Beim Obst- und Gartenbauverein Höchstadt freut man sich über ein besonders obstreiches Jahr, das der Mosterei viel Arbeit bescherte.
Bei den freiwilligen Helfern in der Mosterei des Höchstadter Obst- und Gartenbauvereins war am Mittwoch großes Reinemachen angesagt. Der Verein hat für diese Saison das Saftpressen abgeschlossen und blickt auf eines der besten Jahre seit Bestehen der Einrichtung zurück. Rund 90 000 Liter Saft wurden abgefüllt, bilanziert Vorsitzender Herbert Lawrenz.
Die Mosterei in den Räumen am Kommunbrauhaus war in den letzten Wochen Anlaufstelle für Obstanlieferer aus einem immer größer werdenden Einzugsbereich. "Die Leute kamen aus Nürnberg, Bamberg und sogar aus Unterfranken - teilweise auch mit großen Mengen", sagt der Vorsitzende. Beim Höchstadter Verein kann jeder kommen und sein Obst in der professionellen Anlage pressen lassen. Für Mitglieder ist das natürlich günstiger. Man muss sich nur vorher anmelden.
50 000 bis 60 000 Euro haben die Höchstadter Gartenbauer in den vergangenen Jahren in die Technik investiert. Die Anlage kann in einer Stunde 500 bis 600 Liter Saft produzieren. Dafür wird eine Tonne Obst verarbeitet. "Die Leute bringen ihr Obst und nehmen den Saft gleich wieder mit", sagt Lawrenz. Überwiegend werden Äpfel, Birnen und Quitten gepresst.
Der Verein hat aber auch jede Menge eigenen Saft produziert, der ab 7. November jeden zweiten Mittwoch von 16.30 bis 17.30 Uhr in der Mosterei verkauft wird.
Jetzt wird Maische angeliefert
So wie beim Saft die Qualität des Rohstoffs ausschlaggebend für das Endprodukt ist, ist es auch beim Schnaps. Kaum ist das Saftpressen abgeschlossen, wird in den Räumen der Höchstadter Gartenbauer die Brennerei angeworfen. Dann kann jeder seine Maische anliefern und daraus Schnaps brennen lassen.
Der Verein hilft den Leuten auch bei den vorgeschriebenen Formalitäten. Es wird der Antrag fürs Zollamt ausgefüllt, Obstsorte, Menge und Brandtermin angegeben. Vom Amt bekommt der Stoffbesitzer dann die Rechnung für die Branntweinsteuer, der Verein verlangt einen Brennlohn. Über zehn verschiedene Brände und Liköre entstehen in der Brennerei der Gartenbauer - in einem mittleren Obstjahr etwa tausend Liter trinkfähiger Schnapps, sagt Lawrenz. Die Hauptsorten sind dabei Zwetschge, Birne, Apfel und Mirabelle.
Für die Arbeiten in Mosterei und Brennerei hat Vorsitzender Lawrenz einen Pool von fünf freiwilligen Helfern. Für die nächsten Jahre werden dringend noch weitere Helfer gesucht. Um die Anlagen zu bedienen, sollten Interessenten möglichst auch technisch interessiert sein.