiten für die neue Höchstadter Kläranlage begonnen haben, hat der Betrieb 2015 am Meedbacher Weg die Arbeit aufgenommen. 2016 waren dann alle Bauarbeiten abgeschlossen. Am Freitag haben Bürgermeister Gerald Brehm (JL), Ingenieur Michael Miller und Bauamtsleiter Jürgen Ganzmann das Gebäude nun endlich eingeweiht. Für die Stadt war der 10 Millionen Neubau ein großes Projekt. "Solche Dimensionen sind nicht alltäglich", sagt Höchstadts Bürgermeister Gerald Brehm (JL).
10 Millionen Euro hat die neue Kläranlage gekostet. Viel Geld, das die Stadt stemmen muss. Früher sei die Kläranlage mit bis zu 70 Prozent über Beiträge finanziert worden, berichtet Brehm. Dies sei bei der neuen Kläranlage nicht der Fall: Zusätzliche Beiträge fallen für die Bürger nicht an. Stattdessen werden die Kosten über die Gebühren eingebracht. Laut Bauamtsleiter Jürgen Ganzmann spielt sich die Erhöhung im Centbereich ab. "Die Abwassergebühren werden in einem erträglichen Rahmen bleiben", berichtet Ganzmann.
Kläranlage soll aufgerüstet werden
Die Gemeinden Lonnerstadt und Gremsdorf sind an die Höchstadter Kläranlage angeschlossen. Ausgelegt ist die Anlage für 35 000 Einwohner, wie Brehm erklärt. Mit 27 000 Einwohnern ist die Kläranlage im Moment belastet. Doch eine Vergrößerung ist in Planung: "Wir wollen die Aufrüstung auf 45 000 Einwohner untersuchen", sagt Brehm. Anfragen von anderen Gemeinden gebe es bereits, man sei mit diesen Gemeinden in Gesprächen . Inwieweit das Vorhaben realisierbar ist, wird sich zeigen.
Zum Neubau gehören die Rechenanlage sowie ein Sand- und Fettfang. Herzstück der Anlage ist ein beheizter Faulbehälter, in den 1500 Kubikmeter passen, wie Architekt Michael Miller bei der Einweihung erklärt. Mithilfe eins Blockheizkraftwerkes werde Faulgas in Strom und Wärme umgewandelt. "Sechzig Prozent des hier benötigten Stroms wird selbst erzeugt", betont Miller.
Dank einer Photovoltaikanlage, Kraft-Wärme-Kopplung, also Eigenstromerzeugung aus Klärgas, und eines Blockheizkraftwerks sei die Einrichtung zu zwei Dritteln energieautark. "Langfristig ist es unser Ziel, völlig energieautark zu werden", sagt Bürgermeister Brehm.
Bei einer richtigen Einweihung darf auch der geistliche Segen nicht fehlen, den Dekan Kilian Kemmer und Pfarrer Hans-Friedrich Schäfer gesprochen haben. Immerhin sind die Menschen, die dort arbeiten, Gefahren ausgesetzt. Außerdem muss die Umwelt geschützt werden. Dabei ist es den Geistlichen vorab gar nicht so einfach gefallen, die passenden Worte für die Einweihung zu finden. "Es gibt kein Einweihungsformular für Kläranlagen", sagt Kemmer und lacht.
Tag der offenen TürTermin Am heutigen Samstag, 14. April 2018, von 10 - 14 Uhr findet in der neuen Kläranlage im Medbacher Weg 12, Höchstadt a. d. Aisch, ein Tag der offenen Tür statt, zu dem alle Bürger eingeladen sind.
Aktionen Geplant sind Führungen durch die neue Anlage und Informationen zur Abwasserentsorgung. Es gibt Essen und Trinken, für die Kleinen steht eine Hüpfburg bereit.
fr