Höchstadter huldigen dem Gerstensaft

2 Min
Toni Hrovat, Harry Neumann, Lutz Gündel, Günter Schiffer, Uwe Lorz, Gabi Iftner und Gerhard Kleiber (v. l.) ließen sich die Brauspezialitäten schmecken. Foto: Britta Schnake
Toni Hrovat, Harry Neumann, Lutz Gündel, Günter Schiffer, Uwe Lorz, Gabi Iftner und Gerhard Kleiber (v. l.) ließen sich die Brauspezialitäten schmecken.     Foto: Britta Schnake
Die fröhlichen Brauer, v. l. Martin Uebel, Jan Müller, Karsten Wiese, Andi Koitsch, Marco Kraus, Peter Ross, Matthias Ruß und Bernd Guthruf Foto: Britta Schnake
Die fröhlichen Brauer, v. l. Martin Uebel, Jan Müller, Karsten  Wiese, Andi Koitsch, Marco Kraus, Peter Ross, Matthias Ruß und Bernd  Guthruf    Foto: Britta Schnake
 
v.l. Peter Munkert, Petra und Eberhard Veith aus Höchstadt Foto: Britta Schnake
v.l. Peter Munkert, Petra und Eberhard Veith aus Höchstadt    Foto: Britta Schnake
 
Der Stammtisch "Die Schluckspechte" aus Breitenlohe, v. l. im Uhrzeigersinn: Thomas Freimann, Brigitte Freimann, Anja Müller, Stefan Lorz, Pascal Freimann, Nathanael Diller und Claudia Holzberger Foto: Britta Schnake
Der Stammtisch "Die Schluckspechte" aus Breitenlohe, v. l. im  Uhrzeigersinn: Thomas Freimann, Brigitte Freimann, Anja Müller, Stefan  Lorz, Pascal Freimann, Nathanael Diller und Claudia Holzberger   Foto: Britta Schnake
 
"Die scho widdä", v. l. Alfons Zeiler, Lothar "Jolo" Voit, Manfred Wagner und Lothar "Bolo" Wagner Foto: Britta Schnake
"Die scho widdä", v. l. Alfons Zeiler, Lothar "Jolo" Voit, Manfred  Wagner und Lothar "Bolo" Wagner    Foto: Britta Schnake
 
Blick in den Kellergang Foto: Britta Schnake
Blick in den Kellergang     Foto: Britta Schnake
 
Die Treppe hinab in den Keller unter dem "Mühlstübla" Foto: Britta Schnake
Die Treppe hinab in den Keller unter dem "Mühlstübla"    Foto: Britta Schnake
 
Achim Leiss weiß bei der Kellerführung Interessantes zu berichten. Foto: Britta Schnake
Achim Leiss weiß bei der Kellerführung Interessantes zu berichten.    Foto: Britta Schnake
 
Rudolf Lumm porträtiert das Kellerhäuschen Foto: Britta Schnake
Rudolf Lumm porträtiert das Kellerhäuschen    Foto: Britta Schnake
 
Karsten Wiese auf der Freiluft-Kegelbahn Foto: Britta Schnake
Karsten Wiese auf der Freiluft-Kegelbahn    Foto: Britta Schnake
 

Ein paar Tage nach dem offiziellen Datum, dafür aber mit selbst gebrauten Köstlichkeiten beging der Höchstadter Kellerbergverein den Tag des Bieres.

Ordentlich was zusammengebraut wurde da für den Tag des Bieres, den der Kellerbergverein am Samstag auf dem Petersbeck-Keller beging. Statt des angekündigten Musems-Märzens präsentierte der Vorsitzende Karsten Wiese 130 Liter "Fränkisch Hell", gebraut mit Pilsener Malz.

Doch nicht nur Bier des Kellerbergvereins galt es zu verkosten. Sieben Hobbybrauer aus Höchstadt und Umgebung waren vor Ort, um ihre Köstlichkeiten anzubieten. So stellte Peter Ross zum Beispiel 20 Liter seines Maibocks vor. Inspiriert 2005 durch den "Erlanger Frühling", wo eine Schaubrauerei zu finden war, wurde in ihm der Ehrgeiz geweckt, es selbst zu versuchen.

