Der Kreistag hat sich zu seiner ersten Sitzung im neuen Landratsamt getroffen. Die Politiker sind sich einig: Die Baukosten haben sich gelohnt.
Es ist eine wahre Lovestory. Denn wo man auf den Gängen des Landratsamt-Neubaus in
Erlangen auch hinschaut, blickt man in ausschließlich glückliche Gesichter.
Allen voran strahlte Landrat Alexander Tritthart (CSU). Er eröffnete nach eigenem Bekunden "eine historische Sitzung". Denn zum ersten Mal kam am Freitag der Kreistag im nigelnagelneuen Sitzungssaal zusammen.
"Es ist nicht nur für mich ein besonderer Tag, sondern glaube ich für alle, die da sind", so Tritthart. Die Tagesordnung sah zwei Punkte vor: Die Ehrung für 40 Jahre als Kreisrat (siehe Seite 19) und einen Rundgang durchs neue Gebäude. Viele Kreisräte bestaunten zum ersten Mal die frisch getünchten Gänge und das ausladende Atrium mit kunstvoller Wendeltreppe.
Landrat ist "mega stolz"
Tritthart drückte seinen Stolz auf alle Beteiligten aus. Allen voran dankte er Kreisbaumeister Thomas Lux und seinem Hochbauverwaltungsteam. Er sei "mega stolz" auf das "konsequente Kostenmanagement", so Tritthart. Es sei, gerade in Zeiten in denen öffentliche Bauten auch zu Recht oft in der Kritik stehen, eine sehr gute Nachricht, dass der Kostenrahmen von 39 Millionen Euro eingehalten werde.
Tritthart hatte die Entscheidung für einen Neubau des Landratsamts auf dem Gelände neben den Arcaden, das vormals der Sparkasse gehörte, vom Vorgänger geerbt. Als er 2014 ins Amt kam, habe er drei Hauptziele gehabt, die nun glücklicherweise alle eingetreten seien: "Erstens im Kostenplan bleiben, zweitens im Zeitplan bleiben und drittens einen perfekten Umzug hinlegen."
Und letzteres sei wahrlich gelungen, so Tritthart. Als er seinen Mitarbeitern unterbreitet hatte, durch den Umzug dürfe keine Minute Öffnungszeit für die Bürger verloren gehen, habe sich die Begeisterung zunächst in Grenzen gehalten. Doch man habe es geschafft, alles an Akten in 6600 Umzugskartons an einem Wochenende zu verfrachten.
Verwaltung tickt wie ein Uhrwerk
Am Freitag vor einer Woche habe man in der Zulassungsstelle im alten Amt am Schlossplatz noch bis 12 Uhr Autos zugelassen. Und am Montag um 8.30 Uhr habe schon die Zulassungsstelle im neuen Amt aufgemacht.
"Sogar in den Küchen waren schon die Tabs für die Spülmaschinen bereit gelegen", schwärmt Tritthart vom Einsatz seiner Mitarbeiter.
Für die CSU-Fraktion drückte Walter Nussel seine Freude über Neubau und Umzug aus. Er lobte die gelungene Architektur. "Es ist wichtig, wie eine Kreisbehörde nach außen gelebt wird."
Gerald Brehm ergriff für die Freien Wähler das Wort und erinnerte daran, dass die Frage des Standortes damals umstritten war. "Es war eine harte Entscheidung, aber die richtige", so Brehm. "Insgesamt ist der Neubau eine gelungene Sache."
SPD-Fraktionssprecher Andreas Hänjes war ebenfalls voller Lob. "Es ist wunderschön geworden. Es ist eines der schönsten Gebäude Erlangens. Und man kann stolz sein, dass es vom Kreis Erlangen-Höchstadt kommt."
Erinnerung an "Fünferbande"
Wolfgang Hirschmann (Grüne) übergab dem Landrat ein Präsent "zur Historienbildung". Es handelte sich um den gemeinsamen Antrag der fünf Fraktionsvorsitzenden, der vor Jahren dazu führte, dass das Amt nun dort steht, wo es heute steht. Gerahmt wird das Papier nun seinen Platz an einer Wand im Neubau finden.
Elke Weis (FDP) merkte an, sie habe schon häufiger Lob von Mitarbeitern der Stadtverwaltung Erlangen gehört. Dort sei man einigermaßen neidisch auf den neuen Verwaltungsort, so Weis. "Der Kreis setzt hier einen Leuchtturm. Und wir haben die Hausnummer 1."