Höchstadter Eisstadion hat 1000 Mitbewerber

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Das Höchstadter Eisstadion wartet auf die Sanierung. Foto: Andreas Dorsch
Das Höchstadter Eisstadion wartet auf die Sanierung.  Foto: Andreas Dorsch
Die hölzerne Bande im Eisstadion ist starr und birgt ein höheres Verletzungsrisiko als moderne Spielfeldumrandungen. Foto: Andreas Dorsch
Die hölzerne Bande im Eisstadion ist starr und birgt ein höheres Verletzungsrisiko als moderne Spielfeldumrandungen.  Foto: Andreas Dorsch
 

Der Bund stockt sein Förderprogramm auf 200 Millionen Euro auf. Höchstadt hofft weiter, davon zu profitieren.

Dass das Höchstadter Eisstadion in die Jahre gekommen ist, zeigte sich nicht erst in der vergangenen Woche, als in der Technik Ammoniak ausgetreten war und einen Großeinsatz der Feuerwehren auslöste. Der Betrieb im Eisstadion musste vorübergehend eingestellt werden. Nach 40 Jahren hat die Freizeiteinrichtung Sanierungsbedarf.

Da kommt ein Förderprogramm des Bundes gerade recht. Für die "Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur" winken 45 Prozent Zuschuss. Der Förderbetrag für einzelne Projekte soll dabei zwischen einer und vier Millionen Euro liegen.

Verlängerung bis 19. Dezember

Die Stadt Höchstadt hat prompt reagiert und ein Sanierungskonzept fürs Eisstadion erstellen lassen. Eine Stadtratssitzung wurde vorverlegt, um den nötigen Beschluss fassen und den Förderantrag noch rechtzeitig einreichen zu können. Im Nachhinein musste man dann erfahren, dass die Eile gar nicht nötig gewesen wäre. Die Bewerbungsfrist für das Förderprogramm wurde vom 23. November bis zum 19. Dezember verlängert.

Haben hier wieder einmal die Großstädte ihren Einfluss geltend gemacht, um mehr Zeit für die Erstellung ihrer Bewerbungsunterlagen zu bekommen? Die von Lokalpolitikern für möglich gehaltene Vermutung kann Sören Schmidt, Pressesprecher im für das Förderprogramm zuständigen Innenministerium, auf Anfrage des FT nicht bestätigen.

"Die Bewerbungsfrist ist auf parlamentarischen Wunsch vor dem Hintergrund der Verschiebung und Aufstockung der Mittel verlängert worden", teilt Pressesprecher Schmidt mit. Der Haushaltsausschuss des Bundestags hatte beschlossen, die Fördermittel von 100 Millionen Euro aus dem Haushalt 2018 nach 2019 zu verschieben und um weitere 100 Millionen aufzustocken. Für die Jahre 2019 bis 2023 stehen in diesem Programm jetzt 200 Millionen zur Verfügung.

Höchstadt darf sich Chancen ausrechnen, in das Förderprogramm aufgenommen zu werden. Entschieden ist aber noch nichts. Laut Schmidt richtet sich das Bundesprogramm ebenso an Groß- und Mittelstädte, wie an kleinere Städte und Gemeinden. Aktuell befinde sich knapp die Hälfte der laufenden Förderprojekte in Kleinstädten und Landgemeinden.

Wie konkret die Chancen Höchstadts sind, die Sanierung seines Eisstadions gefördert zu bekommen, kann das Innenministerium derzeit noch nicht sagen. Bisher seien von Städten und Gemeinden rund 1000 Projekte eingereicht worden, teilt Schmidt mit.

In Höchstadt und Umgebung hoffen neben Bürgermeister Brehm auch alle Eissportfreunde darauf, dass das auf 5,3 Millionen Euro veranschlagte Sanierungskonzept mit einer kräftigen Finanzspritze des Bundes umgesetzt werden kann. Dabei drängt für den Bürgermeister die Zeit, sollte doch mit der Sanierung so schnell wie möglich begonnen werden.

Ganz oben auf der Liste stehen neben einer neuen Technik für die Eisbereitung die Erneuerung von Bande und Eisfläche. Das wünscht sich auch Martin Müller, Präsident des Hauptnutzers Höchstadter Eishockeyclub (HEC). Die alte, starre Holzbande könne schon aus Sicherheitsgründen nicht mehr mit modernen, nachgebenden Spielfeldumrandungen mithalten. Die Verletzungsgefahr sei vor allem für die immer dynamischer agierenden Oberliga-Akteure groß. Mit einer neuen Eisfläche könnte zudem die jährliche Eiszeit in Höchstadt verlängert werden.

Auf jeden Fall kleine Lösung

Bürgermeister Brehm führt bereits Gespräche mit Anbietern von Banden und Eisflächen, um eventuell die Erneuerung der Bande vorzuziehen. Hier sehen die Experten allerdings noch Schwierigkeiten, sagt der Bürgermeister.

Um Zuschüsse nicht zu gefährden, muss die Stadt abwarten, ob sie ins Förderprogramm aufgenommen wird. Sollte das wider Erwarten nicht gelingen, müsse im Eisstadion "auf jeden Fall eine kleine Lösung" umgesetzt werden. Das wären Bande, Eisfläche und Technik. Das neue Dach und der Umbau in ein geschlossenes Stadion müssten dann noch warten.