Marco Kraus aus Adelsdorf verwöhnte seine Gäste mit einem "Smoothie-Bier", ein Märzen-Bier, welches durch eine besondere Hopfensorte ein intensiveres Aroma erhält. Gelernt hatte er sein Handwerk vor fünf Jahren bei Walter Simon in Effeltrich, wo er auch seine Brauzutaten erwirbt. Auch ein Weihnachtsbier mit Glühweingewürzen und Honig hat er schon kreiert. Gerne hätte er eine Braugruppe in Adelsdorf und bemerkt augenzwinkernd: "Dazu müsste Bürgermeister Karsten Fischkal nur einen Felsenkeller bereitstellen".

Andi Koitsch und Bernd Guthruf von "Guebes-Bräu" Höchstadt stellten zu ihrem zehnten Jubiläum ein Keller-Weizen vor, das großen Anklang fand. Guthruf besuchte 1998 einen Braukurs bei der VHS, das nötige Equipment erstand er über das Internet.

Aus Breitenlohe angereist war Jan Müller, der ein süffiges Lager vorstellte. Im Alter von 18 Jahren hat er das Brauen begonnen und ist nun schon elf Jahre dabei. Besonders wichtig sind ihm "das Erhalten des Handwerks und der Tradition". Martin Uebel von "Guebes-Bräu" bringt folgenden Vergleich: "Man kann Tütensuppen aus dem Supermarkt kaufen oder hat Omas Suppe mit allem aus dem Garten."

Für jeden Geschmack ein Bier

Was allen Hobbybrauern gemein ist, ist die maximale Braumenge von 200 Litern pro Jahr. Selbst diese Menge muss beim Zoll angemeldet werden und ist mit einem Haufen Papierkram belegt, was der typischen deutschen Bürokratie geschuldet ist. Etwas, was die Gäste jedoch in keinster Weise tangierte. Uwe Lorz aus Höchstadt erklärt: "Ich komme zum Tag des Bieres wegen der harmonischen Örtlichkeit" und genießt ein Weizen. "Du hast die Gemeinschaft", sagt Peter Munkert. Er präferiert das Kellerbier, Eberhard Veith probierte ein Lager. Die "Schluckspechte" Thomas und Brigitte Freimann mit Sohn Pascal, der natürlich nur eine Apfelschorle bekam, Anja Müller, Stefan Lorz, Nathanael Diller und Claudia Holzberger aus Breitenlohe genießen "in Treue fest", wie sie einstimmig erklärten, das "Müller-Bier".

Gerhard Kleiber aus Bamberg hingegen probierte ein Pils und Gabi Iftner aus Lonnerstadt konnte sich für das Smoothie-Bier von Kraus begeistern. Lutz Gündel aus Erlangen und Günter Schiffer ließen sich das Museumsbier schmecken. Harry Neumann aus Höchstadt und Toni Hrovat aus Etzelskirchen hingegen outen sich mit einem "Wir trinken alles!".

Gut gelaunt aufgespielt wurde von der Gruppe "Die scho widdä". Extra für den Kellerbergverein komponierten Alfons und Helmut Zeiler drei Lieder, nämlich das "Kellerberglied", "Petersbeck", und "Weihnachten am Kellerberg über der Stadt".

Weltweit einzigartig ist die Anlage des Kellerbergs, welche sich über rund zwei Kilometer erstreckt, bis zu drei Stockwerke tief reicht und 23 Kellerhäuschen aufweist. Mit Hingabe ge-leitet von Achim Leiss, fühlten sich die Teilnehmer der Kellerführung in eine andere Zeit ver-setzt. Unter dem "Mühlstübla" ging es über abgerundete Treppenstufen gut vier Meter hinab. Früher wurden dort 160-Liter-Fässer mit Bier gelagert. Doch aufgrund der Klimaerwärmung und der zunehmenden Trockenheit ist die für Bier nötige Lagertemperatur von sechs bis acht Grad nicht mehr zu halten. Die vorhandenen elf Grad eignen sich aber perfekt für die Lagerung von Whiskey, der in Höchstadt gebrannt wird.

Auch der Kunst wurde Tribut gezollt, war doch mit Rudolf Lumm ein Meister seines Fachs vor Ort. Der Kunstmaler porträtierte eines der Kellerhäuschen und ließ es sich nicht nehmen, auch beim "Petersbeck-Keller" vorbeizuschauen.